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Hexentraum

Hexentraum

Titel: Hexentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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ist. Wir müssen eine Möglichkeit finden, ihr zu helfen, aber ich bezweifle, dass ein Exorzismus der richtige Weg ist!«
    »Amanda, wenn er bereit ist, es zu versuchen, dann sollten wir es ihn tun lassen.«
    Sie blickte von einem zum anderen. Alle sahen so ernst, so hoffnungsvoll aus. Schließlich wandte sie sich an Alex. Er hatte noch kein Wort gesagt. »Was meinst du?«
    Er zog eine Augenbraue hoch. »Wenn wir es mit unterschiedlichen Dämonen zu tun haben, entstammen sie womöglich nicht alle demselben Paradigma. Jemand, der Erfahrung mit unterschiedlichen Religionen hat, könnte es schaffen, obwohl es anderen nicht gelungen ist. Ich würde sagen, der Priester sollte es versuchen.«
    Das klang vernünftig. Amanda wusste nicht, ob ihr das einleuchtete, weil sie genau das hatte hören wollen oder weil es wirklich einleuchtend war. Sie sah Holly an. Wir brauchen sie. Wir gehen in den Schlund der Hölle, und wir brauchen sie an unserer Seite. Sie wandte sich Armand zu. »Was brauchst du dafür?«

Elf
    Maria
    Zeit ist's für unseren großen Wurf
    Die Deveraux haben viel zu beweisen
    Zeigen wir ihnen all unsere Macht
    Die sie ab jetzt wird beherrschen
    Oh Gott und Göttin, hört uns an
    Wir recken die Hände himmelwärts
    Vertreiben alle, die uns Angst
    Einjagen, Feinde nah und fern
    Der Dreifache Zirkel: London
    Amanda war mit den Nerven fast am Ende. Vom Flughafen zu dem sicheren Haus zu gelangen war aufreibend gewesen. Sie befanden sich im Hoheitsgebiet des Obersten Zirkels. Mindestens ein Mitglied, nämlich Eve, wusste obendrein, dass sie hier waren. Was sollte sie davon abhalten, die anderen vor uns zu warnen? Ich weiß, dass Jer ihr vertraut, aber ich traue ihr deswegen noch lange nicht.
    Sobald sie gelandet waren, hatte Eve sich abgesetzt, nachdem sie sich recht flapsig fürs Mitnehmen bedankt hatte. Sie machte Jagd auf Michael Deveraux, und nur in diesem einzigen Punkt standen sie auf derselben Seite.
    Amanda sah sich in dem Haus um, in dem sie jetzt Zuflucht gefunden hatten. Es lag ein wenig außerhalb und war ziemlich groß. Armand hatte es durchstreift wie ein Löwe sein Revier, bis er das Zimmer gefunden hatte, in dem er den Exorzismus durchführen wollte. Alle hatten eine Stunde lang angepackt und es völlig leer geräumt, so dass nichts mehr da war, was Holly oder ihre Dämonen als Waffen benutzen konnten.
    Die Hexe, der das Haus gehörte, war nicht mehr da gewesen, als sie angekommen waren. Aber sie hatte es mit allen Vorräten ausgestattet, die sie brauchen würden, und ihnen praktisch eine Blankovollmacht hinterlassen, mit dem Haus zu machen, was sie wollten. Ich kann es ihr nicht verdenken, dass sie sich lieber verzogen hat. Das würde ich auch tun, wenn ich könnte.
    Ihr Vater war vor einer halben Stunde aufgebrochen, um ... irgendetwas ... zu beschaffen, er hatte nicht genau gesagt, was. Aber da war ein harter Ausdruck in seinen Augen gewesen, der sie nervös gemacht hatte.
    Tommy trat neben sie und küsste sie auf die Wange. Sie drehte sich um und schmiegte sich an ihn. Seine Umarmung fühlte sich so gut an. Sie wollte nur noch von ihm gehalten werden, für immer.
    »Ich liebe dich.«
    »Ich liebe dich auch«, flüsterte sie.
    »Wir sollten Armand fragen, ob er noch irgendetwas braucht.«
    Sie blickte zu ihm auf. Er sah aus wie ein Mann. Wo war der Junge, den sie einmal gekannt hatte? Wie war es möglich, dass er sich vor ihren Augen so verändert hatte, ohne dass sie es merkte? Er lächelte, und sie sah wieder den Jungen, doch der war jetzt nur ein Teil von Tommy. Er hatte etwas Gutes und Starkes an sich. Er war mehr, als sie je zuvor gekannt hatte, mehr, als sie sich erträumt hätte. Er war alles, was sie brauchte und wollte. Ich werde alles tun, damit er immer bei mir bleibt.
    Arm in Arm betraten sie das Zimmer. Es war leer. Sogar die Bilder hatten sie abgehängt. Und es waren nicht nur sämtliche Möbel und Bilder entfernt worden: Pablo und Sasha hatten schwer geschuftet und den Raum außerdem von sämtlichen übersinnlichen Abdrücken und Spuren gereinigt. Amanda hatte noch nie eine solche Leere gespürt. Sie war ihr unheimlich. Ist so der Tod? Nein, das kann nicht sein. Ich weigere mich, daran zu glauben, dass der Tod nur Leere ist.
    Sie standen alle gemeinsam in dem Zimmer, still um Holly versammelt. Sie saß zusammengesunken auf dem Boden in der Mitte. Sie war nicht wieder zu sich gekommen, weder im Flugzeug noch während der Autofahrt hierher. Amanda befürchtete allmählich, sie würde

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