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Hexenkuss

Hexenkuss

Titel: Hexenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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gewesen, dass eine Verbindung seines Hauses mit Marie-Claires Familie die im Schatten versunkenen Zauber wieder zum Vorschein bringen würde. Laurent hasste selbst das winzige Überbleibsel der Cahors, das die Dame und ihre Töchter verkörperten, und wollte nichts davon hören. Ja, er war sicher, dass sich der Erfolg nicht einstellen würde, solange Michael den drei Frauen erlaubte, weiterzuleben.
    Wir werden bald erfahren, ob Laurent recht hatte, dachte Michael.
    »Ich rufe meine Ahnen und ihre Kräfte«, stimmte er in altem Französisch an und hielt sich die blutende linke Hand vor den Mund. »Ich rufe die Dunkelheit. Ich rufe die Höllenhunde, auf dass sie mir helfen bei der Jagd. En avant, mes chiens.«
    Das ferne Heulen eines Sturms hallte durch den Raum. Die Spitze des Aschehaufens im Kamin rutschte leicht zur Seite. Michael verharrte auf den Knien, schmeckte sein eigenes Blut auf den Lippen und wartete.
    Das Geheul wurde lauter. Ein eiskalter Luftzug strich durch die Haare in Michaels Nacken, und er lächelte vor Vorfreude. Die Meute war entfesselt.
    »Mes chiens, mes frères du diable« , sagte er kühn und rief nach ihnen. »Aidez-moi.«
    Dann zog er die Hand vom Mund weg und hielt sie hoch, so wie man die Hand heben würde, um vor Gericht den Eid zu leisten. Das schwache Heulen wurde zum lauten Bellen riesiger Hunde, teuflisch verschlagen und mit finsteren Sinnen. Dies waren Werwesen, die Seelen und Licht aufspürten und verschlangen, und die jegliche Schutzzauber oder Talismane in Stücke reißen würden, die Michaels Ritual behindern könnten.
    Marie-Claire seufzte. Zu seinem Entsetzen regte sie sich auf dem Sofa, als suchte sie eine bequemere Position zum Schlafen.
    Sie sollte sich überhaupt nicht bewegen können.
    »Marie-Claire?«, fragte er leise und vorsichtig. Sie antwortete nicht, sondern blieb so blass und still wie der Tod. Er fragte sich, ob er sich alles nur eingebildet hatte. »Laurent?«, fragte Michael. »Warst du das?«
    Marie-Claire bewegte sich erneut. Bewegte sich definitiv.
    »Aidez-moi!«, flüsterte Michael, und das übernatürliche Jaulen und Bellen schwoll weiter an. Während er auf die bewusstlose Frau hinabschaute, heulten die unsichtbaren Hunde triumphierend. Sie hatten die Witterung von etwas aufgenommen, das sich ihm entgegenstellte und ihn schwächte, und kreischend vor dämonischer Jagdlust hetzten sie es durch die verborgenen Wälder im Reich seiner Macht. Natürlich hatten sich schon zuvor Hindernisse aufgetan, vor allem bei anderen Zaubern. Kein lebender Hexer war ohne Feinde, und da Michael so ehrgeizig war, hatte er viele, viele Feinde.
    Hat Sir William von dem Plan erfahren, ihn zu stürzen? Hat einer meiner Verbündeten im Obersten Zirkel sich gegen mich gewandt?
    Er würde Eindringlinge und Störenfriede vorerst den Hunden überlassen. Wenn sie etwas fingen, würde er sich darum kümmern. Bis dahin würde er sich weiter bemühen, allem, was ihn aufhalten wollte, einen Schritt voraus zu bleiben. Die Kräfte waren genau jetzt richtig angeordnet, und es war nicht möglich, sie zu verändern.
    Er runzelte konzentriert die Stirn und hielt die verletzte Hand über die Asche. Sein sattes, rotes Blut tropfte beständig, und sein Herz nahm den Rhythmus auf, während er in der alten Sprache seiner Ahnen mit der Beschwörung begann. Im Geiste übersetzte er die machtvollen Worte mit: Ich rufe das Schwarze Feuer der Deveraux herbei, ich beschwöre die Brennende Nacht. Dies ist unsere Stunde. Dies ist unser Wille.
    Dies ist mir bestimmt.
    Die Krallen der Hunde klapperten auf dem frisch polierten Parkett der Catherschen Villa. Sie nahmen Gestalt an. Vage, verschwommene Schatten huschten über den Boden, rannten durch die Möbel und kratzten an der Tapete. Der prächtige kristallene Lüster über dem Sofa schaukelte wie eine Boje auf der Elliott Bay.
    Die Hunde waren eindeutig hinter etwas her, und es lieferte ihnen eine wilde Hatz. Was auch immer es war, es kam näher. Jeden Augenblick könnte es sich in diesem Raum materialisieren.
    Michael riss die Augen auf und drückte den Zeigefinger in die weißen Augäpfel, um mit seinem Blut das Zweite Gesicht zu öffnen. Alles verschwamm in zähem Rosarot, und trotz des wilden Gebells hörte er den toten Bussard, den er im Kamin der Andersons eingemauert hatte, hinter den Steinen scharren, weil er sich ebenfalls ins Getümmel stürzen wollte.
    Er glaubte, den schwachen Umriss einer menschlichen Gestalt zu sehen, war aber nicht sicher. Er

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