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Hexenheide

Hexenheide

Titel: Hexenheide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: aerts
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verspielt bin.« Sie seufzt. »Ich bin keine gute Hexe. Ich meine damit nicht, dass ich eine böse Hexe bin, sondern dass ich, glaube ich, nicht ernsthaft genug bin.«
    »Muss man das denn sein?«, fragt Karim. »Hexen machen doch sicher auch ab und zu was zum Spaß?«
    »Ja, auf ihre eigene besondere Art. Manche Hexen haben den größten Spaß daran, Menschen das Leben schwer zu machen.«
    »Das sind doch hoffentlich nur wenige?« Karim ist erschrocken. »Sind denn die Geschichten wahr? Die alten Geschichten, in denen Hexen ganze Ernten zu Missernten werden lassen und so? Unser Lehrer hat uns davon erzählt.«
    »Eine ganze Ernte zur Missernte werden zu lassen ist vielleicht ein bisschen viel verlangt«, sagt Erin. »Wir können bestenfalls ein bisschen Regen machen …« Sie greift kurz in die Luft und spritzt Karim Regentropfen ins Gesicht. »Aber das Wetter selbst kann nicht beeinflusst werden.«
    »Und dass Hexen … und dass Hexen …« Karim holt tief Atem. »Und dass Hexen Kinder opfern?«
    Erins Gesicht verfinstert sich.
    »Bitte«, flüstert Karim, der an Rinnie denkt, »sag mir, dass es nicht wahr ist.«
    »Du kennst doch bestimmt auch Menschen, die … falsch gepolt sind«, antwortet Erin stockend. »Was glaubst du, was passiert, wenn so jemand Hexe wird?«
    »Nichts Gutes«, murmelt Karim. »Aber warum? Warum sollte eine Hexe so etwas tun?«
    Erin schaudert es. »Auf das Thema möchte ich nicht eingehen. Darüber möchte ich nicht reden. Es gibt da alte Rituale, die zu nichts gut sind. Es hat immer Hexen gegeben, die sich nur in der schwärzesten Magie wiedergefunden haben.«
    »Beschäftigen sich denn nicht alle Hexen mit der schwarzen Magie? Oder gibt es auch manchmal weiße Magie?« Karim lacht ein bisschen ungläubig.
    »Ja sicher. Das hängt davon ab, ob du das Gute willst oder nicht.«
    »Was du gerade gemacht hast, ist das dann keine schwarze Magie?«
    »Ach, was ich gerade gemacht habe, das hat eigentlich gar keine spezielle Farbe, das waren nur kleine Späße.« Plötzlich beugt sich Erin vor, legt Karim den Schal dichter um den Hals und zieht den Reißverschluss seiner Jacke höher. »Du musst jetzt aber nach Hause gehen, der Himmel hat sich bewölkt und es wird dunkel.«
    »Ja, aber …«, mault Karim. Er hat noch viel mehr Fragen! Er ist noch lange nicht fertig.
    »Ich geh noch schnell mal nachsehen, ob deine Freundin sicher in ihrem Zimmer sitzt. Tu mir den Gefallen und gib gut auf sie acht.«
    Es schießt Karim durch den Kopf, dass die Frau noch nicht gesagt hat, warum sie Lenne beschützen will. Sie hat ihm noch nicht klarmachen können, was denn eigentlich so schlecht daran ist, eine Hexe zu werden, denn sonst klingt das doch großartig! Oder vielleicht ist es gar nicht Alba, vor der sie Lenne beschützen will, sondern die andere … Karim traut sich kaum, den Namen auch nur zu denken. Vita heißt sie. Ihn überläuft ein Schauer. Hat die vielleicht etwas ganz anderes mit Lenne vor? Etwas, das mit den grausigen Ritualen zu tun hat, über die Erin nicht sprechen will? Er will sie das noch fragen, doch die Luft flimmert, und sie ist verschwunden.
    Unwillkürlich greift Karim sofort nach dem Medaillon. Mit nervösen Fingern tastet er unter dem Schal, ob es noch da ist. Ja, er hat es noch. Einen Augenblick lang hatte er gedacht, dass er hier am Straßenrand mit offenen Augen geträumt, dass er sich die ganze Begegnung nur eingebildet hat. Aber das kühle Metall um seinen Hals sagt ihm etwas anderes. »Hexen …«, stammelt er kopfschüttelnd, bevor er die Straße überquert, um nach Hause zu gehen. »Die gibt es wirklich.«

14
     
     

     
     
     
     
     
    Karim sitzt auf der Bettkante. Er glaubt, draußen ein Geräusch gehört zu haben, was er sich aber auch sehr gut nur eingebildet haben konnte. Ständig hat er Lennes Zimmer mit dem offenen Fenster vor Augen. Die Glaskugel, die so unvermittelt auf der Fensterbank gelegen hat. Erin hat ihn gebeten, auf Lenne aufzupassen, aber wie soll er das vierundzwanzig Stunden am Tag machen? Er wirft einen Blick auf den Wecker neben seinem Bett. Es ist halb zwei. Seine Eltern schlafen schon.
    Karim geht zum Fenster. Sein Zimmer zeigt auf die Hexenheide, Lennes Zimmer nicht, das liegt auf der Rückseite des Hauses. Von hier aus kann Karim den Garten nicht sehen.
    Er denkt an Rinnie. Er hatte keine Zeit mehr gehabt, Erin zu fragen, was mit Rinnie passiert ist. Sie wurde doch wohl nicht geopfert? Das soll Lenne nicht passieren! Nicht so was!
    Auf bloßen

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