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Hexenseelen - Roman

Hexenseelen - Roman

Titel: Hexenseelen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olga Krouk
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Kopf. Aber heute … heute habe ich dich. Und du mich. Und das ist unsere Ewigkeit.«
    Er antwortete nichts. Zärtlich fuhren seine Hände über ihr Gesicht und ihren Hals. Erneut überlief sie ein Schauer, doch nicht, weil die Nähe des Untoten sie ängstigte. Dieses Prickeln und Kribbeln war neu, angenehm und doch quälend. Sie stöhnte.
    Seine Finger nestelten an ihrer Bluse. Leicht bebend, unsicher, linkisch. Knopf für Knopf arbeitete er sich hinunter. Als die Bluse endlich die Haut freigab, als er den
BH etwas zurückschob und ihren Busen berührte, da zuckte sie zusammen, so wohlig und schaurig schön, wie sich diese Berührung anfühlte.
    »Ich werde nichts tun, was du nicht willst«, flüsterte er ihr mit seiner sonoren, doch in diesem Augenblick so rauen Stimme zu.
    »Ich will. Ja, ich will …«
    Sie erzitterte unter seinen Liebkosungen, riss ihm das Hemd vom Leib, um endlich seine Haut zu spüren. Als ihre Hand über das Mal an seiner Schulter strich, spürte sie Asche unter ihren Fingern. Oya. Das Gewebe wirkte noch immer verkohlt wie Holz.
    Ylva blinzelte sich die Tränen aus den Augen. Sie sollte nicht traurig sein, sondern dankbar dafür, dass er bei ihr war, dass sie ihn halten und lieben durfte. Er hatte alles überstanden, und jetzt war es an ihr, aufzupassen, dass ihm kein Leid mehr geschehen würde.
    Sie strich über seinen Rücken, erfühlte jede Bewegung seiner Muskeln. Es war mehr als nur Küssen und Streicheln, so viel mehr, und doch stillte es nicht ihr Verlangen, sondern heizte es nur weiter an, bis ins Unerträgliche.
    Ylva schloss die Augen. Sie atmete heftiger, zog ihn enger an sich und bog sich ihm entgegen. Sie spürte etwas Hartes an ihrem Schoß und rieb sich daran. Dann umschlang sie mit den Beinen seine Hüften. Die Hose störte. Überhaupt störte jeder Fetzen Stoff, der seine Haut verhüllte, der Ylva nicht näher an ihn heranließ. Sie tastete nach seiner Gürtelschnalle.

    »Nein«, murmelte er und hielt ihre Hände fest.
    »Nein?«, hauchte sie, atemlos und erschrocken.
    »Ich habe keine Kondome bei mir.«
    Wenigstens einer denkt hier noch mit , maulte der Dämon, doch Ylva achtete nicht auf ihn. »Was hast du nicht?«
    »Ylva, ich möchte dich nicht schwängern. Deshalb darf es jetzt … nicht ganz so weit gehen.«
    Nicht ganz so weit? Wie weit konnte es denn gehen? Doch den Gedanken zu Ende zu denken war ihr nicht vergönnt. Bald dachte sie an gar nichts mehr.
    Conrad liebte sie, liebte sie mit Händen und Lippen, leidenschaftlich und ungestüm, und sie empfing diese Liebe mit jeder Pore ihres Körpers. Ihr Verlangen forderte mehr. Sie fühlte sich so ungewohnt und doch so wohl. Wie unbegreiflich seltsam sie auf Conrads Zärtlichkeiten reagierte! Es pochte und kribbelte, beinahe überall. Die Welt zog sich um sie herum zusammen - und in ihr drin. Ylva stöhnte und wand sich, beschwor Conrad stumm, nicht aufzuhören, und gleichzeitig, ihr eine Atempause zu gönnen. Sie küsste und biss ihn und saugte an ihm. Sie krallte sich an seinen Schultern fest, bohrte ihre Finger in sein Fleisch, bis sie sich zum letzten Mal aufbäumte, erzitterte und erschöpft zurücksank.
    Erst dann wagte sie es, die Lider zu öffnen. Sie schaute in Conrads Gesicht und sah ihn lächeln. Sie brauchte nicht lange zu rätseln, ob es echt war. Seine Züge strahlten eine solche Zärtlichkeit und Befriedigung aus, dass es ihr Antwort genug war.

    »Es war so schön«, sagte sie und fragte sich, ob es überhaupt Ausdrücke gab, die das beschreiben konnten, was sie empfunden hatte.
    Nur langsam kehrte sie mit ihren Gedanken und ihren Sinnen in die Realität zurück. Eng umschlungen lagen sie auf dem Boden, und es war ihnen egal, ob jemand sie dabei erwischte oder nicht.
    Eine Weile später zog sich Ylva an und lief zu ihrem Zimmer zurück, während Conrad duschen ging. Zwar wäre sie liebend gern mit ihm unter die Wasserstrahlen gestiegen, aber ihm das vorzuschlagen, traute sie sich nicht.
    »Küsse ihn«, zischte es so plötzlich neben ihr, dass Ylva vor Schreck keuchte und zur Seite sprang. In einer dunklen Ecke lauerte Linnea auf sie. »Streichle ihn. Halte ihn. Solange du es noch kannst. Denn bald werde ich es sein, die er küssen und streicheln und halten wird.«

Kapitel 25
    D er Glücksrausch hielt an, Tag für Tag, obwohl Ylva zunächst dachte, dieses Gefühl müsse mit der Zeit abflauen. Er war bei ihr, sie konnte ihn berühren oder seiner Stimme lauschen, wann immer sie wollte. Und ein wenig

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