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Hexentraum

Hexentraum

Titel: Hexentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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gezwungenen Lächeln, das nicht annähernd bis zu seinen Augen vordrang. »Wie hast du geschlafen?«
    »Wie ein Stein.«
    »Keine Albträume?«, fragte ihre Mutter.
    Holly drehte sich um, verwirrt und besorgt. »Ich glaube nicht - warum?«
    »Ach, nichts. Ich dachte nur, ich hätte gehört, dass du letzte Nacht sehr unruhig geschlafen hast.«
    »Nein, keine Albträume. Gar keine Träume. Ich habe tief und fest geschlafen. Geht es euch beiden nicht gut?«
    »Doch, bestens«, erwiderte ihr Vater allzu hastig. »Uns geht es gut, mein Schatz. Wir haben nur schlecht geschlafen.«
    »Ich habe dir doch gesagt, dass du etwas Schönes träumen sollst«, neckte Holly ihre Mutter.
    Der Witz war lahm, aber ihre Mutter schenkte ihr dafür ein kränkliches Lächeln. Holly war nicht sicher, was da los war, aber sie wusste, dass die beiden jetzt nicht darüber reden würden. Also aß sie schnell ihr Frühstück.
    Sobald sie fertig war, ging sie zur Treppe, um ihre Schultasche zu holen. Sie war schon halb oben, als sie ihre Mutter sagen hörte: »Sie kann sich nicht an letzte Nacht erinnern. Sie weiß nicht mehr, was sie gesehen und getan hat.«
    »Das habe ich dir doch gesagt«, entgegnete ihr Vater.
    Holly erstarrte und lauschte. Was ist gestern Nacht passiert? , fragte sie sich, und ihr Herz begann zu rasen. Aber die beiden schwiegen wieder, und Holly stieg langsam die letzten Stufen hinauf. In ihrem Zimmer nahm sie ihre Armbanduhr von der Kommode.
    Sie hatte sich schon halb wieder abgewandt, als sie mitten in der Bewegung erstarrte. Auf ihrer Kommode stand eine Kerze in Form eines Pferdes, die ihre beste Freundin Tina ihr zum Geburtstag geschenkt hatte. Sie war wunderhübsch, und Holly hatte sie nie angezündet, weil sie die Kerze lieber als kleine Figur behalten wollte.
    Der Pferdekopf war oben geschmolzen, Wachs war herabgetropft und bedeckte die Augen. Jemand hat die Kerze angezündet, dachte sie fassungslos. Und jetzt ist das Pferd blind - so wie ich.
    Der Dreifache Zirkel: Über dem Atlantik
    Auf ihrem Hocker in der Ecke träumte Holly, und sie erinnerte sich. Isabeau war schon vor einiger Zeit zu ihr gekommen, und ihr Vater hatte es vor ihr geheim gehalten. Ihre Mutter hatte Angst gehabt und er ebenfalls. Deshalb hatten sie so viel gestritten. Das also war passiert.
    Immer noch vollkommen still und aufrecht auf ihrem Hocker, öffnete Holly langsam ein Auge und blickte sich um. Die Dämonen schliefen alle. Sie lagen auf dem Boden herum, manche neben- und aufeinander. Jetzt, da sie lagen, konnte Holly mehr sehen, sie konnte bis nach draußen schauen, und sie sah Amanda.
    Amanda sträubten sich die Haare im Nacken, und sie hatte plötzlich das scheußliche Gefühl, dass jemand sie beobachtete. Sie riss den Kopf herum und sah Holly, die sie mit offenen Augen anstarrte. »Tommy«, flüsterte sie, »schau!«
    Tommy sah hin und kam zu demselben Schluss wie sie: »Das ist Holly.«
    Amanda schnallte sich schnell ab und stellte sich gebeugt vor Holly. »Holly, ich bin es, Amanda. Erkennst du mich?«
    Holly blinzelte ein Mal, kräftig und deutlich.
    Einen Moment später erschien Pablo neben Amanda. »Ich kann sie spüren«, sagte er.
    »Holly, kannst du uns helfen, die Dämonen zu vertreiben?«, fragte Amanda.
    Holly starrte reglos geradeaus, und Amanda war nicht sicher, ob Holly sie verstanden hatte.
    »Sie kann nicht«, sagte Pablo. »Sie hat Angst.«
    »Holly, Süße, hab keine Angst. Wir werden dir helfen, wir verjagen sie. Verstehst du mich?«
    Holly blinzelte. Dann schlossen sich langsam ihre Lider.
    »Nein, Holly, komm zurück. Komm zurück zu uns«, flehte Amanda.
    Pablo legte ihr eine Hand auf den Arm. »Sie hat sich zurückgezogen. Ich spüre sie nicht mehr.«
    »Aber zumindest wissen wir, dass sie da drin ist«, sagte Tommy.
    »Wir müssen eine Möglichkeit finden, sie zurückzuholen«, drängte Jer.
    »Wir haben schon einen Exorzismus versucht. Es hat nicht funktioniert«, erklärte Sasha ihm. »Tante Cecile ist dabei umgekommen.«
    »Ich glaube, ich könnte es schaffen«, sagte Armand.
    Amanda drehte sich zu ihm um. »Armand, ich finde, wir können es nicht riskieren, noch jemanden zu verlieren.«
    Philippe warf ein: »Lass ihn ihr helfen. Armand hat für das Priesteramt studiert, ehe er den Pfad der Göttin eingeschlagen hat. Er weiß vieles und hat Dinge gesehen, die keiner von uns kennt. Ich glaube auch, dass er es schaffen kann.«
    Amanda fuhr zu ihm herum. »Du warst letztes Mal nicht dabei. Du weißt nicht, wie das

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