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Hexer-Edition 05: Der Seelenfresser

Hexer-Edition 05: Der Seelenfresser

Titel: Hexer-Edition 05: Der Seelenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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einmal.
    Howard blinzelte, starrte Gray für die Dauer eines Herzschlages blöde an und nickte plötzlich. »Sicher. Es wird sich schon eine Erklärung finden.« Plötzlich lächelte er. »Wie gefällt dir das Haus, Robert?«
    Statt einer Antwort trat ich einen Schritt zurück und sah mich erst einmal um. Die Halle, in der ich stand, war groß genug, um das ganze Haus aufzunehmen, in dem ich die ersten fünfzehn Jahre meines Lebens verbracht hatte.
    »Ein bisschen groß für meinen Geschmack«, sagte ich.
    Howards Enttäuschung war nicht zu übersehen. »Es gefällt dir nicht?«
    »Doch, doch«, sagte ich hastig – obwohl mir dieses Monstrum von Haus ganz und gar nicht gefiel –, »es ist nur … etwas zu bombastisch, findest du nicht? Ich weiß ja, dass ich jetzt reich bin, aber …«
    »Es hat dich keinen Penny gekostet, wenn es das ist, was dir Sorgen bereitet«, unterbrach mich Gray. »Das Haus und das Grundstück gehören zur Erbmasse.«
    Ich begriff nicht gleich. »Erbmasse?«, wiederholte ich. »Sie meinen, mein Vater besaß auch Grundstücke?«
    »Mehrere«, bestätigte Howard. »Das Haus hier gehörte ihm. Er hat immer hier gewohnt, wenn er in England war.«
    Einen Moment lang blickte ich ihn verwirrt an, dann drehte ich mich um und musterte den Diener, der mich eingelassen hatte. Er hatte die Tür geschlossen, sich aber nicht von der Stelle gerührt, sondern starrte mich noch immer mit dieser Mischung aus Verblüffung und kaum verhohlenem Schrecken an. Nach allem, was ich bisher von den englischen Butlern gehört hatte, ein sehr sonderbares Benehmen. Aber es war nicht das erste Mal, dass ich einen solchen Blick sah. Jeder, der meinen Vater gekannt hatte und mich zum ersten Mal sah, blickte mich so an. Die Ähnlichkeit zwischen uns war verblüffend.
    »Ich verstehe«, sagte ich leise. »Die Angestellten kannten meinen Vater.«
    Howard nickte. »Einige. Sieh es ihnen nach, wenn sie vielleicht ein bisschen … sonderbar sind, in den ersten Tagen. Sie haben deinen Vater alle gemocht. Viele sind schon ihr Leben lang hier.« Plötzlich lachte er. »Und jetzt komm. Es gibt noch jemanden, der schon ganz ungeduldig auf dich wartet.«
    Er grinste und deutete auf die Treppe, die nach oben führte. Und auch auf Grays Zügen erschien das gleiche, dämliche Verschwörerlächeln. Ich schluckte die bissige Bemerkung, die mir auf den Lippen lag, herunter und fügte mich in mein Schicksal. Offenbar hatten die beiden ihren infantilen Tag. Und ich hatte keine Lust, ihnen die Freude zu verderben.
    Ein leises Klingen drang an mein Ohr, und ich blieb unwillkürlich stehen und sah mich um.
    »Was ist?«, fragte Howard spöttisch. »Hörst du wieder Kirchenglocken?«
    Ich schenkte ihm einen giftigen Blick, drehte mich mit einem Ruck um und ging weiter.
    Die Bewegung rettete mir das Leben.
    Das Klingen wiederholte sich, lauter und mit einem spürbaren Unterton von Drohung. Gleichzeitig hatte ich ein fast körperliches Empfinden von Gefahr.
    Plötzlich schrie einer der Diener auf, aber der Laut ging in einem ungeheuerlichen Bersten und Splittern unter. Eine unsichtbare Riesenfaust traf mich zwischen die Schulterblätter. Ich schrie auf, taumelte vier, fünf Schritte nach vorne und fiel auf die Knie. Etwas Hartes, Kaltes schrammte über meine Wange und hinterließ einen blutigen Kratzer in meiner Haut. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Howard und Gray ebenfalls von einer unsichtbaren Gewalt ergriffen und davongeschleudert wurden. Ein ungeheuerliches Bersten und Splittern erfüllte die Halle und rings um mich herum schienen Millionen winziger, scharfkantiger Granatsplitter einzuschlagen. Ein schmerzhafter Hieb traf mein Bein.
    Dann, so schnell, wie es begonnen hatte, war es vorbei. Der Lärm verebbte und für eine halbe Sekunde breitete sich eine fast unnatürliche Stille über der Halle aus.
    Dort, wo Howard und ich gerade noch gestanden hatten, lagen die zerborstenen Überreste eines gewaltigen Kronleuchters, der sich aus seiner Verankerung unter der Decke gelöst hatte und mit der Wucht eines Meteors zu Boden gestürzt war.
    Die Trümmer des zersplitterten Kristalls waren überall in der Halle verteilt. Einige steckten sogar in den Wänden oder hatten sich wie tödliche Pfeilspitzen in Bilder und Möbelstücke gebohrt. Hätte ich eine Sekunde länger dort gestanden, dann …
    Ein leises Stöhnen riss mich in die Wirklichkeit zurück. Ich sprang auf und eilte mit hastigen Schritten zu Howard.
    Er erhob sich, als ich neben ihm

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