Hexengift
ist gut im Improvisieren, und er sagt, morgen hat er sie. Das sind Informationen, die es uns ermöglichen, zu handeln , Freunde, und Langford ist nicht der Typ, der so was einfach nur behaupten würde, um damit anzugeben.«
»Verzeihung«, sagte Gregor. »Ich entschuldige mich. Sprich weiter.«
»Das drängendere Problem ist, dass im Moment die ganze Stadt den Bach runtergeht, und das müssen wir eindämmen. Bis jetzt sind die von Genevieve verursachten Realitätseinbrüche noch auf bestimmte Gegenden begrenzt, aber sie breiten sich aus, und sie dürfen das auf keinen Fall bis über die Stadtgrenzen hinaus tun. Wir müssen vorübergehend die Kommunikationsverbindung zur Außenwelt unterbrechen und verhindern, dass Leute in die Stadt hinein- oder aus ihr herauskommen. Irgendwelche Ideen?«
»Die Grenzwächter können einen Blizzard heraufbeschwören«, sagte Hamil. »Einen, der so stark ist, dass man die Straßen sperren muss. Und wenn es ganz schlimm kommt, sodass wir mit unseren Mitteln nicht mehr damit fertigwerden, können wir immer noch auf die geheimen Eide zurückgreifen,
und die Polizei-Einsatzkräfte werden uns bedingungslos unterstützen, ohne dass sie selbst wissen, was sie da tun.«
»Die Kommunikation zu unterbrechen, ist einfach«, warf Ernesto ein. »Schon so gut wie erledigt.« Marla nickte. Mit der Infrastruktur Felports kannte Ernesto sich bestens aus, er war gut darin, sie zu sabotieren.
»Ich übernehme die Seewege. Bei diesem Wetter gibt es ohnehin nicht viel Schiffsverkehr«, sagte die Buchthexe.
»Es wäre wünschenswert, wenn möglichst viele von unseren Leuten sich auf den Straßen aufhalten«, fuhr Marla fort, »und sich um die Kacke kümmern, bevor sie zu sehr ins Dampfen gerät. In den dunklen Gassen und weniger frequentierten Straßen wurden Kreaturen gesichtet, die zwar bis jetzt noch niemanden angegriffen haben, aber es wäre gut, wenn wir darauf vorbereitet sind.« Marla erklärte, welche Gegenden sie beschützt haben wollte, und teilte die entsprechenden Leute ein. Es gab erstaunlich wenig Gemurre, und das einzig und allein deswegen, weil Joshua zu jedem ihrer Worte nickte und strahlte. Er war jedes Gramm seines Körpergewichts in Platin wert.
»Ich werde den Bürgermeister dazu bringen, dass er wegen des Blizzards einen Notstand ausruft und die Bevölkerung dazu auffordert, in den Häusern zu bleiben«, sagte Marla. »Wir werden den Flughafen schließen, den Schienenverkehr, die Busbahnhöfe, alles. Wahrscheinlich würde es auch nicht schaden, wenn wir über die ganze Stadt eine beruhigende Bleibt-zuhause-Atmosphäre legen könnten.« Zwar war keiner der in Felport tonangebenden Magier besonders bewandert auf diesem Gebiet, aber viele von ihnen
hatten Gefühlsprojektoren und dergleichen in ihrem Arsenal. »Die Leute sind in ihren Häusern nicht unbedingt sicherer, aber bis jetzt fanden die größeren Zwischenfälle alle draußen statt.« Marla ging noch ein paar Details durch, verteilte weitere Aufgaben und stellte im Gegenzug dafür gewisse Belohnungen in Aussicht - oder Strafen, wo nötig -, aber als sie zu Ende gesprochen hatte, hatte sie das Gefühl, die Situation wieder im Griff zu haben. Schadensbegrenzung war immer eine heikle Angelegenheit, aber es hätte weitaus schlechter laufen können - ohne Joshuas genauso stille wie wirkungsvolle Unterstützung hätte es mit Sicherheit weit mehr Streit und Gemecker gegeben.
»Gut. Jetzt, da wir hier fertig sind …«
»Wann wirst du Susan Wellstones Wirtschaftsgüter aufteilen?«, fragte Viscarro. »Ihren Besitz, ihre Aktien und Geschäftsanteile, das alles liegt momentan brach. Außer vielleicht, dass es für dich Geld abwirft.«
»Der Gewinn aus Susans Geschäftsanteilen fließt in einen Treuhandfonds, und das weißt du. Wir werden uns wegen dieser Angelegenheit in ein paar Tagen wieder treffen, vorausgesetzt, die Stadt ist bis dahin nicht eine rauchende Ruine. Verliert nicht den Überblick, Leute. Und, bevor mir das noch mehr von euch vorwerfen: Ich will nichts von Susans Kram.« Marla machte sich nicht die Mühe, ihren Ärger zu verbergen. Viscarro wollte immer alles . Es gab sogar Gerüchte, die behaupteten, er hätte Drachenblut in den Adern, aber Marla glaubte nicht an Drachen.Viscarro war ganz einfach ein gieriges Arschloch, nichts weiter.
Viscarro verzog kurz das Gesicht, erhob sich von seinem Stuhl und stolzierte davon. Die anderen gingen auch,
aber die meisten kamen noch kurz zu Marla, schüttelten ihr die Hand und
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