Hexentöchter: Erotischer Vampirroman (German Edition)
unwiderstehliche Anziehungskraft, die von ihm ausging und die sie wünschen ließ, er würde sie küssen. Sie hasste sich selbst dafür. Und noch viel mehr ihn, als er sie losließ und einen Schritt zurücktrat. Sein Lächeln war spöttisch.
„Du darfst dich jetzt auf dein Zimmer zurückziehen.“
„Dann gute Nacht, Lord Veilbrook. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen, auch wenn Sie sich das einbilden! Und bis dahin tun Sie mir und sich selbst den Gefallen, mir nicht näher als zehn Schritte zu kommen.“ Charlies Stimme klang wie ein Fauchen, so wütend war sie. Sie drehte sich auf dem Absatz um und stürmte so zornig hinaus, dass ihre Röcke hinter ihr herwehten und der Dolch beinahe aus ihrem Strumpfband rutschte.
Cyrill brauchte eine Stunde, um zu einer Entscheidung zu gelangen. Und dann war es weniger der Wunsch, seinen Willen durchzusetzen, als das Verlangen nach ihr und ihrer Gegenwart, das ihn einfach nackt in ihr Zimmer stapfen und sie trotz ihres passiven, aber sehr grimmigen Widerstands aus ihrem Bett holen und in sein eigenes tragen ließ. Er hatte nicht vor, ihr seine Liebkosungen aufzudrängen, sondern wollte sie nur dicht neben sich ziehen, sie spüren und ihren Duft einatmen. Auch wenn er das ihr gegenüber in diesem Moment bestimmt nicht zugegeben hätte.
Aber allein schon das Gefühl ihres schlanken Körpers auf seinen Armen, ihre Brust auf seiner, das lange Haar, das wie Seide auf seinem Arm lag, genügte, um ihn noch auf andere, interessantere Ideen kommen zu lassen. Und als er sie dann mit zusammengepressten Lippen und wütend funkelnden Augen in seinem Bett liegen hatte, kämpften Ärger und Sehnsucht gleichermaßen in ihm. Verflixtes, verbohrtes Frauenzimmer! Begriff sie denn nicht, dass er allein aus Sorge um sie so handelte?
„Du hast keinen Grund, so bockig zu sein“, hielt er ihr vor. „Ich hatte dir verboten, ihn zu sehen, und du hast dich darüber hinweggesetzt.“
Sie warf ihm einen undefinierbaren Blick zu. „Willst du mir damit sagen, dass du wieder eine
Strafe
für mich ausgedacht hast?“ Ihr Tonfall hatte nichts Erotisches, nichts Erregtes, sondern etwas sehr Abweisendes.
Cyrill hatte bis zu diesem Moment zwar nicht daran gedacht, aber die Idee war nicht schlecht. Unter anderen Umständen hätte er versucht, ihren Widerstand mit Zärtlichkeit wegzuschmelzen, aber das ließ sein Stolz nun nicht mehr zu. Und dass sie auch noch Geheimnisse mit diesem ihrem Vampirbruder hatte, heizte seinen Ärger noch mehr an.
„Allerdings“, erwiderte er deshalb grob. „Und sie wird bei Weitem weniger angenehm ausfallen als die letzte, als du ohne Erlaubnis spazieren gegangen bist.“
Ihr Mund verzog sich spöttisch. „Du bist nicht vielleicht einer dieser alten Tyrannen oder Diktatoren, die früher die Alte Welt unsicher gemacht haben? Falls doch, Cyrill Veilbrook, lass dir gesagt sein, dass du es nicht mit einem zitternden, ängstlichen Untertanen zu tun hast, sondern mit Charlotta …“ Sie unterbrach sich, biss sich auf die Lippen und wandte das Gesicht ab.
„So sprich doch weiter“, sagte er grimmig. „Sag mir deinen richtigen Namen. Dass Baker falsch ist, weiß ich schon lange.“
„Lass mich in Ruhe.“
Das dünne Gespinst, das Charlotta als Nachthemd trug, setzte Cyrills kräftigen Fingern keinen Widerstand entgegen. Er zerrte die Fetzen mit einem Schwung von ihrem Körper und legte sich, als sie sich wehrte, über sie, um sie mit seinem Körper auf die Matratze zu pressen. „Ruhe wirst du erst haben, wenn ich mit dir fertig bin. Du bist also kein zitternder Untertan?“,fragte er ironisch. „Ich bin sicher, dass ich die richtige Lektion finden werde, um dir das Gegenteil zu beweisen.“
Normalerweise hätten Charlie diese Wort Angst machen müssen, aber alles, was sie in diesem Moment fühlte, war der dringende Wunsch, Veilbrook zu schlagen, und zugleich, sich ihm und seinen Händen zu überlassen. Er packte, als sie ihn wegschieben wollte, ihre Handgelenke und hielt sie links und rechts neben ihr fest, während er sie mit jenem überheblichen Lächeln betrachtete, das sie abstieß und zugleich anzog.
„Ich frage mich, was ich mit dir tun soll?“, überlegte er laut. „Soll ich dich fesseln, bevor ich dich lehre, dass es unklug ist, sich mir zu widersetzen? Oder soll ich dir klar machen, dass du ohnehin nicht die geringste Chance hast, mir zu entkommen?“ Während er sprach, brachte er seinen Mund dicht an ihren Hals, und seine Lippen zogen eine feuchte
Weitere Kostenlose Bücher