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Hexenzorn

Titel: Hexenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. A. Pratt
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Charisma und außerdem eine gewisse Begabung fürs Showbusiness. Die Leute gingen schließlich nicht nur zu Sexpartys, um mit Fremden ins Bett zu gehen. Diejenigen mit exhibitionistischen Tendenzen kamen mit ihren festen Partnern, um zu zeigen, was sie draufhatten. Im Raum dahinter gab es ein paar Alkoven mit gepolsterten Böden und Matratzen, in denen die Leute auf mehr oder weniger gewöhnliche Art und Weise miteinander Sex hatten. Ein Paar packte gerade einen Koffer mit Peitschen aus - einen Flogger, eine neunschwänzige Katze, eine Reitgerte und sogar eine Bullenpeitsche. Ein lackiertes, hölzernes Andreaskreuz mit Metallringen an den vier Enden lehnte an der Wand. Marla drehte sich zu ihrem Verehrer um: »Okay, du bist also der Meinung, du möchtest ausgepeitscht werden?«
    »Oh ja!«

    Marla ging zu den beiden mit dem Koffer. »Ich gebe euch hundert Dollar für die Bullenpeitsche.«
    »Die hat aber fünfhundert gekostet«, sagte der Mann.
    »Fünfhundert?«, fragte Marla ungläubig. »Das hat man davon, wenn man im Sexshop einkauft. Das nächste Mal geht ihr dahin, wo die Rancher einkaufen. Da kriegt ihr für viel weniger Geld eine wesentlich bessere Peitsche. Die ist dann zwar nicht glänzend schwarz, aber sie tut’s genauso.« Sie seufzte. »Ich zahle trotzdem sechshundert dafür.«
    »Du weißt aber schon, dass es viel Übung braucht, diese Dinge richtig zu benutzen. Wenn man keine Ahnung hat, was man da macht, kann man jemandem ernsthafte Verletzungen zufügen …«
    »Kommen wir jetzt ins Geschäft oder nicht?«, unterbrach ihn Marla. »Ich weiß, wie man eine Bullenpeitsche verwendet. Erklär’ deiner Oma nicht, wie man Marmelade kocht.« Sie griff in ihren Stiefel, holte ihre Geldklammer heraus und zählte sechshundert Dollar in Zwanzigdollarscheinen ab.
    Der Mann sah die Frau, die bei ihm war, kurz an, dann zuckte er die Achseln und sagte: »Klar, wir nehmen sie sowieso meistens nur als Requisite her.«
    Marla nahm die Peitsche in die Hand, machte ein paar Lockerungsübungen für die Schultern und ließ die Peitsche mit einem lauten Knall durch die Luft wirbeln - der Knall kam daher, dass die Spitze der Peitsche die Schallmauer durchbrach. Sogleich versammelten sich mehrere Leute um sie herum, wahrscheinlich hatte der Knall sie neugierig gemacht, und jetzt wollten sie die Vorstellung sehen. Marla legte die Peitsche auf den Boden und führte Jared zum Andreaskreuz. Sie fesselte seine Hand- und Fußgelenke mit
dicken Baumwollseilen an die Balken des Kreuzes. »Und du bist dir sicher, dass ich das machen soll?«
    »Oh ja!«, sagte Jared wieder. Seine Augen wurden immer größer, und er fuhr sich ständig mit der Zunge über die Lippen. Niemand konnte behaupten, er hätte nicht darum gebeten.
    Marla drehte sich kurz um und nickte der wartenden Menge zu. Sie hatten alle gehört, wie Jared darum gebeten hatte, also konnte man sie jetzt wohl kaum noch hinauswerfen.
    Sie nahm die Bullenpeitsche in die Hand, ging ans andere Ende des Raums und ließ ihre Finger knacken. »Ist schon lange her, aber wollen wir mal sehen, ob ich immer noch meinen Namen auf jemandes Arsch schreiben kann.« Sie ließ die Peitsche fliegen.
    Als Jared »Sicherheitswort! Rot! Rot!« rief, ließ Marla die Peitsche fallen. Die Zuschauer applaudierten spontan.
    »Das war’s schon?«, fragte sie. »Du verfolgst mich die ganze Zeit, bettelst, dass ich dich auspeitschen soll, und nach sieben Schlägen ist schon alles vorbei?«
    Jared gab keine Antwort, er atmete nur schwer und stützte seine Stirn an der Wand vor sich ab.
    »Jemand sollte ihn losmachen«, sagte Marla.
    In großen Blockbuchstaben, jede Linie ein Peitschenhieb, der Jareds Haut gerade so zum Bluten gebracht hatte, stand ›MA‹ auf seiner linken Hinterbacke geschrieben. Die Buchstaben waren so gestochen scharf, dass es aussah, als wären sie mit einem Messer eingeritzt.
    Jared, der inzwischen von einem der Zuschauer befreit worden war, ging vom Andreaskreuz weg und winselte. »Vielleicht können wir noch was anderes spielen …«, sagte
er ohne viel Hoffnung in der Stimme. »Etwas weniger … Schmerzhaftes.«
    »Nein, danke«, sagte Marla. »Ich habe gesagt, ich möchte gerne sehen, wie du ausgepeitscht wirst, und ich habe bekommen, was ich wollte. Ich bin mir sicher, du wirst jemand anderen finden, der dich unterwerfen will, jetzt, wo ›MA‹ auf deinem Arsch geschrieben steht.« Sie blickte in die Menge. »Wenn jemand die Peitsche haben will, greift zu. Aber desinfiziert

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