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Hexenzorn

Titel: Hexenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. A. Pratt
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möchte, dass ich auf Zack bleibe.«
    »Kennen Sie, ähm, Finch näher?«, fragte Marla. Ihr Bewunderer scharwenzelte immer noch ungeduldig hinter ihr herum, aber Marla hatte beschlossen, ihn einfach zu ignorieren.
    »Oh, wir vögeln nicht«, sagte die Frau lachend. »Obwohl er einmal zu mir gesagt hat, dass mein Hintern genauso hübsch ist wie der von einem Jungen, was ich als Kompliment nehme. Er hilft bei meiner Ausbildung zur Sklavin mit.«
    »Für eine Sklavin in der Ausbildung wirken Sie ziemlich selbstsicher«, meinte Marla.
    Die Frau grinste und zuckte die Achseln. »Wie ich schon sagte, ich mache gerade eine Pause.«
    »Ist Finch hier?«, fragte Marla. »Ich muss mit ihm sprechen.«
    Die Frau schaute sie wieder an, diesmal etwas genauer. »Sie sehen mir nicht wie eine Frau aus, die sich zur Sklavin ausbilden lassen will, und als Domina muss Ihnen, glaube ich, niemand mehr etwas beibringen.«
    Marla fühlte sich seltsam geschmeichelt. Es tat immer gut zu hören, dass man Selbstbewusstsein ausstrahlte.
    »Nein, darüber muss ich nicht mit ihm sprechen«, sagte Marla. »Wir haben gemeinsame Freunde, ich möchte nur ein bisschen mit ihm plaudern.«
    »Er wird später runterkommen, glaube ich«, meinte die
Frau achselzuckend. »Amüsieren Sie sich einfach in der Zwischenzeit, holen Sie sich was zu essen.« Sie deutete mit dem Kinn auf Jared. »Und wahrscheinlich sollten Sie Ihren Diener mal auspeitschen. Er sieht aus, als würde er gleich aus der Haut fahren.«
    »Das ist nicht mein Diener«, murmelte Marla, zog ihren Umhang enger um sich und betrat die Küche, die neben dem Wohnzimmer lag. Auf der Anrichte standen Fruchtsäfte und Mineralwasserflaschen, auf einem Sideboard gab es eine Art Buffet mit Spargel, Schüsseln voll M&Ms, Hummus, Pitabrot, Artischockensauce und allem möglichen anderen Fingerfood. Jared folgte ihr immer noch, und in der Küche platzte Marla schließlich der Kragen: »Hör mal, gibt es hier nicht so was wie Regeln über unerwünschte Avancen?«
    Er sah verletzt aus. »Du hast gesagt, du würdest gerne sehen, wie ich ausgepeitscht werde. Es gibt auch Regeln, was die Kommunikation betrifft!«
    »Ich meinte, dass du es verdienst, ausgepeitscht zu werden, du mieser kleiner Scheißkerl«, fauchte Marla.
    »Ganz recht, Herrin.«
    »Nenn mich nicht so«, fuhr sie ihn an. »Bei den Göttern, was für ein Flachwichser!« Es gefiel ihm ganz offensichtlich, beschimpft zu werden, also biss Marla die Zähne zusammen und stampfte wieder hinaus auf die Veranda.
    Sieht aus wie ein kleines Stück vom Paradies, dachte Marla, plötzlich irritiert von ihrer Wut. Sie blickte auf einen zwischen den Straßen in einem Hinterhof versteckten Garten. Marla betrachtete all die kleinen Annehmlichkeiten: eine mehrstöckige Veranda aus Sequoia-Holz; einen Whirlpool, der groß genug für zehn Leute war; weiter hinten eine majestätische Eiche mit einer Lichterkette darin, deren Äste
sich über den Garten ausbreiteten, als verteilten sie einen Segen; auf einem kleinen Hügel aus polierten Steinen daneben einen mit Moos bewachsenen Brunnen in der Form einer Pagode und einen drei Meter hohen Sichtschutzzaun um das Ganze herum. Selbst die Gäste im Whirlpool und diejenigen, die mit Sarongs oder Handtüchern bekleidet oder einfach nackt in kleinen Trauben herumstanden und sich unterhielten, sahen aus, als gehörten sie zum Garten. Es war einfach schön hier.
    Und deshalb wusste Marla, dass der Ort mit einem Zauber belegt war. Dass ihr der Garten und die Architektur darin tatsächlich gefielen, konnte sie sich gerade noch vorstellen, aber sie wusste, dass ihr Natur mit Menschen darin auf keinen Fall besser gefiel als ohne. Marla schnüffelte. Sie versuchte nicht, etwas zu riechen, sondern sie wollte der Essenz des Zaubers nachspüren. Schnüffeln half ihr, sich zu konzentrieren: Sie verlegte damit den metaphysischen Prozess sozusagen nach außen.
    Der Zauber war einfach und nicht stark genug, um als Bewusstseinskontrolle im eigentlichen Sinn durchzugehen. Er beruhigte die Anwesenden nur etwas und erfüllte sie mit einem flüchtigen Gefühl von Einssein mit den anderen Partygästen. Wie eine niedrige Dosis Ecstasy in der Luft. Marlas Polizeitruppe benutzte eine weitaus stärkere Variante desselben Zaubers, um bei Krawallen die Menge unter Kontrolle zu halten. Es lag auch ein Hauch von Erotik in der Luft, ein kleines Anstacheln der Libido, das Marla zwischen ihren eigenen Schenkeln spürte, aber nicht so stark, wie sie es

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