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Hexentraum

Hexentraum

Titel: Hexentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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müssen unsere Wahl nun treffen
    Verrat beherrschen wir meisterlich
    Göttin, hört uns in der Nacht
    Helft uns, richtig zu entscheiden
    Gebt uns Kraft, zu überdauern
    Bannt der Cahors Ängste alle
    Avalon: Nicole
    Nicole schluchzte vor Schmerzen. Sie war mit schweren Ketten an eine Kerkermauer gefesselt.
    James versuchte, den Bann zwischen Nicole und Philippe, ihrem Liebsten, zu brechen. Die beiden Männer hätten unterschiedlicher nicht sein können. James war böse, er hatte Nicole gegen ihren Willen geheiratet und sie nun schon zum zweiten Mal entführt. Philippe war gut und freundlich, und er war die magische Vermählung mit ihr voller Respekt und Ehrerbietung eingegangen. Diese Zeremonie war völlig anders gewesen als die finstere Hochzeit, die James arrangiert hatte. Rette mich, Philippe, flehte sie im Geiste und wünschte, er könnte sie hören.
    Der Gedanke an ihn beruhigte sie, stärkte ihre Nerven und half ihr, den Schmerz auszuhalten. Dennoch spürte sie, wie ein Teil ihres Geistes ihr entglitt. Sie ließ ihn los, den Teil, der nur entsetzt darüber war, was James ihr antat. Den Rest ihres Verstandes versuchte sie intakt zu halten, denn sie würde ihn brauchen, wenn ihre Chance kam. Kam. Kam, nahm, Scham. Kam, nahm ohne Scham, dachte sie bei sich.
    James vor ihr fluchte. Eli war ebenfalls da, er stand ein wenig abseits im Schatten und beobachtete alles.
    Eli starrte sie mit schmalen Augen an, und sie konnte beinahe sehen, wie sich die Rädchen in seinem Kopf drehten. Drehten, beten, flehten, dachte sie, um sich von ihrem Schmerz abzulenken.
    James ritzte eine Linie quer über ihren Bauch. Sie spürte, wie Blut hervorquoll und in ihre Jeans rann. Nähten, mähten, säten.
    Als Nächstes schlitzte James ihr einen Strich in die Stirn. Blut lief ihr übers Gesicht, und sie schmeckte es auf den Lippen. Jäten, verspäten, Gräten... aber Gräten ist kein Verb...
    »Weib!«, rief James schrill und ritzte einen Kreis um ihr Herz. Weib, bleib, Leib.
    »Ich schneide ihn aus deinem Geist, deinem Herzen und deinem Leib.«
    Wein, klein, mein.
    »Ich werde ihn auch aus deinem Schoß schneiden.«
    Ihre Augen wurden schmal, und sie konzentrierte ihren Blick auf den Dolch in seiner Hand.
    Nein.
    Sie trat zu, und der Dolch flog in hohem Bogen durch die Luft und landete vor Elis Füßen. Nicole rückte ein Stückchen von der Mauer ab. »Libero!«, sang sie beinahe, und die eisernen Schellen fielen von ihren Handgelenken.
    Eli starrte auf den Dolch zu seinen Füßen. Er bückte sich, hob ihn auf und strich mit dem Daumen langsam über die Klinge. Sie war mit Blut befleckt, Nicoles Blut. Ehe Nicole Philippe oder James gehört hatte, hatte sie ihm gehört. Sie war meine Freundin, und sie hat mich angebetet. Er starrte James an, der mit Nicole rang. Er hat sie sich genommen, weil ich mich von ihm habe einschüchtern lassen. Er hatte kein Recht auf sie, aber er hat sie sich trotzdem genommen. Er ist arrogant und hochmütig, und es ist ihm gleichgültig, wen er auf seinem Weg niederwalzt, genau wie meinem Vater. Genau wie mir.
    Nicole kämpfte mit Klauen und Zähnen wie eine Wildkatze, und er konnte nicht anders, als insgeheim stolz auf sie zu sein. Ich kann mich an eine Zeit erinnern, als sie nicht den Hauch einer Chance gehabt hätte, sich mit Magie oder den eigenen Fäusten zu wehren. Sie hat in den vergangenen zwei Jahren so viel gelernt...
    ... aber ich war nicht derjenige, der sie all das gelehrt hat.
    Ich hätte ihr Lehrer sein sollen. Damals, als sie gerade angefangen hat, mit Magie herumzuspielen. Ich hätte ihr vieles zeigen sollen. Dann wäre sie jetzt vielleicht mir hörig... vielleicht wäre sie meine Gemahlin ...
    Er schüttelte heftig den Kopf. Ich will sie nicht. Doch das war eine Lüge, und er wusste es. Er hatte im Grunde nie aufgehört, sie zu begehren.
    Vielleicht sollte ich ihr helfen, dachte er, als James Nicole gegen die Wand schleuderte. Eli trat einen Schritt vor, ehe er sich zurückhalten konnte. Du Idiot, wahrscheinlich hat sie dich mit einem Zauber belegt.
    Er zwang sich, tief durchzuatmen und die Arme vor der Brust zu verschränken. Sie bedeutet mir nichts, redete er sich ein, während James sie bewusstlos schlug.
    Nicoles regloser Körper rutschte an der Wand hinab auf den Boden. Eli starrte auf ihre zusammengesunkene, blutige Gestalt. James stand keuchend da, und aus tiefen Kratzern um seine Augen lief ihm Blut übers Gesicht.
    »Miststück«, fluchte James. »Jetzt nützt sie uns nichts mehr. Wir

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