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Hexengift

Titel: Hexengift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.A. Pratt
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rausholen. Heute Nacht noch.«
    »Das ist genau das, was ich hören wollte«, erwiderte Zealand.
     
    Marla stellte ihre Einsatztruppe zusammen: Sie selbst, Zealand und Ernesto, der darauf bestanden hatte, mitzukommen, weil »der Bastard seinen Turm auf meinen Grund und Boden
gestellt hat, und ich werde ihn höchstpersönlich wieder von dort verscheuchen«, wie er es ausdrückte. Joshua und Rondeau hatte Marla verboten, mitzukommen. Sie beide hatten nützliche Fähigkeiten, aber auch wenn Rondeau ein guter Straßenkämpfer war, für diese Art paramilitärischer Krisenintervention war er nicht geeignet, und Joshua würde sie nur ablenken. Sie würde sich solche Sorgen um sein Wohlergehen machen, dass sie sich kaum auf die eigentliche Aufgabe konzentrieren könnte. Es war natürlich nie zur Debatte gestanden, Ted mitzunehmen, seine Aufgabe war es jedoch, mit den anderen Magiern in Kontakt zu bleiben, um die diversen Ablenkungsmanöver zu koordinieren.
    Sie schlugen sich zu Langfords inzwischen stark befestigtem Labor durch, wo sie sich noch auf der Türschwelle durch eine Meute von Reeves Schattengesichtern kämpfen mussten. Nicht einmal ein Leichnam blieb zurück, wenn eine der Kreaturen starb, nur eine kleine Pfütze von widerwärtigem, schwarzem Schleim. Als sie endlich drinnen waren, inspizierte Marla Langfords Waffenarsenal.
    Sie waren nicht unbewaffnet gekommen. Marla hatte ihre Stiefel, ihre Ringe, den Umhang und ihren Amtsdolch. Zealand hatte die traditionellen Werkzeuge seiner Zunft dabei, Pistolen und Messer, aber seine schlagkräftigste Waffe war mit Sicherheit dieses seltsame Moos, das wie eine zweite Haut um seinen Körper floss. Ernesto hatte ein kleines Fläschchen mit Klärschlamm dabei - die Transportversion seines Schlammgolems. Außerdem war er äußerst bewandert in Schrottplatzmagie, den Mächten des Verfalls, der Zerstörung und der Auflösung. Neben der Schatzmeisterin, deren Geister Marla besser für das Ablenkungsmanöver geeignet
schienen, war Ernesto derjenige, in den Marla im Falle eines Kampfes das größte Vertrauen setzte. Und noch während sie sich mit ihrem Team in Langfords Büro bereitmachte, zogen die anderen Magier Felports ihre Truppen zusammen: gezähmte Geister und Golems und Formenwandler, Pyromanten und Poltergeistbändiger, Killer und andere Verbrecher. Selbst die Four Tree Gang und die Honeyed Knots würden mithelfen und Reaves Horden gemeinsam mit Felports besten Zauberkriegern einen Häuserkampf liefern. Aber all das war nur ein Ablenkungsmanöver. Die eigentliche Operation würde sich auf Reaves Turm konzentrieren.
    Ernesto bewunderte einen mit Kupferdraht umwickelten Dreizack, von dem Langford sagte, er könne Blitze verschießen. Zealand hatte nur naserümpfend einen kurzen Blick auf Langfords wundersame Gerätschaften geworfen und überprüfte stattdessen seine Pistolen. Auch Marla wollte ihre Trickkiste nicht allzu voll stopfen - es konnte eine gefährliche Ablenkung sein, zu viele Möglichkeiten zur Auswahl zu haben, wenn es auf schnelles Handeln ankam. Sie nahm lieber nur die Waffen mit, die sie wie im Schlaf beherrschte. Der tatsächliche Grund, warum sie hier war, war ein anderer.
    Sie nahm Langford beiseite. »Wir müssen auf die Spitze von Reaves Turm, und das schnell. Mit Sicherheit hält er Genevieve dort oben gefangen. Er scheint mir der Typ zu sein, der am liebsten ganz oben ist. Aber wenn wir versuchen, dort hinaufzufliegen, werden wir uns alle erst einmal die Seele aus dem Leib kotzen, sobald wir oben sind. Fliegen ist wie Seekrankheit hoch zehn, und Ernesto verträgt es sogar noch schlechter als ich. Hast du vielleicht so etwas wie Düsenrucksäcke für uns? Einen Minihubschrauber, den man
sich auf den Rücken schnallen kann, irgend so einen James-Bond-Kram?«
    »So sehr ich mich auch geehrt fühle, Marla, dein Q zu sein, fürchte ich, dass ich dir nichts dergleichen anbieten kann«, erwiderte Langford. »Aber vielleicht …« Langford tippte sich mit dem Zeigefinger auf die Unterlippe, dann seufzte er. »Etwas hätte ich vielleicht. Es wird dich einiges kosten, wenn all das vorüber ist, aber … komm mit.« Er führte sie zu einem gigantischen Tiefkühlschrank und öffnete die Tür. Darin befand sich eine schier unendliche Anzahl von Fläschchen, Reagenzgläsern und Röhrchen. Er nahm ein kleines Reagenzglas mit einer roten Flüssigkeit darin heraus. »Das«, sagte er, »ist Gorgonenblut.«
    »Wie? Von Medusa, meinst du?«
    »Exakt.«
    »Nun, das mag ja

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