Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)
gingen schnellvorüber, und er musste sie dann seinem Versprechen gemäß heimgehen lassen. Zu dem anderen, diesem bleichen, blutsaugenden Jüngling, für den sie sich an ihn verkauft hatte.
Er hatte nicht einmal mehr genügend Geduld, um sie nach dem Dinner noch in den Salon zu führen, sondern brachte sie gleich hinauf in sein Schlafzimmer. Kurz darauf hatte er ihr die Kleider vom Leib gestreift, und trat einen Schritt zurück, um sie besser betrachten zu können. Jetzt, wo es so weit war, wusste er selbst nicht, wo er anfangen sollte. Jeder ihrer Körperteile, jedes einzelne Fleckchen ihrer Haut schien ihn anzulocken. Mit ihrem Mund? Und dann weiter hinunter, die Schultern auskosten, betrachten, streicheln und dann diese wunderbaren Brüste berühren, nach denen es ihn gelüstete, seit er sie das erste Mal gesehen und gestreichelt hatte. Ihre Kehrseite war natürlich auch verlockend. Aber eines nach dem anderen. Er hatte Zeit.
Charlie war völlig unvorbereitet. Sie hatte zwar gedacht, dass Veilbrook seine Verführung, die ihrer Meinung nach am Vorabend schon recht weit gediehen war, noch fortsetzen würde, aber damit, gleich heute in seinem Bett und in seinen Armen zu landen und ihre falsche Succuba-Unschuld zu verlieren, hatte sie nicht gerechnet. Es wäre ihr recht gewesen, hätte sich dieser Tag noch hinausgezögert. Zum einen war sie sehr nervös, scheu, trotz der steigenden Erregung und des unzweifelhaften Verlangens in Veilbrooks Nähe, und zum anderen … Es fiel ihr immer noch schwer, das vor sich selbst zuzugeben, aber zum anderen vermutete sie, dass Veilbrook sie nach überstandener erster Liebesnacht, wenn er ihre Unschuld genossen hatte, enttäuscht und vielleicht sogar ein wenig verächtlich fortschickte, weil sie nicht gehalten hatte, was diese vermaledeite Sage versprach. Und das fand sie mit einem Mal unerträglich.
Sie hatte begonnen, Veilbrooks Aufmerksamkeiten zu genießen. Das war an sich schon schlimm genug, weil es ihren Stolz verletzte. Sie hatte begonnen, mehr in ihm zu sehen als einen kaltblütigen Verführer und den Retter ihres Bruders. Das war noch schlimmer, weil es ihre Gefühle verletzte.
Und – das war jetzt nicht nur schlimm, es war katastrophal! – sie hatte den Verdacht, sich sogar in ihn verliebt zu haben. Und das verletzte ihr Herz. Wenn sich dieser Verdacht bestätigte, saß sie ordentlich in der Tinte, da nützte es auch nichts, wenn sie ihren gerechten Zorn kultivierte, weil er sie am vorigen Abend nackt quer durchs Haus geschickt hatte. Als
Bestrafung
, weil sie nicht sofort jedem seiner Winke gehorcht hatte!
Wie schon am Vorabend betrachtete er ihren unverhüllten Körper mit sichtlichem Genuss. Allerdings musste sie sich dieses Mal nicht beschämend im Kreis drehen, sondern er war es, der um sie herumging. Sein Blick warintensiv, wie eine körperliche Berührung, und als er sie dann unvermittelt packte, um sie zu küssen, machte Charlies Herz einen Sprung und tat dann mehrere rasche, schmerzhafte Schläge, als seine Arme sich fester um sie legten und sie eng an ihn zogen.
Sie hatte ihre beschämende Schaustellung ihrer Lust vom Vorabend noch nicht vergessen, und machte sich so steif wie möglich, um ja nicht der Versuchung zu erliegen, sie an ihn zu schmiegen, als seine rechte Hand sich in ihrem Haar vergrub, ihren Kopf festhielt, während seine Linke über ihren Rücken strich, mit festem, kreisendem Druck abwärts wanderte und schließlich auf ihrem Gesäß liegen blieb, um sie enger an ihn zu ziehen. So eng, dass sie
alles
spüren konnte. Seine breite Brust, seinen Bauch und ... sein erregtes Glied. Jetzt fühlte sie ihr Herz wie einen Trommelwirbel bis in ihren Hals. So laut, dass sie sicher war, er konnte es ebenfalls fühlen oder sogar hören. Was immer er mit ihr tat, sie durfte ihm auf gar keinen Fall ihre Gefühle verraten! Eher würde sie in die schmutzige Themse springen und dort im Abfall ersticken! Sie war nichts weiter als ein dubioses Geschäft für ihn. Ein Handel, nach dessen Erfüllung sie Veilbrook vielleicht nie wieder sehen würde. Wie konnte sie ihm da zeigen, wie viel ihr schon an ihm und an seiner Nähe lag?
Sein Mund tat unglaubliche Dinge mit ihr. Sie gab zwar vor, davon völlig unberührt zu bleiben, hielt still, ließ alles einfach mit sich geschehen, ohne ihm auch nur mit einer Bewegung ihrer Lippen oder ihrer Zunge entgegenzukommen, aber in ihr tobte es, brauste es und ihre Knie wurden gefährlich weich. Allein schon seine Berührung
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