Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)
dann schleuderte er den Kopf schon von sich, während Maleficas Körper noch zuckte. Kein Mensch hätte sie auf diese Art töten können, aber die Magie eines Dämons, so schwach sie im Moment auch war, hatte ausgereicht. Der Dolch steckte noch in seinem Rücken. Er wusste selbst nicht, wie er ihn aus seinem Körper zerrte, wie er es schaffte, sich hoch zu kämpfen und sich Frederick entgegen zu werfen. Er musste ihn vernichten, andernfalls war Haga ihm hilflos ausgeliefert.
Fredericks Tritt traf ihn, bevor er ihn noch erreicht hatte. Angelo taumelte zurück, der Dolch fiel scheppernd neben ihm auf den Boden. Die Dunkelheit um ihn herum verdichtete sich. Er rollte sich herum, kam auf die Knie, schüttelte den Kopf, um wieder wach zu werden, und bäumte sich auf, als Frederick ihn mit dem Fuß gegen die Brust trat. Genau auf die Wunde, die er ihm mit dem Dolch zugefügt hatte. „Verdammter Dämonensohn!“, fauchte der Hexer ihn an. „Nimm das! Hast du gedacht, du könntest uns hereinlegen? Verfluchter Spion!“ Ein weiterer Tritt folgte.
„Spion? Für wen?“, schrie Haga. Sie baumelte an den Ketten und wand sich wie eine Schlange, um mit den Fingern an die Bänder zu kommen, die ihre Hände fesselten.
„Für mich“, tönte eine kühle Stimme von der Tür her.
Angelo ließ sich zurücksinken und schloss halb vor Erleichterung, halb vor Schmerzen die Augen, als eine Frau in einem riesigen Mantel und Hut eintrat. Ihr mit goldenen Einlegearbeiten verzierter Stock glänzte im Schein der Kerzen.
Frederick stürzte los, hob die Arme, als wolle er sich auf sie werfen, aber Megana, die sich nun Agatha Baker nannte, war schneller. Ihr Stock zuckte hoch, ein Strahl aus Licht und Feuer fuhr hervor, und Frederick prallte zurück und fiel zu Boden. Er blieb reglos liegen. Der beißende, süßliche Geruch nach verbranntem Fleisch breitete sich im Raum aus.
Agatha beachtete ihn nicht weiter, sondern wandte sich ihrer Tochter zu, die so heftig an den Ketten riss, dass von der Decke der Verputz herunterrieselte.
Abermals kam der Stock zum Einsatz. Ein kurzes Aufflammen, dann lösten sich die Fesseln und Haga fiel zu Boden. Sie sprang wieder hoch und stürzte zu Angelo hin, der reglos mit dem Gesicht nach unten am Boden lag. Sein nackter Körper war über und über mit Blut bedeckt, ihre Händeglitten fieberhaft darüber. War das alles sein Blut? Oder stammte es auch von der Vampirin, deren abgerissener Schädel nun fünf Meter von ihrem Körper entfernt lag? Sie drehte ihn vorsichtig auf den Rücken.
„Mein Liebster …“, ihre Stimme klang tränenerstickt. „Mein Angelo.“
Ein unendlich trauriges Lächeln umspielte seine Lippen. Seine Lider flatterten und sein umflorter Blick traf sie. Seine schwache Hand berührte sanft ihre Wange, bevor sie wieder kraftlos zu Boden fiel.
„Meine Geliebte.“ Seine Stimme war so leise, dass sie ihn kaum verstehen konnte. „Du hättest mir doch sagen sollen, dass du mich liebst. Wie sehr habe ich mich danach gesehnt.“
„Aber ich liebe dich doch!“, schluchzte Haga auf.
„Leb wohl, Geliebte“, hauchte er mit ersterbendem Atem, seine Lider schlossen sich. „Und sei bedankt für diese edle Lüge.“
„Das ist keine Lüge! Ich liebe dich mehr, als ich sagen kann! Verzeih mir! Bleib bei mir! Bitte!“ Tränen fielen auf sein Gesicht, als sie sich über ihn beugte, sein Gesicht mit Küssen bedeckte. Ihr langes Haar lag über seiner Brust. „Bitte stirb nicht.“ Sie sah flehend zu ihrer Mutter auf, die neben ihr stand und die Szene mit hochgezogenen Augenbrauen betrachtete. „So tu doch etwas!“, rief sie verzweifelt. „Tu etwas! Ich ertrage es nicht, wenn er stirbt! Ich liebe ihn doch so sehr!“
„Angelo!“, sagte Agatha konsterniert. „Sage nicht, dieser kleine Messerstich wäre nicht schon längst geheilt!“
Zuerst kam keine Reaktion, dann öffnete Angelo ein Auge. Er atmete langsam aus und ein. „Hm. Das wäre möglich. Aber es ist trotzdem verdammt schmerzhaft. Als würde man mich bei lebendigem Leib rösten.“ Er stützte sich auf einen Ellbogen auf und bedachte Hagas Mutter mit einem vorwurfsvollen Blick. „Kleiner Messerstich? Ich möchte Sie sehen, wenn Ihnen jemand einen ellenlangen Dolch in den Körper rammt. Dieser Bastard hatte die Klinge vergiftet, ich konnte mich nicht einmal verwandeln.“
Agatha machte eine ausholende Handbewegung, die seinen dahingestreckten Körper erfasste. „Und weshalb erschreckst du uns so?“
Er grinste schwach,
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