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Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire

Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire

Titel: Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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lösten sich von einem Leib, liefen an seinem Schädel herab und gaben Teile eines menschlichen Gesichtes frei.
    Eines Gesichtes, das von unvorstellbarem Entsetzen zu einer Grimasse verzerrt war, wie ich sie noch nie zuvor erblickt hatte.
    Und aus dieser scheußlichen Visage kam eine Stimme. Eine Stimme, die kaum mehr Menschliches an sich hatte und aus der alle Qualen der Hölle zu sprechen schienen.
    »Helft … mir«, röchelte sie. »Ihr müsst … mir … helfen!«
    Es waren nicht die Worte, die mich aufschreien und in die Höhe fahren ließen. Es war die Stimme selbst. Ich kannte sie, ebenso wie dieses vom Entsetzen zerstörte Gesicht.
    Es war Rowlfs Stimme.
     
    »Verdammt, halten Sie still, van der Groot!« Howards Stimme erzeugte hallende Echos an den Wänden des Gewölbekellers und er sah aus den Augenwinkeln, wie ihr Wächter rasch aufblickte und sie aus kalten Augen misstrauisch musterte, sich aber nicht rührte.
    Van der Groot stöhnte, als Howards Fingerspitzen über sein angeschwollenes Kinn tasteten. »Das … tut verdammt weh«, murmelte er.
    »Es hört gleich auf.« Howard hielt den Kopf des anderen mit der linken Hand, tastete mit den Fingerspitzen der rechten weiter über sein Kinn, suchte einen bestimmten Nervenknoten und drückte kurz und hart zu, als er ihn gefunden hatte. Van der Groot schrie auf, schlug seine Hand beiseite und machte plötzlich ein sehr verblüfftes Gesicht.
    »Was … haben Sie gemacht?«, stammelte er. »Die Schmerzen sind weg!«
    Howard grinste und lehnte sich zurück. »Nichts Weltbewegendes«, antwortete er. »Nur ein kleiner Trick. Vielleicht lernen Sie ihn auch einmal, wenn Sie lange genug leben, um über den Rang eines bezahlten Killers hinauszukommen.«
    Die Augen des Holländers wurden schmal vor Zorn. »Sie wissen ganz genau, dass ich kein bezahlter Mörder bin, Lovecraft«, sagte er.
    »Ach?«, machte Howard. »Und was hatten Sie vor, mit Rowlf und mir?«
    »Jedenfalls keinen Mord.«
    »Nennen Sie es, wie Sie wollen«, antwortete Howard. »Es läuft aufs Gleiche hinaus.«
    »Das tut es nicht«, protestierte van der Groot. »Sie sind zum Tode verurteilt worden und haben sich der gerechten Strafe entzogen. Wundern Sie sich, wenn man Männer hinter ihnen herschickt?«
    »Nein«, erwiderte Howard trocken. »Es kränkt mich allerdings, dass man dazu solche Nieten einsetzt wie Sie und diesen angeblichen Doktor Gray.« Er blickte van der Groot ernst an und fügte hinzu: »Verurteilt? Von welchem Gericht, van der Groot?«
    »Vom Rat der Ordensherren. Und über ihnen steht die höchste Gerichtsbarkeit der Schöpfung.«
    »Und daran glauben Sie, wie?«
    Van der Groot schien für einen Moment nicht mehr zu wissen, was er antworten sollte. Howards Stimme war frei von Spott oder Hohn gewesen.
    »Natürlich«, sagte er schließlich. »Warum fragen Sie, Lovecraft? Sie wissen, dass keiner von uns aus Gewinnsucht oder anderen niederen Beweggründen handelt. Sie waren selbst einer von uns, bevor Sie … bevor Sie den Orden verraten haben.« Der letzte Teil des Satzes klang irgendwie trotzig. Er blickte an Howard vorbei auf den schwarzgekleideten Drachenkrieger, aber seine Augen schienen etwas anderes zu sehen.
    »Verrat?« Howard betonte das Wort auf sonderbare Weise. »Welche Art von Verrat meinen Sie, van der Groot?«
    Der Holländer druckste herum. »Nun«, sagte er. »Ich … man hat mir gesagt, dass Sie den Orden verraten haben, und man hat mir das Urteil gezeigt, unterzeichnet und besiegelt vom obersten Ordensherren selbst.«
    »Und das reicht, nicht wahr?« Howard lächelte, aber es wirkte irgendwie traurig. »Nun – es spielt vermutlich keine Rolle mehr, ob Sie mir glauben oder nicht, van der Groot, aber ich versichere Ihnen, dass ich weder den Orden noch einen seiner Brüder in irgendeiner Form verraten habe. Ich habe das Schweigegelübde gehalten. Nicht einmal Rowlf weiß von meiner … Vergangenheit.«
    »Das glaube ich Ihnen nicht«, antwortete van der Groot verstockt. »Der Ordensherr würde kein Fehlurteil sprechen.«
    »Das hat er ja auch nicht«, sagte Howard. »Von seinem Standpunkt aus hatte er gar keine andere Wahl, als mich eliminieren zu lassen. Ich verstehe ihn sogar, auch wenn ich seine Meinung verständlicherweise nicht ganz teilen kann. Ich hasse ihn deswegen nicht.«
    »Was haben Sie dann getan, wenn Sie den Orden nicht verraten haben?«, wollte van der Groot wissen.
    »Etwas viel Schlimmeres«, antwortete Howard. »Ich habe die Wahrheit erkannt, van der

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