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Hexenhammer: Historischer Roman (German Edition)

Hexenhammer: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Hexenhammer: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elmar Bereuter
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vergessen, abgesehen davon, dass er so schnell wie möglich wieder aus Köln verschwinden musste. Dem Sprenger traute er alles zu, sogar, dass er ihn auf offener Straße überfallen, ins Kloster schleppen und dort einsperren ließ.
    Vorsichtshalber war er in einer einfachen Unterkunft abgestiegen und hatte nach zwei Tagen im Schutz der Dämmerung den Notar Arnold Kolich aufgesucht und ihm sein Anliegen geschildert und ihm vorgejammert, wie sehr er unter Zeitdruck stünde und was für ein gemeiner und niederträchtiger Mensch der Drucker Drach sei.
    »Das trifft sich gut. Ich bin morgen zusammen mit meinem Kollegen Christian Wintzen beim Dekan der Fakultät Lambertus de Monte, er will sein Testament aufsetzen. Dort können wir alles Weitere vorbereiten.«
    Nun stand Institoris im hellen Studierzimmer des Gelehrten und breitete eine beglaubigte Abschrift der Bulle und das Empfehlungsschreiben des Königs auf dem Tisch aus und überreichte de Monte ein Exemplar des »Hexenhammers«. Er wusste, er durfte jetzt keinen Fehler machen. »Ich habe mit den Herren alles bereits abgesprochen«, sagte er und kramte wieder in seiner Tasche, aus der er mehrere beschriebene Papiere hervorzog. »Es ist alles bereits vorbereitet«, fuhr er fort, »ich denke, wir fangen mit der Erwähnung und dem Inhalt der Bulle an, ebenso soll die Urkunde des Königs aufgeführt werden und dann kommen die einzelnen Stellungnahmen zu den einzelnen Kapiteln der jeweiligen Fachleute. Was meint Ihr?«, wandte er sich an den Notar Kolich, der ihn konsterniert ansah.
    »Wo sind denn die Unterzeichner?«
    »Hier!«, deutete Institoris auf den Haufen Papier vor ihnen.
    »Das geht nicht!«, protestierte Kolich, »die Leute müssen persönlich anwesend sein und in meinem Beisein unterschreiben!«
    »Habt doch Einsehen! Manche der verehrten Herren sind schon hochbetagt, andere sind durch ihre Lehrtätigkeit an der Universität verhindert und andere weilen derzeit gar nicht in der Stadt. Ich habe jeden Einzelnen im Beisein des Notars Johannes Vörde aufgesucht und bestätigen lassen, dass vermerkt werden darf ›Unterschrieben mit eigener Hand und‹« – er wühlte kurz in den Papieren – »›in persönlicher Anwesenheit!‹«
    Misstrauisch nahm Kolich das Blatt entgegen und betrachtete es eingehend und reichte es dann an Wintzen weiter. »Scheint echt zu sein!«, murmelte dieser dann.
    »Scheint? Ist! Er hat auch selbst unterschrieben!« Institoris hielt Kolich das nächste Papier mit der Beurteilung hin. Die Handschrift war die Gleiche. »Ihr kennt doch die Schrift von Andreas von Ochsenfurt?« Er wusste, dass sich die beiden gut kannten.
    Kolich sah kurz auf den Zettel, den er ihm in die Hand drückte.
    »Und hier: Thomas von Schottland!« Auch diesen kannte er und dessen steile Schrift war unverkennbar, ebenso das geschwungene »S« in seiner Unterschrift.
    »Da! Theodericus von Bummel!«
    »Ich kenne zwar seinen Namen, nicht aber seine Schrift. Das alles geht trotzdem nicht …«, wandte der Notar nun aber deutlich schwächer ein.
    »Aber die Schrift des Ochsenfurters und des Schotten sind echt?«
    »Soweit ich es von hier aus beurteilen kann – ja.«
    Institoris wusste, dass er ihn nun gleich am Haken hatte wie einen Fisch an der Angel.
    Genüsslich drehte er sich zu de Monte um, der in seinem Sessel zu versinken schien und dem der Disput der anderen scheinbar völlig gleichgültig war. »Sehr gut!«, murmelte dieser immer wieder.
    Institoris hatte beim Überreichen des Buches wie zufällig eine längere Abhandlung aufgeschlagen, in der öfter Zitate des Aristoteles und Thomas von Aquin vorkamen. Dazu hatte er vorsorglich noch einige Zettel mit weiteren Anmerkungen zwischen die Seiten gesteckt, da er von de Montes schon fast fanatischen Verehrung für die beiden wusste. Von der Fehlerfreiheit der Aristotelischen Philosophie war de Monte so fest überzeugt, dass er sich sogar dazu verstiegen hatte, die Heiligsprechung dieses Heiden zu fordern.
    »Was meint Ihr?«, fragte Institoris scheinheilig.
    »Wie … was?«, schreckte der Dekan hoch.
    »Ich möchte wissen, was Ihr davon haltet?«, setzte Bruder Heinrich sein freundlichstes Lächeln auf.
    »Was die Philosophen angeht, kann ich nur zustimmen. Bei den anderen Kapiteln denke ich, dass sie genau so fundiert sind und würde beim rechtlichen Teil die Einschränkung machen: Soweit dem kirchlichen Recht nichts entgegen steht. Auch wäre ich bereit, als Erster zu unterschreiben!«
    Institoris wandte sich

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