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Hexer-Edition 04: Tage des Wahnsinns

Hexer-Edition 04: Tage des Wahnsinns

Titel: Hexer-Edition 04: Tage des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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markerschütterndes, unglaublich fremdartiges Brüllen, ein Laut, wie ich ihn noch nie zuvor in meinem Leben gehört hatte, dann erschien die gigantische Gestalt des Unheimlichen unter der Tür.
    Alles schien gleichzeitig zu geschehen. McMudock raffte einen fast mannslangen Balken vom Boden auf und schwang ihn wie eine Keule. Howard prallte mit einem erschrockenen Keuchen zurück und riss in einer instinktiven Bewegung Miss Winden mit sich, und einer der Männer hob sein Gewehr und feuerte dicht hintereinander beide Läufe ab, im gleichen Moment in dem McMudock mit seinem Balken zuschlug.
    Der doppelte, dumpfe Knall des Schrotgewehres vermischte sich mit dem Krachen des niedersausenden Balkens und dem dumpfen Klatschen, mit dem die Schrotkugeln in das rissige Holz fuhren. Für einen Augenblick verschwand die gigantische Gestalt halbwegs hinter einer Wolke aus emporgewirbeltem Staub und Holzsplittern. Sie taumelte. McMudocks Balken zerbrach und fast gleichzeitig ging er selbst unter einem wuchtigen Hieb des heimlichen Wesens zu Boden.
    Nicht so der Angreifer! Mit einem wütenden, knarrenden Laut fuhr er herum, war mit einem Satz bei dem Mann, der auf ihn geschossen hatte, und entriss ihm das Gewehr. Der Doppellauf der Schrotflinte zerbrach wie ein Strohhalm unter seinen Händen.
    Ich sah aus den Augenwinkeln, wie sich Rowlf einen Knüppel griff und Anstalten machte, sich auf das Monster zu stürzen, schrie eine Warnung und warf mich gleichzeitig zwischen die beiden ungleichen Gegner. Die Faust der Kreatur zischte durch die Luft und verfehlte mich um Millimeter; ich packte sie, zog mit aller Gewalt daran und verlagerte gleichzeitig mein Körpergewicht.
    Der Ruck schien hart genug, mir die Hände aus den Gelenken zu reißen. Aber auch der Angreifer kam aus dem Gleichgewicht. Er stolperte, taumelte haltlos auf mich zu und ich nutzte seinen eigenen Schwung, drehte mich gleichzeitig halb um meine Achse und knickte in den Hüften ein. Die Kreatur wurde vom Schwung ihrer eigenen Bewegung über meinen Rücken und von den Füßen gerissen, segelte fünf, sechs Yards durch die Luft und prallte auf dem Boden auf.
    Aber sie stand fast sofort wieder auf. Ihre Klauen schnappten zu, während die Kreatur Möbel und Trümmerstücke achtlos und mit der Kraft eines Elefanten niederwalzend auf mich zutorkelte.
    »Robert – Lauf weg!«, schrie Howard. Rowlf versuchte sich dem Monster in den Weg zu stellen, aber es fegte ihn mit einer achtlosen Bewegung zur Seite und stampfte weiter auf mich zu. Es war gekommen, um uns alle zu töten, aber jetzt wollte es nur noch mich. Ich war es gewesen, der ihm zweimal Schmerz zugefügt hatte, und es würde nicht eher ruhen, bis es sich dafür gerächt hatte!
    Wieder krachte ein Schuss. Der Unheimliche taumelte und auf seiner rissigen Brust erschien ein Spinnennetz schwarzer Löcher und feiner Risse, aber es war nur die reine Wucht der Schrotkugeln, die ihn wanken ließ. Er stapfte weiter auf mich zu, so unaufhaltsam wie eine Naturgewalt, und ich taumelte verzweifelt vor seinen grässlichen Händen zurück. Einer der Männer warf mir eine Axt zu, ich fing sie auf und packte sie mit beiden Händen, aber ich hatte bereits erlebt, wie wenig mir diese Waffe nutzte.
    Meine Füße stießen gegen ein Hindernis. Ich sah zurück und erkannte, dass ich am Fuße der Treppe angelangt war. Meine Gedanken überschlugen sich. Wenn ich mich dort hinauftreiben ließ, war ich verloren. Auf dem Dachboden gab es keine Möglichkeit mehr, dem Monster zu entkommen.
    Aber ich hatte keine Wahl. Die Kreatur kam rasend schnell näher. Ihre mächtigen Arme wirbelten durch die Luft. Schon eine flüchtige Berührung ihrer Fäuste würde genügen, mich zu töten!
    Verzweifelt drehte ich mich herum, rannte die Treppe hinauf und blieb an ihrem oberen Ende stehen. Die Kreatur hatte die Stufen ebenfalls erreicht und begann mit stampfenden Schritten, die mühevoll und langsam aussahen und es ganz und gar nicht waren, die Treppe emporzusteigen. Die ausgetretenen Stufen knarrten und ächzten unter ihrem Gewicht. Staub und kleinere Holzteile lösten sich unter ihren Füßen und für einen Moment klammerte ich mich an die verzweifelte Hoffnung, dass die Treppe schlichtweg unter ihr zusammenbrechen und sie mit sich in die Tiefe reißen würde.
    Aber mein Stoßgebet wurde nicht erhört. Die Treppe hielt und die furchtbare Kreatur kam immer näher.
    Ich spreizte die Beine, um festen Stand zu haben, schwang meine Axt und schlug zu. Die Kreatur

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