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Hexenkatze - Roman

Hexenkatze - Roman

Titel: Hexenkatze - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Aber verständlich.
    Allerdings wurde ein Teil meiner Stundenplanung über den Haufen geworfen, als ich eine halbe Stunde vor Kursbeginn zu Jeany an die Theke trat. Ich grüßte sie fröhlich, und sie winkte mich mit ungewohnt ernstem Gesicht zu sich.
    »Hallo, Deba. Hast du schon gehört? Etwas Furchtbares ist passiert.«
    »Nanu, was denn? Hat Erich sich eine Schrankwand auf den Fuß gestellt?«
    »Kein Quatsch, Deba. Sonja ist überfallen worden. Sie liegt im Krankenhaus.«
    »Oh!« Ich war schockiert. Ich mochte zwar die magersüchtige kleine Zicke nicht, aber so etwas wünschte ich natürlich niemandem.
    »Weiß man schon Näheres?«
    »Wenig. Es passierte wohl gestern auf dem Nachhauseweg von hier. Erich hat sie gefunden. Sie lag bewusstlos am Straßenrand. Du weißt doch, da in dem Bereich, wo die Häuser abgerissen werden sollen. Er hat sie gleich in die Unfallklinik gefahren.«
    »Verletzt?«
    »Äußerlich wohl nichts Schlimmes, ein paar Prellungen, Abschürfungen. Aber sie redet irre. Nichts Vernünftiges aus ihr herauszubekommen.«
    »Drogen?«
    »Weiß ich nicht. Könnte aber sein, oder? Jedenfalls will man sie noch ein paar Tage dabehalten.«
    »Das heißt, sie hat auch noch nichts gesagt, wer es gewesen ist.«
    Jeany zuckte mit den Schultern.
    Schlimm genug, dass solche Dinge geschahen. Ich hatte bislang eigentlich immer gedacht, dass wir hier in einer verhältnismäßig ruhigen und sicheren Gegend wohnten. Mit recht gemischten Gefühlen machte ich mich daran, mich umzuziehen.
    »Ist was passiert, Mam? Du siehst so ernst aus.«
    Ich zögerte einen Moment. Aber dann überlegte ich,warum ich meine Tochter von diesen Dingen fernhalten sollte. So etwas passiert nun mal wirklich. Genau aus diesem Grund wollte ich sie ja in dem Kurs mit dabeihaben. Also berichtete ich kurz, was Jeany mir über Sonja gesagt hatte. Und Micki zog einen interessanten Schluss: »Wer Katzen umbringt, greift auch bestimmt wehrlose Frauen an.«
    »Da ist was dran. Nur wissen wir weder, wer das eine, noch wer das andere macht. Vor allem kennen wir die Hintergründe nicht. Aber immerhin habe ich damit jetzt ein gutes Argument, um Sieglind und die ßüße Lißbeth zu disziplinieren.«
    Das gelang mir diesmal auch. Die Betroffenheit machte die Damen zu willigen Schülerinnen. Nach der Stunde stürzten sie mit Tausenden von Fragen auf mich ein. Ich lotste sie also zu unserer Sitzecke und bemühte mich, ihrer Wissbegierde Herr zu werden. Dabei verlor ich Micki aus den Augen.
    Als ich die angehenden Kung-fu-Fighterinnen endlich mit so vielen Informationen eingedeckt hatte, dass sie anschließend zumindest theoretisch mit einer Übermacht von zehn Preisringern fertig geworden wären, entdeckte ich meine Tochter mal wieder in einem intensiven Flirt mit Rüdiger vertieft. Und kein Erich, der auf Sitte und Anstand hielt. Eben ringelte Micki mit spitzem Zeigefinger die Formen der tätowierten Schlange nach und sah Rüdiger schmachtend an. Ich entschloss mich zur Offensive.
    »Na, Micki? Kevin hat sich sicher noch nicht so schöne Tierchen auf den Pelz brennen lassen, was?«
    Das saß, und Micki hatte den Anstand, dunkel anzulaufen.
    »Mütterchen Deba wieder in Aufpasserfunktion. Hier, lass mir die Kleine mal für zwei, drei Stunden. Das erspart dir diese peinlichen Aufklärungsgespräche.«
    »Rüdiger, siehst du da hinten die Tür?«
    »Mann, willst du, dass ich mit ihr …«
    Er hatte ihr den Arm um die Hüfte gelegt, was ich nicht gut fand. Genauso wenig wie seine Sprüche.
    »Lass sie los, Junge.«
    »Warum? Hey, du kannst mitmachen. Ich schaff auch zwei Frauen.«
    »Meinst du?«, säuselte ich. Dann langte ich zu seiner Hand und legte sacht meine Finger über den Daumen.
    »Lass Micki los, Rüdiger. Und halte dich auch zukünftig von ihr fern.«
    Micki sah mich empört an, wollte etwas sagen, aber das ging in Rüdigers Schmerzensschrei unter.
    »Verdammt, was soll das?«, brüllte er und schüttelte seine Hand. So ein Daumenhebel ist ganz schön schmerzhaft. Soviel zu den niedrigen Beweggründen.
    »Ich wollte nur meine Worte etwas unterstreichen, auf die Gefahr hin, dass du meine verbalen Andeutungen nicht so direkt verstehst.«
    Rüdiger sah mich an. Und in seinem Blick lag nichts Gutes. In seiner Macho-Karriere war es ihm sicher noch nicht sehr oft passiert, dass er eine Niederlage hatte einstecken müssen.
    »Das wirst du mir büßen, Deba. Das verspreche ich dir!«, zischte er mich an.
    Ich schnappte Micki am Arm, die sich leicht

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