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Hexenmacht

Hexenmacht

Titel: Hexenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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hatte ich plötzlich das Gefühl, beobachtet zu werden. Ich blickte mich um, blieb einen Moment stehen und schalt mich dann eine Närrin.
    Was ist bloß los mit dir?, ging es mir durch den Kopf.
    Vielleicht waren meine Nerven einfach etwas überreizt.
    Das wäre nicht verwunderlich gewesen. Vor kurzer Zeit war ich in Deutschland in den Ruinen der Burg Frankenstein meinem schlimmsten Feind, dem skrupellosen Dr. Skull, wieder begegnet, und danach hatte es mich nach Haiti verschlagen, wo ich es mit einem Voodoo- und Zombie-Kult zu tun bekommen hatte. Zwei grausige Abenteuer, die mir noch immer in den Knochen steckten.
    Ich atmete tief durch.
    Musical-Melodien schwirrten mir in einem furiosen Potpourri im Kopf herum.
    Dann erstarrte ich mitten in der Bewegung.
    Ungläubig riss ich die Augen auf.
    In einer Türnische sah ich ein giftgrün leuchtendes Etwas. Ich schluckte, kniff die Augen zusammen.
    Mein Gott, was ist das?, durchzuckte es mich.
    Das eigenartige Leuchten pulsierte leicht. Ich hatte das Gefühl, dass dieses Etwas auf irgendeine Art und Weise lebendig war.
    Das Herz schlug mir bis zum Hals.
    Für den Bruchteil eines Augenblicks war mir, als hätte ich noch etwas gesehen.
    Augen, so rot wie glühende Kohlen...
    Doch im nächsten Moment war die Leuchterscheinung verschwunden. Nur noch Dunkelheit war dort, wo gerade noch ein geisterhaftes Augenpaar gelauert hatte.
    Ich schluckte.
    Was war das gewesen?
    Das Übersinnliche war mein Metier. Ich hatte zahlreiche Artikel zu diesem Themenbereich geschrieben und inzwischen auch so manches an rätselhaften Erlebnissen hinter mir.
    Aber nichts, was sich mit dieser eigenartigen Erscheinung hätte vergleichen lassen.
    Vielleicht bist du doch nur ein Opfer deiner überreizten Nerven, sagte ich mir.
    Und ich wäre nur allzu gern bereit gewesen, es auch zu glauben. Vorsichtig ging ich bis zum Wagen. Während ich den Schlüssel ins Schloss steckte, glaubte ich in einiger Entfernung eine schattenhafte Gestalt zu sehen. Sie stand in der Nähe einer Laterne, aber das Licht fiel so, dass nichts weiter als ein dunkler Umriss zu erkennen war.
    Ich stieg in den Wagen und setzte mich ans Steuer.
    Dann ließ ich den Motor an. Noch bevor ich auch das Licht einschalten konnte, zischte etwas blitzartig durch die Nacht. Es leuchtete auf dieselbe Weise wie jenes Ding, das ich an der Hausnische gesehen zu haben glaubte.
    Das grellgrüne Leuchten durchschnitt die Dunkelheit der Nacht wie ein Messer.
    Und dann hatte ich es plötzlich direkt vor mir auf er Kühlerhaube des Mercedes 190.
    Das Wesen strahlte ein geisterhaft wirkendes Licht ab. Es schien keine feste Gestalt zu haben, sondern sich ständig zu verändern. Arme wuchsen und verschwanden wieder. Krallenbewehrte Tatzen, Tentakel, spitze Ohren und ein fratzenhaftes Gesicht, das hassverzerrt war.
    Zwei rote Augen funkelten mich böse an.
    Ein schuppiges Maul bildete sich, beinahe so groß wie das eines Hundes. Ein reptilienhaftes Zischen drang die Nacht und übertönte sogar das Geräusch des Wagenmotors.
    Das Wesen nahm jetzt eine Gestalt an, die entfernte Ähnlichkeit mit einem chinesischen Drachen aufwies. Eine Rote Flammenzunge schoss aus dem Maul heraus, das etwa die Größe einer Schäferhundschnauze hatte. Ich schrie laut auf
    Einen Augenblick lang sagte ich mir, dass dies einer jener schrecklichen Alpträume sein musste, unter denen ich hin und wieder litt.
    Es dauerte eine Schrecksekunde, ehe die Erkenntnis mich kalt erfasste, dass dies alles hier wirklich geschah.
    So unglaublich es auch sein mochte.
    Das Grauen hatte mich erfasst und hielt mein Herz in seinen eisernem Griff. Panik erfüllte mich.
    Nur weg!
    Das war der einzige klare Gedanke in mir.
    Ich setzte den Gang und gab Gas.
    Was immer dies auch für ein rätselhaftes Wesen war – es war eindeutig, dass es mich angreifen wollte. Eine alptraumhafte Spukgestalt, die wie ein Sendbote des blanken Wahnsinns wirkte.
    Erneut schoss eine Flammenzunge aus dem mit spitzen Zähnen bewehrten Maul. Es zischte. Die Frontscheibe des Mercedes bedeckte sich innerhalb eines Augenaufschlages mit schwarzem Ruß.
    Ich konnte nichts mehr sehen und trat auf die Bremse.
    Die Reifen quietschten.
    Ein Ruck ging durch den Wagen.
    Er stieß irgendwo an, und ich hob schützend die Arme vor das Gesicht. Im selben Moment zersprang das rußgeschwärzte Glas der Frontscheibe in tausend Scherben, und eine Hitzewelle wehte mich wie der heiße Atem des Todes an.
    "Nein!", schrie ich, beinahe wie von

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