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Hexenkessel

Hexenkessel

Titel: Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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eine Ente langsam mit nach außen gesetzten Füßen einher.
    »Das wäre dann alles, Landis«, entließ ihn Moloch. »Joel platzt wie immer geradezu vor Ungeduld.«
    Brand trug einen teuren Straßenanzug aus einem leichtgewebten Stoff, ein bis zum Kragen zugeknöpftes Hemd mit einer Krawatte in Form eines Krokodils und handgearbeitete Schuhe. Newman hätte ihn kaum wiedererkannt - sein zottiges Haar war ordentlich geschnitten und gekämmt, und trotz seiner groben Gesichtszüge hatte er etwas an sich, das auf bestimmte Frauen unwiderstehlich wirken mochte. Moloch bestand darauf, daß das Personal von Black Ridge während der Arbeitszeiten untadelig gekleidet war.
    »Das hier wird Ihnen ganz und gar nicht gefallen«, eröffnete Brand angriffslustig das Gespräch, nachdem er gegenüber von Moloch Platz genommen hatte.
    »Warum läßt du mich das nicht selbst beurteilen?«
    »Gut, dann sehen Sie es sich mal an.« Er schob den San Francisco Chronicle und den Monterey Herald über den Schreibtisch. »Jetzt weiß die ganze Welt, was mit Cheryl und Julie Standish geschehen ist.«
    »Einschließlich meiner Wenigkeit.«
    Moloch, ein schneller Leser, hatte die Artikel kurz überflogen und die Fotos angeschaut. Dann warf er einen Blick auf das Datum beider Zeitungen.
    »Wie sind die so schnell hierhergekommen?«
    »Ein Mitarbeiter unseres Büros in San Francisco bekommt die Zeitungen immer druckfrisch aus der Presse, ehe sie in den Verkauf gelangen. Er hat sofort reagiert, ist nach Monterey geflogen und hat persönlich beim Herald vorbeigeschaut.«
    »Es freut mich immer wieder, wenn meine Leute ihren Kopf benutzen«, entgegnete Moloch in demselben gleichmütigen Tonfall.
    »Und ich dachte, Sie wären inzwischen außer sich vor Sorge. Außerdem kommt es noch dicker. Auch in London weiß man Bescheid. Diese Blätter lagen in unserem Hausbriefkasten. Keine Ahnung, warum der Alarm nicht losgegangen ist.«
    »Weil, mein lieber Joel, uns die in unserer Niederlassung Des Moines angefertigten Überwachungsmonitore gestohlen wurden. Du mußt dich wirklich über die Vorgänge in diesem Haus besser informieren.«
    »Ich lasse das sofort kontrollieren.«
    »Das hättest du bereits tun sollen.«
    »Was ist denn jetzt mit den Standish-Schwestern?« wollte Brand wissen.
    »Ich bin entsetzt«, sagte Moloch gelassen. »Für mich klingt das, als wäre der Buchhalter wieder am Werk gewesen. Wann schaffst du es endlich, diesen Killer zur Strecke zu bringen? Lange genug bist du ja nun schon hinter ihm her.«
    »Er ist kaum zu fassen. Schlägt aus dem Nichts zu wie ein Phantom und hinterläßt keine Spuren. Aber Ihnen scheint nicht klar zu sein, daß die Reporter uns überrollen werden wie eine Lawine. Immerhin haben sie ja hier gearbeitet - die beiden Schwestern.«
    »Dann ruf Des Moines an und laß zwei neue Monitore einfliegen. In der Zwischenzeit darf niemand durch das Tor, der hier nichts zu suchen hat. Und gib der Telefonistin Anweisung, niemanden zu mir durchzustellen, den sie nicht kennt. Dann schick Ethan zu mir.«
    »Ethan ist nach Hause gefahren.«
    »Nach Hause? Er wohnt doch hier.«
    »Mrs. Benyon hat angerufen und ihm befohlen, sich in ihrem Haus einzufinden.«
    »Verstehe.«
    Moloch sprang auf und erteilte Brand weitere Befehle, während er einen schweren Mantel mit Astrachankragen anzog.
    »Sag Martinez, er soll den Wagen bereithalten, um mich zum Haus meiner Stiefmutter zu fahren. Und in Zukunft ist es der Telefonistin untersagt, Anrufe von Mrs. Benyon entgegenzunehmen. Tut sie es doch, wird sie fristlos gefeuert.«
    »Martinez?« Brands Stimme klang überrascht. »Er ist der Leiter der Wachmannschaft und nicht Ihr persönlicher Chauffeur.«
    »Tu, was ich dir sage«, fauchte Moloch. »Vielleicht müssen wir Ethan mit Gewalt aus dem Haus holen.«
    Diesmal wies Moloch seinen Fahrer an, den Lincoln Continental bis vor das Haus zu fahren. Er stieg aus und begann sofort, in der kühlen Nachtluft Kaliforniens zu frösteln. Erneut benutzte er seinen Nachschlüssel, um durch die dreieckige Tür in das Haus zu gelangen, und wieder drang Mrs. Benyons wütend erhobene Stimme an sein Ohr. Martinez schlüpfte hinter ihm durch die Tür.
    »Ethan, widersprich mir nicht! Von heute an schläfst du hier und nicht mehr unter der ständigen Aufsicht meines diktatorischen Stiefsohnes!« kreischte Mrs. Benyon mit überschnappender Stimme.
    Diktatorisch? Moloch lächelte grimmig in sich hinein. Wenn hier jemand diktatorisch war, dann doch wohl seine

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