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Hexensturm

Hexensturm

Titel: Hexensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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neben mich. »Diese Frau hat mich gerettet. Nur ihr verdanke ich es, dass ich fliehen konnte.«
    »Wir bringen dich nach Hause, sobald du stark genug bist. Und dieses Halsband kriegen wir irgendwie ab.« Roz strich mir das Haar aus dem Gesicht. Ich presste die Lippen zusammen.
    »Wo ist Smoky?« Ich blickte zu ihm auf. Mir graute vor der Antwort, aber ich musste es wissen.
    »Er sucht nach dir. Rasend vor Wut. Er ist in die Drachenlande gereist, um so viel wie möglich über Hyto herauszufinden …«
    Ich wandte mich Vanzir zu. »In dieser Nacht … ich weiß nicht, wann das genau war, ich habe überhaupt kein Zeitgefühl mehr – da bist du zu mir gekommen …«
    »Ich habe immer noch keine Ahnung, wie ich da hingekommen bin, aber als du mir etwas von einer Höhle in der Nähe von Hels Röcken gesagt hast, ist mir eingefallen, was Iris uns von ihrer Reise erzählt hatte. Da dachte ich mir, vielleicht … möglicherweise … Also haben Roz und Shade mich hierher mitgenommen.«
    »Wir waren nicht sicher, wo wir suchen sollten, also sind wir zuerst von den Portalen aus den Berg heraufgestiegen«, erklärte Roz. »Du hast Vanzir gesagt, dass du in der Nähe von Hels Röcken bist, aber wir wussten ja nicht, in welcher Richtung. Es hat eine Weile gedauert, bis wir uns orientieren konnten, aber dass ich schon mal hier war, hat uns natürlich geholfen.«
    »Wir müssen hier weg.« Ich versuchte aufzustehen. »Ich bringe Wolfslieds Leute in Gefahr, wenn ich hierbleibe.« Dem Elementarfürsten würde Hyto nicht viel anhaben können, aber sein Volk war keineswegs so stark und mächtig.
    »Lady Camille, es stimmt, dass Eure Anwesenheit gefährlich für uns ist. Aber wir werden Euch nicht bitten zu gehen, ehe Ihr stark genug seid«, sagte Kitää. Sie drückte Hanna einen Becher Suppe in die Hand und reichte uns weiches Brot und Fleisch. Wir schlangen alles gierig herunter, und dazu große Humpen von starkem Bier.
    Schließlich wischte ich mir die Krümel von den Lippen. »Ich muss nach Hause. Hanna, du kommst besser mit. Wenn Hyto dich findet, bringt er dich um. Ich weiß nicht, ob du dich an das Leben drüben in der Erdwelt gewöhnen kannst, aber bis wir es irgendwie geschafft haben, Smokys Vater zu erledigen, brauchst du Schutz.«
    »Ich bin nicht diejenige, auf die er es abgesehen hat«, sagte sie und strich mir sanft eine Strähne aus dem Gesicht. »Meine Liebe, ich habe erreicht, was ich mir vorgenommen hatte – dir zur Flucht zu verhelfen. Weiter habe ich eigentlich noch gar nicht gedacht. Ich überlege, ob ich nach meinen Töchtern suchen sollte … in der Hoffnung, dass sie noch leben.«
    Ich packte sie bei der Hand. »Wag es ja nicht, mir davonzulaufen. Hyto wird dich aufspüren und töten, weil du mir geholfen hast. Willst du es riskieren, ihn zu deinen Töchtern zu führen? Bleib bei mir, wenigstens so lange, bis wir eine Möglichkeit gefunden haben, mit ihm fertig zu werden.«
    Sie lächelte leicht und kniete dann neben mir nieder. »Du bist eine fürsorgliche Frau. Ich hoffe, ich darf dich meine Freundin nennen.« Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: »Ja, ich werde mit dir kommen. Warne mich nur, wovor ich auf der Hut sein muss. Ich habe gehört, dass es in der Erdwelt Wunder geben soll, von denen man weder in den Nordlanden noch in der Anderwelt etwas ahnt, aber ich werde meine Heimat vermissen.«
    Ich drückte ihre Hand an meine Lippen und küsste sie zart. »Sie hat ihre Wunder, liebe Freundin. Und ihre Schrecken.« Ich zwang mich aufzustehen und wandte mich an Shade. »Wir müssen hier weg. Ich will Wolfslied, Kitää und ihre Leute nicht in Gefahr bringen. Wie machen wir das? Kannst du zwei von uns tragen?«
    Er warf Rozurial einen Blick zu. »Ich nehme Vanzir. Meine Art zu reisen ist für Sterbliche nur bedingt geeignet. Was meinst du … kannst du die beiden auf einmal mitnehmen?«
    Rozurial biss sich auf die Lippe. »Ich weiß nicht …«
    Kitää trat vor. »Ich begleite Euch und nehme eine der Frauen. Auch ich kann übers Ionysische Meer reisen. Bis nach Elqaneve, und von dort aus könnt Ihr alle durch das Portal in die Erdwelt gelangen. Mein lieber Mann, hast du etwas dagegen?« Sie drehte sich zu Wolfslied um, der grimmig nickte.
    »Schon gut, Gefährtin, aber beeile dich, vor allem auf dem Rückweg, und sei vorsichtig. Drachen sind verschlagen und gefährlich und schlauer, als gut für sie ist. Ich werde inzwischen einen Boten zu den Drachenreichen schicken und Iampaatar

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