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Hexengift

Titel: Hexengift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.A. Pratt
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gerade noch abwürgen. »Nun, jedem das Seine. Was kann ich für Sie tun, Josh?«
    »Hamil sagte mir, es bestünde ein gewisses Risiko, dass ich … verschwinden könnte?«
    »Ich bezweifle, dass er es so gesagt hat. Es könnte passieren, dass Sie vorübergehend in die Traumwelt einer entflohenen Anstaltsinsassin hineingesaugt werden. Für einen außenstehenden Beobachter könnte es jedoch so aussehen, als würden Sie einfach verschwinden, vermute ich.« Marla grinste. »Ich hab Ihnen doch jede Menge Aufregung versprochen, oder nicht?«
    »Ist diese Traumwelt gefährlich?«
    »Alles kann gefährlich sein.«
    »Wissen Sie, ich könnte auch wieder aufhören, für Sie zu arbeiten. Eigentlich habe ich ja noch gar nicht richtig angefangen.« Er griff nach einem Bauern und warf ihn von einer Hand in die andere. »Es ist ja nicht so, dass ich ein Gelübde abgelegt hätte oder Ähnliches. Falls sich der Umgang mit Ihnen als zu gefährlich herausstellen sollte, könnte mir der Gedanke ans Aufhören durchaus in den Sinn kommen.«
    Marla zuckte mit den Achseln. »Liebesflüsterer findet man zwar nicht gerade an jeder Ecke, aber ich denke, ich kann auch jemand anderen auftreiben. Außerdem würde es nichts
ändern, wenn Sie kündigen. Sind Sie gekommen, um mir zu drohen? Das können Sie in Zukunft auch telefonisch erledigen oder meinetwegen mit einer Postkarte. Ich werd’s Ihnen auch nicht übelnehmen, versprochen. Sie würden uns beiden nur kostbare Zeit ersparen.«
    »Nein, das ist es gar nicht … ich war nur etwas besorgt. Ich sagte Ihnen doch, das alles hier ist neu für mich. Magie.«
    Seine Verwundbarkeit und Unsicherheit waren einfach hinreißend. »Klar, das hatte ich schon kapiert. Aber magische Schlafkrankheit? Das ist noch gar nichts ! Sie werden noch mit ganz anderen Dingen zurechtkommen müssen, Joshua. Es wird noch viel wilder kommen, und wenn Sie das nicht verkraften, verschwinden Sie besser wieder.« Marla warf einen Blick auf die Uhr auf dem Schreibtisch. Natürlich hätte sie ihn lieber gefragt, ob er nicht ein paar Stunden mit ihr spazieren gehen wolle, aber das wäre weniger zweckdienlich gewesen. Hübsch oder nicht, auf magische Weise anziehend oder nicht, er war immer noch ein Fremder. Was, wenn er eine Niete war, eine Null, ein Feigling? Marla war zwar nicht gerade von der schüchternen Art, aber es war noch zu früh, um ihren Gefühlen nachzugeben. Wenn sie ihn aber erst einmal ein wenig besser kannte … »Sehen Sie, warum gehen Sie nicht einfach nach unten, amüsieren sich im Club und kommen um Mitternacht wieder, wie es unsere ursprüngliche Abmachung war? Oder kommen Sie nicht wieder, dann weiß ich auch so, dass Sie es nicht packen.«
    »Ich sehe Sie dann um Mitternacht«, sagte er und erhob sich anmutig wie ein hellgraues Rauchwölkchen.

    »Ich weiß nicht, ob wir das Auto wirklich hier stehen lassen sollten«, sagte Joshua und spähte durch die Windschutzscheibe des Bentleys in die dunklen Schatten zwischen den umliegenden Lagerhäusern. Irgendwo heulte eine Autoalarmanlage. »Es scheint mir nicht besonders sicher hier.«
    »Magie, Joshua, wissen Sie noch?« Marla öffnete die Beifahrertür, und ein Schwall eisiger, mitternächtlicher Winterluft wehte herein. »Ich belege den Wagen mit einem Wegsehzauber. Gewöhnliche Diebe können ihn nicht einmal sehen , und Diebe, die eine Ahnung von Magie haben, wissen auch, dass sie besser die Finger von meinem Auto lassen.« Sie stieg aus, gefolgt von Joshua, der seinen langen, hellen Mantel bis obenhin zuknöpfte. »Da lang.« Marla kickte leere Plastikflaschen und zerknüllte Fetzen Zeitungspapier zur Seite und bog in einen der Gehwege ein. »Wir müssen einen Friedensschluss zwischen der Four Tree Gang und den Honeyed Knots zustande bekommen. Die streiten sich seit Wochen um dieses Gebiet hier, so heftig, dass die Normalen langsam was davon mitbekommen. Ich bin hier, um dem ein Ende zu machen. Die Anführer der beiden Gangs warten in einem Lagerhaus da drüben.«
    »Sprechen Sie etwa von so etwas wie … magischen Straßenbanden?«
    Marla nickte und bog in eine schmale Gasse zwischen zwei Gebäuden ab. »Größtenteils Lehrlinge, die es nicht gepackt haben oder ihrem Meister auf die Nerven gegangen sind oder nach dem Tod ihres Meisters zu Waisen wurden. Von Letzteren gibt es eine ganze Menge, sie machen den harten Kern der beiden Gangs aus. Vor ein paar Jahren hat ein Serienkiller die wichtigsten Magier dieser Stadt dezimiert
und sogar meinen alten

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