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Hexentraum

Hexentraum

Titel: Hexentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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opfern sie heute Nacht, als Gabe an den Gehörnten Gott.«
    Eli blinzelte. Er war nicht ganz sicher, was er davon halten sollte.
    Der Oberste Zirkel: London
    Jeder Winkel des Obersten Zirkels erbebte, als wütendes Gebrüll durch das Hauptquartier donnerte. Jedes Geschöpf innerhalb der Mauern, vom mächtigsten Dämon bis zur kleinsten Maus, zitterte vor Angst. Sir Williams Wut war grenzenlos.
    Der Totenkopf-Thron zersprang. Ein Riss zog sich von oben bis nach unten, Knochensplitter flogen durch die Luft und durchbohrten den Hexer, der zitternd davorstand. Er wurde regelrecht zerfetzt und starb auf der Stelle. Seine Begleiterin fiel vor Sir William auf die Knie und senkte den Kopf. »Mein Fürst, wie immer stehe ich ganz zu Eurer Verfügung.«
    Sir William starrte die junge Frau an. Sie war eines der wenigen weiblichen Mitglieder im Obersten Zirkel. Da die Frauen ihren Brüdern zahlenmäßig so unterlegen waren, arbeiteten sie oft besonders hart, um Macht und Anerkennung zu erlangen. Diese junge Hexerin hatte sich in seinen Diensten unzählige Male bewährt.
    »Steh auf, mein Kind«, befahl er.
    Eve erhob sich, hielt den Kopf jedoch gesenkt. Er erforschte ihren Geist. Ein Gewirr von Emotionen schwappte ihm entgegen. Frauen, ob sie nun Hexen, Hexer oder gewöhnliche Sterbliche seien, hatten alle eine komplizierte emotionale Struktur. Langsam schälte er die Schichten aus Zorn, Begehren, Kummer und Freude auseinander. Schließlich erreichte er ihr Innerstes, und sie erschauerte. Befriedigt zog er sich aus ihrem Geist zurück. Die eine Emotion, nach der er gesucht hatte, fehlte. Sie fürchtete sich nicht vor ihm oder davor, dass er ihr das Gleiche antun könnte wie ihrem Begleiter.
    Er lächelte gemächlich und wusste, dass er mit diesem boshaften Grinsen noch teuflischer aussah. Dann erhob er sich und projizierte seine Stimme in jeden Winkel und jede Höhle, um zu verkünden:
    »Michael Deveraux hat dem Obersten Zirkel die Treue aufgekündigt. Von diesem Augenblick an ist er ein Gejagter. Wer mir seinen Kopf bringt, gewinnt meine Gunst und Reichtümer, von denen er - oder sie - nicht zu träumen gewagt hätte.«
    Eve begegnete seinem Blick und nickte.
    Er hob langsam die Hand vor ihr wie zum Segen. »Glück bei der Jagd, meine Liebe.«
    Sie wandte sich ab und verschwand.
    Sir William ließ sich wieder auf dem Thron nieder.
    Michael Deveraux war nun ein Geächteter. Jeder Hexer des Obersten Zirkels würde nach ihm suchen.
    »Michael Deveraux hat uns verraten«, zischelte eine Stimme aus den Schatten.
    Sir William seufzte. »Ja, das überrascht mich nicht. Wir hätten das Haus Deveraux schon vor Jahren vernichten sollen.«
    »Aber sie allein kennen das Geheimnis des Schwarzen Feuers.«
    »Darauf warten wir schon viel zu lange«, knurrte Sir William.
    »Dann kann ein wenig länger gewiss nicht schaden.«
    »Wenn Michael Deveraux mir nicht Holly Cathers' Kopf bringt, schlage ich ihm seinen ab.«
    Als die Stimme aus den Schatten zu kichern begann, stand Sir William auf. »Wache!«
    Ein Hexer betrat eilig den Raum und blickte forschend in die Dunkelheit. Das Lachen hielt an und brachte den Mann sichtlich aus der Fassung. Sir William gestattete sich ein Lächeln über die Angst seines Untergebenen. »Bring James zu mir. Ich dulde keinen Aufschub.«
    Der Mann nickte und verschwand.
    »James, dein Sohn«, flüsterte der Schatten.
    Sir William nickte. »Wir werden bald herausfinden, wie es um seine Loyalität wahrhaftig bestellt ist.«
    Nicole: Avalon
    Nicole kam mit einem Keuchen zu sich. Das Letzte, woran sie sich erinnern konnte, war ein Kampf mit James. Sie hatte ihm gerade den Schädel spalten wollen, als er sie erwischt hatte. Sie versuchte sich aufzusetzen, stellte aber fest, dass sie ans Bett gefesselt war. Grauen stieg in ihr auf. Was hat James getan? Sie schaffte es, den Kopf weit genug zu drehen, so dass sie die Ketten sehen konnte, die ihr linkes Handgelenk fesselten. Oder was hat er vor?
    Schaudernd zerrte sie an den Ketten. Das metallene Scheppern schmerzte ihr in den Ohren, und sie verzog das Gesicht. Dann hob sie den Kopf und erkannte, dass auch ihre Knöchel in Eisen geschlagen waren. Wunderbar. Sie atmete langsam aus. Göttin, komm zu mir, steh mir bei.
    Sie schloss die Augen und versuchte, ihre Mitte zu finden und ihre Energie zu fokussieren. Sie konzentrierte sich darauf, eine kleine Kugel aus Hitze in sich zu erschaffen. Ihr Geist wurde klarer, und sie richtete ihre Gedanken aus. Zuerst die Ketten an meinem

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