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Hexenkuss

Hexenkuss

Titel: Hexenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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nennen. Es war mir möglich, sie durch die Augen von Marie zu beobachten, einer Cahors, die mit Luc Deveraux vermählt war. Ehe er an den zahlreichen Peitschenhieben verblutete, tötete Luc Marie mit einem Messer, das sie in ihrem Kleid verborgen hatte in der Hoffnung, ihn befreien zu können. Ich musste es mit ansehen und konnte nichts dagegen tun. In jener Nacht heiratete Caterinas Tochter den Anführer der Hugenotten. Nach der Feier ließ Caterina sämtliche protestantischen Hochzeitsgäste abschlachten. Die Vermählung war keine Verbindung, die Frieden bringen sollte, sie war eine Falle. Das Massaker ereignete sich in der Bartholomäusnacht.
    Daraufhin flohen mehrere Überlebende der Familie Deveraux - die wenigen, die der Königin entronnen waren - in die Neue Welt. Hier konnten sie gedeihen, und sie nährten ihre Macht und ihren Hass jahrhundertelang. Jeraud ist ein Nachkomme jener Deveraux, so wie ihr, du und Holly, von meiner Familie abstammt, den Cahors. Der Name wurde in der Neuen Welt leicht abgewandelt, zum Schutz und um eine neue Identität hervorzubringen, und sei es nur im Auge der Öffentlichkeit.
    Der Zyklus beginnt von vorn, und in wenigen Wochen jähren sich meine Schande und mein Versagen zum sechshundertsten Mal.«
    Fassungslos starrte Amanda Isabeau an und versuchte, alles zu begreifen, was diese enthüllt hatte. Plötzlich schauderte die bleiche Gestalt, und für einen Moment verdrehten sich ihre Augen. Sie schien leicht zu verblassen, doch dann kehrte sie stärker zurück, und ihre Augen funkelten. »Meine Zeit verrinnt, wir können diesen Platz nicht länger besetzen. Wenn ich stärker werde, schwindet Holly dahin. Doch dies ist nicht meine Zeit, es ist die ihre, und ich kann nur zu unserer Göttin darum beten, dass Holly nicht die gleichen Fehler begeht wie ich.«
    Vor ihren Augen zerrann Isabeau, ihre Züge veränderten sich langsam und traten dann als Hollys wieder hervor. Am Ende schlossen sich die blauen Augen, und der Körper schauderte.
    Gleich darauf öffneten sich flatternd die Lider, und Hollys dunkle Augen starrten ihnen entgegen. Sie quollen ihr beinahe aus dem Kopf, und ihr Gesichtwar wie zu einer seltsamen, gequälten Maske erstarrt. Plötzlich erschlafften all ihre Muskeln, und als ihr Körper auf dem Stuhl zusammensank, rang Holly keuchend nach Luft.
    »Ich habe gesehen, gesehen...«, japste sie und konnte nicht weiter sprechen.
    »Wir wissen es«, erklärte Amanda sanft und berührte Hollys Hand. »Wir haben alles gehört.«
    Holly sagte: »Sie kennen das Geheimnis des Schwarzen Feuers nicht. Aber sie wollen es unbedingt.«
    »So sehr, dass sie dafür über Leichen gehen werden.«

 
Teil drei
     
    Beltane
    Das Erwachen
     
    BELTANE
    »In der vergangenen Nacht hatte ich eine Vision, die mich schrecklich ängstigte. Ich sah das Oberhaupt einer großen Familie seinen Todfeind zur Frau nehmen.
    Ihre Leidenschaft war gewaltig, ihre Macht nicht von dieser Welt. Und ihre Verpaarung vernichtete alle, die ihren Weg kreuzten.«
    Duke Kensington zu seinem Schreiber Joshua, 1. Mai 1612

Zwölf
    Metmond
    Hinter lieben Gesichtern verbergt unsere Bosheit
    Eine schöne Erscheinung mit finsterem Geist
    Die Sanftmut lasst unserer Macht verfallen
    Vergiftet die Blüte der Unschuld selbst
    Verwandelt und erneuert uns, Herrin
    Durchtränket uns mit Eurer Kraft
    Verbergt unsere Herzen und unser Schicksal
    Gewährt uns die Gabe des Maskenspiels
    Thanksgiving war vorüber - Gott sei Dank und Weihnachten stand vor der Tür. Aber Marie-Claire Anderson war elend zumute.
    Er weiß es, dachte sie kläglich. Mein armer, lieber, langweiliger Ehemann weiß, dass ich ihn betrogen habe.
    An diesem Abend war Richard ins Schlafzimmer geschlichen, um nach ihr zu sehen, und sie hatte mit dem Rücken so getan, als schlafe sie. Er hatte geflüstert: »Oh Gott, Baby«, und war in Tränen ausgebrochen. Sie konnte ihn auf dem Flur weinen hören wie ein verlassenes Kind, und es brach ihr beinahe das Herz.
    Er entfernte sich den Flur entlang, und sie beschloss, ihm zu folgen. Sie wollte versuchen, ihm zu erklären, dass sie im mittleren Alter war und das Gefühl brauchte - unbedingt brauchte -, jung und begehrenswert zu sein. Dass er Tag und Nacht nur an seinem Computer herumtippte und nie ihre neuen Kleider bemerkte, oder eine neue Frisur. Also bemühte sie sich noch mehr, kaufte mehr Make-up, mehr Kleider. Trieb mehr Sport.
    Er sagte nie ein Wort.
    Ich war am Verhungern, wollte sie ihm erklären. Michael... hat mich

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