Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)
in weniger als fünfzehn Minuten im Bad sitzt“, stellte Cyrill kühl fest.
Charlie schwieg. Jetzt, wo Veilbrooks Arme nicht mehr um sie lagen, spürte sie tatsächlich, wie die Kälte aus ihren nassen Kleidern auf ihre Haut kroch. Die Vorstellung, Veilbrook könnte sich tatsächlich davon überzeugen, ob sie im Bad saß, ließ sie erbeben. Sie wich seinem Blick aus, drehte sich um und lief die Treppe hinauf.
„Mylord sollten ebenfalls ein heißes Bad nehmen“, hörte sie hinter sich Masterson dienstbeflissen sagen. „Das Wasser wird schnell erwärmt sein.“
„Welch eine hervorragende Idee.“
Charlie blieb alarmiert auf dem Treppenabsatz stehen, als ihr Veilbrooks Tonfall, die dunkle, leicht spöttische Färbung seiner Stimme, auffiel, und wandte sich, Unheil ahnend, um. Veilbrook stand am Fuß der Treppe und sah zu ihr hinauf. Sein Gesicht hatte einen Ausdruck mokanter Genugtuung angenommen.
„Fülle nur meine Wanne, Masterson. Miss Charlotta und ich werden das Bad gemeinsam nehmen. Das ist praktischer.“
Charlie kratzte alles, was ihr an Würde zur Verfügung stand, zusammen, als Masterson sie von ihrem Zimmer abholte, und sie ihm zu Veilbrooks Seite des Hauses folgte. Der alte Butler verzog jedoch keine Miene, sondern behandelte sie mit ausgesuchter Höflichkeit, ja sogar Liebenswürdigkeit, und ließ sie, nachdem sie Veilbrooks Badezimmer betreten hatte, sofort allein.
Die Wanne war wirklich groß. Charlie sah sich scheu um, aber die Tür, die offenbar zu Veilbrooks Zimmer führte, war geschlossen. Neben der Wanne stand ein kleines Tischchen, auf dem schmackhaft aussehende Speisen lagen, und dazu gab es eine Karaffe mit Rotwein. Charlies Magen begann bei dem Anblick zu knurren. Es war schon lange her, seit sie die Ziegenmilch getrunken hatte, und das Gehen, der Kampf gegen den Sturm und die Nässe hatten sie hungrig gemacht.
Sie ging um die Wanne herum und griff nach einem Bissen. Er zerging auf der Zunge. Sie hatte die Köchin noch nicht gesehen, aber sie wusste, dass sie Mastersons Schwester war, die nach dem Tod ihres Mannes in Veilbrooks Haus gezogen war. Sie hatte sich oft gefragt, ob diese Leute ahnten, für wen sie arbeiteten. Oder ob es ihnen ohnehin egal war. Veilbrook war, hatte sie festgestellt, im Umgang mit seiner Dienerschaft alles andere als ein unangenehmer Herr. Es war auch nicht anzunehmen, dass er sein übriges Personal so wie Charlie nackt durch die Halle schickte.
Sie nahm noch einen Bissen und hockte sich auf einen Schemel neben die Wanne. Das Essen war wirklich hervorragend. Ihr Magen knurrte lauter in Erwartung von noch mehr Köstlichkeiten, und sie war soeben dabei, nach dem dritten Bissen zu greifen, als sich die Tür öffnete und Veilbrook eintrat. Er war nur mit einem Hausmantel bekleidet.
„Du bist noch nicht in der Wanne?“ Er zog den Mantel aus und warf ihn über einen Stuhl, dann trat er neben Charlie.
Sein Haar war noch feucht. Er hatte es zurückgekämmt und nur eine dicke Strähne fiel ihm in die Stirn, was ihm ein eher jungenhaftes Aussehen gab, sofern man bei seinen harten Zügen überhaupt davon sprechen konnte. Aber jetzt, als er vor ihr stand, halb auf sie herablächelte, sie mit einem Ausdruck von Amüsement und Ironie betrachtete, lag ein Schimmer in seinen Augen, der Charlie anzog und wärmte.
Ihr Blick glitt von seinem Gesicht hinab. Am Vorabend hatte sie es möglichst vermieden, ihn zu betrachten, aber jetzt hatte sie dazu keinen Grund mehr. Vor allem, wenn er sich ihr selbst nackt darbot. Außerdem hatten ihr der Spaziergang und vor allem der Heimritt die Augen geöffnet. Sie wollte alles, was ihr die Zeit mit Veilbrook bot, genießen. Und dazu gehörte auch, seinen Körper zu bestaunen und sich daran zu erfreuen. Veilbrook war nicht gerade schmächtig, seine Schultern waren breit, und wenn auch die Muskeln bei Weitem nicht so stark hervortraten, wie sie das bei den Teilnehmernan einem Boxkampf gesehen hatte, zu dem Theo sie einmal heimlich mitgeschmuggelt hatte, so war er doch kräftig. Sein dunkles Brusthaar verjüngte sich über dem Bauch, bis es in dem gekrausten Haarwald endete. Sie sah auf sein Glied, das selbst im nicht erregten Zustand einen erfreulichen Anblick bot. Er sah aus wie das lebendige Abbild eines griechischen Gottes. Charlie stützte ihren Ellbogen auf die linke Hand und tupfte sich nachdenklich mit dem Zeigefinger auf die Unterlippe, während sie Veilbrook betrachtete.
Dieser folgte ihrem sinnenden Blick und sah an sich
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