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Hexenwahn

Hexenwahn

Titel: Hexenwahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatten uns die fünf Männer nicht gesehen, weil wir schräg hinter ihnen standen und ihre Blicke nur der breiten Feuerwand galten, in der das Reisig zerplatzte und zerknisterte, so daß Funkenkaskaden aufsprühten und als glühender Regen hoch über die Flammen hinwegstiegen.
    Die Vermummten hatten die Arme hoch erhoben. Sie schrien und brüllten so laut, daß wir den einen Satz, den sie immer wiederholten, gut verstehen konnten. »Die Hexe soll brennen!«
    Immer wieder schrien sie ihn. Und sie brüllten auch noch, als ich längst gestartet war und auf den verdammten Feuervorhang zurannte.
    Der Atem der Hölle empfing mich. So jedenfalls kam mir die Hitze vor, in die ich hineinstolperte.
    Hinter mir hörte ich Schreie, sogar einen Schuß, aber darum konnte ich mich nicht kümmern. Das Mädchen war wichtiger. Ich stürzte vor!
    ***
    Suko und Bill Conolly hatten mich laufenlassen. Sie wußten selbst, daß sie nicht mithelfen konnten, das Mädchen zu retten, denn die fünf Vermummten würden dies auf keinen Fall zulassen. Sie waren vom Auftreten des Geisterjägers überrascht, und ihr Schreien verstummte abrupt.
    Bill und Suko zogen ihre Waffen. Beide konnten sich nicht vorstellen, daß die Kerle ihnen kampflos das Feld überlassen würden. Und da reagierten sie auch schon.
    Der Anführer der Gruppe schwang herum. »Verrat!« brüllte er. »Verrat! Da wollen welche die Hexe retten! Schießt, Freunde, schießt sie in den Rücken!«
    Sie griffen zu den Waffen, während Bill und Suko sahen, wie John Sinclair bereits in die ersten Qualmschleier tauchte und dann in die Feuerhölle hineinjagte. Der Reporter feuerte.
    Geduckt stand er da, während Suko ein wenig zur Seite gegangen war, so daß sie beide die Vermummten im Auge behalten konnten.
    Die Kugel pfiff in Schulterhöhe zwischen zwei Hexenjägern hindurch, und der Klang der Beretta hatte selbst das Prasseln der Flammen übertönt. Auch die Hexenjäger hatten ihn gehört. Sie fuhren herum.
    »Keine Bewegung!« schrie Bill. »Das reicht, Freunde, bleibt so stehen und laßt nur die Finger von den Kanonen, sonst ergeht es euch dreckig!«
    Die Männer rührten sich tatsächlich nicht. Für einen Moment standen sie wie festgeleimt. Denkmäler unter den Kapuzen und langen Gewändern, die über den schmutzigen Boden schleiften. »Zur Seite!« befahl der Reporter. »Weg vom Feuer. Los, Beeilung, macht schon!«
    Jetzt hatten sich die Kerle wieder gefangen. Sie dachten nicht daran, dem Befehl zu folgen, während aus der Feuerhölle gellende Schreie ertönten, so daß es Bill und Suko angst und bange wurde.
    »Wer seid ihr?« Die beiden wurden angesprochen, und die Stimme des Mannes unter der Kapuze klang dumpf. Sie zitterte sogar vor Wut.
    »Polizei«, sagte Suko.
    »Bullen!«
    »Genau!« hieb Bill in die gleiche Kerbe. »Und wir werden es nicht zulassen, daß ihr hier Unschuldige verbrennt.«
    »Unschuldig?« kreischte der Anführer. »Sie ist eine Hexe. Eine verdammte Hexe!«
    »Okay, das hast du schon mal gesagt«, gab Bill zurück. »Und jetzt nehmt eure albernen Lappen ab, sonst gibt es wirklich Zunder.«
    Bisher war alles gut gelaufen. Bill als auch Suko zeigten sich sehr zufrieden. Bis aus irgendeinem Grund ein Windstoß heranfauchte und von der anderen Seite aus in die Flammen fuhr. Er ließ sie heller auflodern, wirkte wie ein gewaltiger Blasebalg und drückte dabei die Feuerwand auf Bill und Suko zu. Qualm und Rauch trieb in ihre Gesichter. Funken flogen wie kleine, glühende Raketen, bildeten einen rötlichen Wirbel, und ihnen folgten die langen, leckenden Flammenzungen.
    Zu dicht stand der Chinese am Brandherd. Er hörte Bills Warnung, da war es bereits zu spät. Etwas Glutheißes fuhr über seinen Hinterkopf, den Nacken und Rücken. Wenn seine Kleidung nicht Feuer fangen sollte, dann mußte Suko den Standort wechseln.
    Das merkten auch seine Gegner. Sie waren ein verflucht gut eingespieltes Team. Als hätten sie von einer sechsten Person einen Befehl erhalten, spritzten sie nach allen Seiten weg. Sie waren so schnell dabei, daß sie innerhalb der folgenden Sekunde für ihre beiden Bewacher kein Ziel mehr boten. Zudem trauten sich Suko und Bill nicht zu schießen, sie waren keine Killer, denn die Vermummten hielten keine Waffen in den Händen. Das änderte sich sehr schnell. Geschickt rollten sie trotz ihrer Kutten über den Boden und fanden in dem unübersichtlichen Wirrwarr des Schrottplatzes Deckung. Der Anführer schoß als erster.
    Bill Conolly zuckte zurück. Er

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