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Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire

Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire

Titel: Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Groot. Ich habe erkannt, dass der Orden Unrecht tut, und dass seine Regeln auf den falschen Grundsätzen aufgebaut sind. Die Ziele seiner Brüder mögen gerecht sein, aber auf schlechtem Boden wachsen keine guten Bäume. Was immer der Orden tut, wird Übles hervorbringen.«
    Van der Groot erbleichte. »Das ist … Gotteslästerung!«, krächzte er.
    »Nein«, erwiderte Howard. »Nur die Wahrheit. Aber ich glaube, wir sollten uns nicht darüber streiten. So, wie die Dinge liegen, wird wohl keiner von uns noch lange Gelegenheit haben, der einen oder anderen Seite zu dienen.«
    »Sie … glauben, Necron wird uns umbringen?«, flüsterte van der Groot.
    Howard schwieg, und nach einer Weile wandte sich der Holländer wieder um und starrte in die grauen Schlieren, die den Keller in zwei ungleiche Hälften teilten. Necron und seine Junker waren auf der anderen Seite dieser Barriere. Nur einer der Drachenkrieger war als Wächter bei ihnen zurückgeblieben, nachdem der Alte gegangen war und Rowlf mitgenommen hatte.
    Rowlf …
    Howard hätte viel darum gegeben, nur einen Blick durch den Nebelvorhang werfen zu können. Necron hatte mit keinem Wort angedeutet, was er mit Rowlf zu tun beabsichtigte. Howard glaubte nicht, dass er ihn töten wollte. Necron war grausam, aber nicht dumm, und wie seine Männer tötete er niemals ohne Grund – wenngleich ihm schon der geringste Anlass einen solchen bieten konnte.
    Nein, Howard fürchtete nicht um Rowlfs Leben. Nicht im Moment. Aber er hatte das bedrückende Gefühl, dass der Tod vielleicht nicht das Größte aller Übel sein mochte, das seinem Diener und Freund im Moment zustoßen konnte. Es gab Dinge, die schlimmer waren als der Tod.
    Er seufzte und wandte sich wieder an van der Groot. »Wissen Sie«, sagte er, »wenn es nicht so traurig wäre, würde ich laut darüber lachen. Sie und Ihre Brüder sind vielleicht die einzige Macht auf der Welt, die die GROSSEN ALTEN noch aufhalten könnte. Und statt mit dieser Macht zusammenzuarbeiten, laufe ich vor Ihnen und Ihresgleichen weg und Sie setzen Himmel und Hölle in Bewegung, um mich umzubringen.«
    »Es gibt keine Gemeinsamkeit zwischen uns«, antwortete van der Groot kalt. »Sie sind ein Verräter. Ganz gleich, wie Sie es nennen. Ihr Todesurteil wird vollstreckt werden. Wenn nicht jetzt, dann später.« Er lachte böse. »Warum fragen Sie nicht Necron? Seine Seele gehört dem Teufel doch schon. Vielleicht arbeitet er mit Ihnen zusammen. Wir brauchen Männer wie Sie nicht, Lovecraft. Gott wird uns die Kraft geben, die Dämonen, die Sie die GROSSEN ALTEN nennen, zu schlagen, ohne dass wir deshalb einen Handel mit dem Satan eingehen müssten.«
    »Sie glauben nicht an sie, was?«, fragte Howard.
    »An wen? Die GROSSEN ALTEN?«
    Howard nickte.
    »Nein«, sagte van der Groot nach kurzem Überlegen.
    »Aber haben Sie nicht selbst gerade erst gesagt, dass Ihr Ordensherr die Anwesenheit Cthulhus gespürt hat?«
    »Das stimmt«, gestand van der Groot unbeeindruckt. »Wenn Sie diese Art von Dämonen meinen – an die glaube ich. Ich weiß, dass es sie gibt. Es sind die üblen Geister und finsteren Mächte, die in der Seele der Menschen hausen.« Er überlegte einen Moment, blickte den Drachenkrieger durchdringend an und fuhr fort: »Ich glaube an die Existenz des Bösen an sich. Wenn Sie das meinen, haben Sie Recht. An Wesen wie Ihre GROSSEN ALTEN glaube ich nicht.«
    »Sie Narr«, sagte Howard. »Haben Sie so wenig gelernt in den Jahren, die Sie ausgebildet wurden, ehe Sie in den Orden aufgenommen werden konnten? Oder sind die Regeln so gelockert worden, seit ich ausgeschieden bin? Zu meiner Zeit war es eine Ehre, sich Tempelherr nennen zu dürfen!«
    »Das ist es auch noch!«, protestierte van der Groot. »Aber ich glaube nicht an Geschichten, mit denen man kleine Kinder und Idioten erschrecken kann. Dämonen aus der Urzeit – das ist doch lächerlich!«
    »Und was war das für ein Wesen, das uns in der Bibliothek angegriffen hat?«, fragte Howard ruhig.
    Van der Groot schien einen Moment verunsichert. »Täuschung«, sagte er, aber der Klang seiner Stimme bewies, dass es nur eine Ausrede war, an die er selbst nicht glauben konnte. »Finstere Magie und Teufelszeug.«
    »Nennen Sie es, wie Sie wollen«, sagte Howard. »Aber es ist -« Er stockte, blickte den dunkelhaarigen Holländer einen Moment verwirrt an und stand dann mit einem Ruck auf. Er ging auf die Nebelbarriere zu und hob beruhigend die Hand, als sich der Krieger spannte. »Ruf

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