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Hexenkuss

Hexenkuss

Titel: Hexenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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gefüttert.
    Ihre kleineren Verbrennungen waren verheilt, doch sie hatte ihr Gesicht lange und gründlich gemustert und die Falten und Fältchen gesehen. Sie hatte entsetzliche Angst bekommen. Wer will denn eine alte Frau? Richard will niemanden. Und Michael... Michael hat mich verlassen. Es war nur eine Affäre. Das hätte ich wissen müssen. Aber ich war so einsam ... und ich hatte solche Angst.
    Sie setzte sich auf, stieg aus dem Bett und tastete nach dem Lichtschalter. Sie war erschöpft; alles war zu viel, das Feuer, das Krankenhaus, und jetzt das, eine Ehekrise. Werden wir uns scheiden lassen? Können wir uns versöhnen?
    Ihre Gedanken wirbelten durcheinander.
    Die Schlafzimmertür stand einen Spaltbreit offen. Vorsichtig öffnete sie sie weiter, ging hinaus auf den Flur und rief nach ihrem Mann. Keine Antwort.
    Sie ging weiter den Flur entlang und entdeckte einen weißen Schimmer. Eine der Katzen. Sie lächelte traurig beim Gedanken an die Lieblichkeit von Kätzchen und kleinen Mädchen, denn sie selbst hatte alle Unschuld verloren.
    Ich werde ihn zurückgewinnen. Nicole und ich werden dafür sorgen, dass er zurückkommt, dachte sie. Wir haben da so unsere kleinen Kniffe, sie und ich ...
    Und dann fiel ihr ein, dass Richard ihr am frühen Abend etwas zu trinken gebracht hatte. Ich bringe dir einen Tee. Sie schämte sich - dieser Tee war ein Geschenk von Michael gewesen, der behauptet hatte, er würde körperliche Jugend und Schönheit schenken. Sie hatte gelacht... und den Tee gewissenhaft jeden Abend getrunken. Ihre Beine waren wackelig wie aus Gummi, und sie streckte eine Hand aus, weil die Wand auf sie zu kippte. So ging sie den Flur entlang und suchte nach ihrer verlorenen Liebe.
    Die Tür zum Gästezimmer stand offen, und da saß jemand auf dem Bett. Sie hatte ihre Kontaktlinsen schon herausgenommen und trug ihre Brille nicht. Sie konnte die Gestalt nicht recht erkennen.
    Aber die Gestalt winkte sie heran, und wer sonst könnte das sein als Richard? Die Mädchen waren bei einer Party... So viele Partys, wenn man noch jung ist... und frei... und das ganze Leben vor sich hat...
    »Schatz?«, nuschelte sie.
    Die Gestalt winkte sie zu sich heran.
    Sie taumelte darauf zu.
    Das ganze Leben...
    Michael Deveraux lächelte, während er und Eli in das Türkenauge starrten.
    »Jetzt werde ich sie töten«, sagte er zu seinem Sohn. »Das ist der perfekte Zeitpunkt.«
    In der Zauberkammer nickte Eli begierig. Er war nicht daran gewöhnt, Menschen zu töten, doch er hatte eindeutig Geschmack an lebenden menschlichen Opfern gefunden.
    Michael flüsterte der Dunkelheit zu:
    »Dunkel ist Dunkel, und Licht ist Licht,
    Erkenne, was nicht richtig ist.
    Die Zeit ist gekommen, das Ziel fast erlangt,
    Lebe die Liebe und lebe in Angst.
    Dann hören wir ihrer Seele Schrei,
    Heut Nacht ist's mit ihrer Unschuld vorbei.
    Bekämpfe die Welt, blick nur nach innen,
    Wer zögert, der kann nicht gewinnen.«
    Und die Tür zum Gästezimmer im Haus der Andersons öffnete sich, und Richard Anderson sagte zu seiner Frau: »Was machst du hier?«
    Sie blickte auf die Tagesdecke auf dem Bett hinab. Schließlich sagte sie: »Ich habe dicke Adern auf den Handrücken, Richard. Ich sehe meine Hände an und kann nicht verstehen, weshalb das meine Hände sein sollten. Sie sind so alt und hässlich.«
    »Das sind die Hände, die unsere Mädchen gehalten haben, als sie noch Babys waren.« Der langweilige Ehemann ergriff ihre müden Finger und schloss die großen, bleichen, schlaffen Hände um Marie-Claires. Er hob sie an die Lippen und sagte: »Gehen wir schlafen, Schatz. Du bist sehr müde.«
    Nicole wachte auf.
    Sie sah sich um und merkte, dass sie in Elis Haus auf dem Sofa eingeschlafen war. Verwirrt runzelte sie die Stirn. Wo war er? Warum hatte er sie nicht geweckt und sie nach Hause gefahren?
    Sie versuchte aufzustehen und merkte, dass sie es nicht konnte. Ihr war schwindlig, und sie hatte keinerlei Gleichgewichtssinn.
    Ich habe doch gar nichts getrunken, dachte sie. Ich habe heute Abend überhaupt nichts... Wir sind hergekommen, um... Sie versuchte sich zu erinnern: Er hat gesagt, wir würden uns einen Film ansehen.
    Im leeren Raum vor ihr wirbelten Farben herum. Dann erschien urplötzlich eine Gestalt darin - eine Gestalt aus silbrigem Licht, und sie hielt einen Spiegel in der Hand. Die Spiegelfläche war schwarz, doch als Nicole hineinspähte, sah sie:
    Eli macht mir in der Küche etwas zu trinken. Er kippt etwas in ein Glas. Eli lacht zusammen

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