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Hexenzorn

Titel: Hexenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. A. Pratt
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er es noch verdiente, so glücklich gewesen war.
    Marla blieb einen Moment lang auf der Veranda stehen, dann schritt sie entschlossen die Treppe zum Keller hinunter, dicht gefolgt von dem selbsternannten Sklaven.
    B. grinste. Sie war gerade auf dem Weg in den Folterkeller - nicht eben der beste Fluchtweg, wenn man einen überaus anhänglichen Masochisten loswerden wollte. Raus aus der Pfanne, rein ins Feuer. Er entspannte sich ein wenig zwischen all den Luftblasen um sich herum. Warum sich wegen Marla so aufregen? Heute Nacht bestand keine Gefahr für sie, wie der Geist im Müllcontainer ihm versichert hatte. Seine Probleme konnten also noch bis zum Morgen warten.
    Jemand setzte sich neben ihn ins Wasser und drängelte dabei ein wenig, was bei der Menge Leute, die sich mittlerweile im Pool aufhielten, unvermeidbar war. Dann sagte dieser Jemand: »Hey, B., hätte nicht erwartet, Sie hier zu treffen.«
    B. öffnete die Augen. Es war Marlas Freund oder Mitarbeiter
oder Lakai oder was auch immer, Rondeau. »Oh«, sagte B., »das ist reiner Zufall, ich kam nur her, um …«
    »Schon okay«, sagte Rondeau. »Ich bin auch nicht rein geschäftlich hier, im Gegensatz zu Marla.«
    Eine dünne Blonde ließ sich ins Wasser gleiten, setzte sich auf Rondeaus Schoß und begann, an seinem Ohr zu knabbern. Rondeau zwinkerte B. zu. »Ich werd’ Marla einfach nicht erzählen, dass ich Sie gesehen habe, okay?«
    »Danke«, sagte B., »aber das hier ist wirklich nur reiner Zufall.«
    »Marla glaubt nicht an Zufälle. Ereignisse haben eine Art Gravitation, wie sie es nennt, und wenn immer wieder dieselben Leute, Orte, Bilder und Gegenstände auftauchen und man noch dazu weiß, dass bald etwas Wichtiges geschehen wird, dann ist das kein Zufall, sondern eine Konfluenz. Magie. Vielleicht sehen wir uns später also noch.«
    »Magie«, wiederholte B., aber Rondeau schien ihn nicht zu hören. Die Blondine machte unter Wasser etwas mit ihrer Hand, das seine gesamte Aufmerksamkeit zu beanspruchen schien.
    B. lehnte sich wieder zurück. Konfluenz. Sicher. Das ergab einen Sinn.

    Marla konnte nicht in Ruhe nach Finch suchen, weil sie sich im Eingangszimmer etwas eingefangen hatte. »Mein Name ist Jared«, hatte der Typ gesagt. »Ich möchte, dass du mich auspeitschst.«
    »Und ich würde dich liebend gerne ausgepeitscht sehen«, antwortete Marla. »Ich bin beschäftigt.«
    Wie sich herausstellte, war das die falsche Antwort gewesen, denn nun glaubte der Trottel, dass sie ihn auspeitschen
wollte. Sie hatte ganz und gar nicht vorgehabt, ihn zu ermutigen, andererseits war es schwer, einen Masochisten zu entmutigen. Wenn sie ihm einen Tritt in den Arsch androhte, würde ihn das nur weiter anstacheln, in der Hoffnung, den versprochenen Tritt auch tatsächlich zu bekommen. Und wenn sie ihn wirklich in den Arsch trat, und zwar nicht so, wie er sich das vorstellte, sondern auf die Art, wie sie sich es mehr und mehr wünschte, würde sie hinausgeworfen werden und sich die Chance, mit Finch zu sprechen, vermasseln.
    Jared folgte ihr den Gang entlang, und Marla hoffte, jemand anderes würde sich einfach seine Leine schnappen, oder sie könnte sich zumindest an einem Türgriff verhaken, aber nichts dergleichen geschah. Das Haus war hübsch, soweit Marla sehen konnte, wenn auch ein bisschen fantasielos dekoriert: An den Wänden hingen ausschließlich Aktaufnahmen von Robert Mapplethorpe, eingerahmte Programmhefte von Nacktrevue-Veranstaltungen und dergleichen mehr. Das erschien zwar logisch, falls Finch tatsächlich ein Pornomant war, gleichzeitig war es jedoch enttäuschend vorhersehbar.
    Der Gang führte in ein kleines Wohnzimmer mit weißen Rattanmöbeln, an einer Wand hing ein großer Flachbildschirm, auf dem Pornos liefen. Gäste in unterschiedlichen Stadien der Entkleidung saßen herum und erholten sich von ihren sexuellen Höhenflügen oder bereiteten sich gerade auf einen solchen vor. Die Türsteherin mit der Samtrobe war auch da, sie saß auf einem Barhocker und sah sich den Porno an. »Verzeihung«, sagte Marla.
    Die Frau blickte auf und lächelte. Sie war hübsch, hatte dunkle Augen, volle Lippen und etwas dunklere Haut. »Ja?«,
sagte die Frau. »Ich hätte nichts dagegen, Ihre Stiefel zu lecken. Aber heute Abend muss ich hier arbeiten, ich mache nur eine kurze Pause für meine Füße.« Sie schüttelte die Fußgelenke aus, und Marla sah ihre Stilettos, deren Schnallen von kleinen goldenen Vorhängeschlössern zusammengehalten wurden. »Finch

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