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Hexenlicht

Hexenlicht

Titel: Hexenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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und begehrt.
    Wohlig lehnte sie sich noch mehr gegen Mac und kostete die pure Sinnlichkeit aus. Ob diese Begegnung nun eine Zukunft hatte oder nicht – die Gegenwart war jedenfalls verdammt nett. Eine angenehme Mattigkeit strahlte von ihrem Bauch aus in ihre Glieder, so dass Holly sich noch an Mac lehnte, als sie bereits den Kuss beendeten. Ihre Lippen trennten sich mit einem schwachen elektrischen Kribbeln.
    »Wow!«, entfuhr es ihr und sie war auf einmal verlegen.
    Sofern das überhaupt möglich war, schienen Macs Augen dunkler als zuvor. Der zarte Schweißfilm an seinen Schläfen verriet Holly, dass er die Hitze ebenso gespürt hatte wie sie.
Prima!
    »Wie lautet das Urteil?«, fragte er flüsternd.
    Holly merkte, wie sie unsicher grinste. »Oh, ich denke, dass du kerngesund bist. Du dürftest eigentlich keine Probleme haben.«
    Vor Freude machte er große Augen. »Hallelujah! Dann mach es dir schon mal bequem, und ich hole den Kaffee!« Er schmunzelte verschlagen. »Vielleicht sollten wir noch über vorbeugende Heilmaßnahmen sprechen.«
    Holly lächelte dümmlich, weil ihr Verstand sich verabschiedet hatte, und ging ins Wohnzimmer. Nach der hitzigen Umarmung fühlte die Luft um sie herum sich kühl an. Außerdem war ihre Haut überempfindlich, so dass sie den Stoff der Couch wie den ihres Kleides an ihren Schenkeln besonders deutlich wahrnahm. Macs Kuss war unerwartet leidenschaftlich gewesen, hatte mehr in Aussicht gestellt. Holly kam sich vor wie eine Fallschirmspringerin vor dem Absprung.
    Aber wollte sie springen? Oder wollte sie einfach nur weggehen?
    Sie hörte, wie Mac in der Küche Wasser für den Kaffee einließ. Was für ein Gespräch würde auf den Kuss eben folgen? Was erwartete Mac? Holly lehnte ihren Kopf nach hinten. Sie wusste nicht recht, was sie wollte. Leider konnte sie trotz der vielen Zauber, die sie beherrschte, keine Gedanken lesen – nicht einmal ihre eigenen.
    Das Wasserrauschen endete. Also rückte der Kaffee und mit ihm der Moment der Entscheidung näher. Holly nahm ihre Handtasche hoch, die sie neben einem der Sessel abgestellt hatte, zog sich die Lippen nach und wartete.
    Und wartete. Nach einer Weile streifte sie ihre Schuhe ab und blätterte in einer Zeitschrift. Ungeduldig überflog sie die Seiten, während sie weiter wartete.
Wie lange kann es dauern, Kaffee zu kochen?
    Sie stand auf und ging in die Küche, wo sie erwartete, abermals Wasser rauschen zu hören oder das Klappern von Geschirr, aber dort war es vollkommen still. Und leer. Teller stapelten sich in der Spüle. Der Geschirrspüler war aufgeklappt. Die Kanne der Kaffeemaschine stand gefüllt auf der Arbeitsplatte. Anscheinend war Mac mitten im Kaffeekochen unterbrochen worden.
    Holly stemmte die Hände in ihre Hüften und überlegte. Womöglich war er umgekippt, vollkommen überwältigt von ihrem femininen Charme. Sie sah im Bad nach, das ganz in Weiß und Chrom gehalten war und keinen hingegossenen Mann aufwies.
    Als Nächstes versuchte sie es im Arbeitszimmer, einem kleinen Raum mit einem Schreibtisch, Computer und Aktenschrank. Auf dem waffeldünnen Monitor drehte ein Fadenkunst-Bildschirmschoner seine langsamen Runden. Holly bewegte die Maus, aber kein
Hilfe, ich wurde von Aliens entführt
! leuchtete auf dem Bildschirm auf.
    Allmählich wurde sie ein bisschen verärgert – und ängstlich.
    Weiter zum Schlafzimmer. Bilder von pelzbezogenen Handschellen und Stethoskopen gingen ihr durch den Kopf und sorgten dafür, dass ihr sämtliche Geschichten von üblen Dates einfielen. Inzwischen war sie gar nicht mehr in der Stimmung für einen nackten Macmillan auf einem Fellteppich. Sie schaltete das Licht an.
    Mac lag bäuchlings auf dem Bett. Sein einer Arm hing über den Matratzenrand. Dann roch Holly Übelkeit – übernatürliche Übelkeit, schwach, staubtrocken und muffig, als wäre der Tod getrocknet und zu Pulver zerrieben worden.
    Oh, mein Gott! Wie konnte ich das nicht merken! Alessandro hat doch sogar gesagt, dass Mac falsch riecht.
    Sie rannte zum Bett und packte Macs Schulter. Der Pullover war schweißklamm, sein Haar nass. »Mac?«
    Seine einzige Antwort bestand in einem gurgelnden Ringen nach Luft.
    Panik überkam sie.
Gütige Hekate, das ging viel zu schnell!
Es musste etwas da gewesen sein, wuchernd, aber so fremd, dass sie es nicht erkannt hatte. Etwas Verborgenes.
    Sie grub ihre Finger in Macs Schultermuskeln und hoffte, dass er wenigstens kurz zu sich kam, was nicht geschah. »Mac, kannst du mich

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