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Hexengift

Titel: Hexengift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.A. Pratt
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Lehrer, Artie Mann, umgebracht. Eine Menge Lehrlinge standen danach auf der Straße, und als sie nirgendwo unterkamen, blieben sie auch dort.« Marla konnte nicht anders, als ein wenig vom Leder zu ziehen, und fügte noch hinzu: »Dem Serienkeller habe ich übrigens auch ein Ende gemacht.«
    »Beeindruckend. Aber die Gangs ließen Sie bestehen?«
    Marla zuckte mit den Schultern. »Sie sind nicht gerade loyal, aber sie lassen sich kaufen. So ein Söldnerheer mit Zauberkräften an der Hand zu haben, ist ganz praktisch, wenn die Dinge aus dem Ruder zu laufen drohen. Wir geben ihnen sogar ein paar Sitze in unserem Rat, damit sie das Gefühl haben, an allem beteiligt zu sein, auch wenn sie kein Stimmrecht haben. So ähnlich wie bei den Puerto Ricanern. Damit hat man sie im Griff. Und das Beste ist, dass sie die Kontrolle über bestimmte Gebiete für sich beanspruchen und damit nebenbei auch die normalen Straßengangs im Zaum halten. Die Gegend unten bei den Docks ist so schon beschissen genug, und wenn unsere beiden Gangs da nicht ein bisschen Polizeiarbeit verrichten würden, wäre es noch viel schlimmer.«
    »Können Sie die Gegend nicht einfach säubern?«
    »In jeder Stadt gibt es solche Gegenden, Joshua. Gegenden, in denen man Drogen und gestohlene Autos kaufen und die nicht gerade sozialverträglichen Triebe befriedigen kann. Wenn man dergleichen unterdrückt, baut sich der Druck nur an anderen Stellen auf. Wir belassen es lieber so, wie es ist, auf diese Gegend beschränkt. Und ich bemühe mich darum, es unter Kontrolle zu halten und zu verhindern, dass Unschuldige unter die Räder kommen. Wenn sich
die Wölfe allerdings untereinander zerfleischen, ist mir das egal.«
    »Klingt nicht gerade nach einer idealen Gesellschaftsordnung.«
    »Ich bin praktisch veranlagt«, erwiderte Marla. »So viel müssten Sie schon mitbekommen haben, wenn Sie auch sonst nicht viel von mir wissen.«
    »Und woher rührt der Konflikt zwischen den beiden Gangs? Unterschiedliche Weltanschauungen?«
    »Wie bitte? Die Honeyed Knots sind die härteren Typen, die echte von den beiden Gangs, wenn man so will. Stehen auf Gesichts-Tattoos und Piercings und das ganze Zeug. Die Four Tree Gang ist ihnen zahlenmäßig drei zu eins überlegen, aber sie besteht größtenteils aus Gescheiterten und Möchtegerns. Wenn sie nicht so viele wären, hätten die Knots sie schon längst alle abgeschlachtet, und mir ist es ohnehin lieber, wenn sie einander einigermaßen ebenbürtig sind. Solange sie sich untereinander die Köpfe einschlagen, lassen sie wenigstens mich in Ruhe. In letzter Zeit dringt die Four Tree Gang jedoch immer weiter auf das Gebiet der Honeyed Knots vor, daher die vielen Feindseligkeiten. Hamil hat das Gerücht verbreiten lassen, dass Sie mein neuer Zögling sind, also dürfte niemand Verdacht schöpfen, dass Sie in Wirklichkeit ein Liebesflüsterer sind. Legen Sie ihnen einfach in Ihrer charmanten Art nahe, dass sie sich verdammt noch mal ein wenig …«
    »Guten Abend«, kam eine raue Stimme aus den Schatten. Mit ihren Nachtaugen konnte Marla den Mann mit der Pistole in der Hand bestens erkennen. »Seien Sie einfach nett zu mir, und niemandem passiert etwas.«

    »Ach du meine Güte«, sagte Joshua. Der Mann in den Schatten straffte sofort seine Haltung und starrte Joshua mit offenstehendem Mund neugierig an. So wirkte er nun einmal auf die Leute.
    » Niemandem ist nicht ganz korrekt«, verbesserte ihn Marla, »Ihnen wird nämlich gleich etwas passieren.« Sie war froh, endlich die Gelegenheit zu haben, ein wenig anzugeben. Allerdings musste sie aufpassen, dass sie den Kerl nicht umbrachte. Nur die Waffe abnehmen und ihn ein wenig um Gnade winseln lassen.
    »Es schickt sich nicht, Leuten Angst einzujagen«, sagte Joshua. »Noch dazu mit einer Pistole. Wie billig.«
    »Ich … ähm …«
    »Entschuldigen Sie sich für Ihr Verhalten«, fuhr Joshua mit strenger Stimme fort.
    »Entschuldigung«, sagte der Räuber. »Es tut mir leid, wirklich. Ich wusste nicht … ich meine, wenn ich gesehen hätte, dass …« Ihm schienen die Worte zu fehlen. Joshua machte einen Schritt auf ihn zu, nahm ihm die Pistole ab und warf sie über seine Schulter nach hinten. Das tat er mit einer derart gelassenen Bestimmtheit, dass Marla ihm am liebsten applaudiert hätte. Joshua legte dem Mann eine Hand auf die Schulter. »Und jetzt gehen Sie.«
    »Vielleicht sehen wir uns später noch?«, sagte der Räuber voller Hoffnung in der Stimme und starrte Joshua mit weit

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