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Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire

Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire

Titel: Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Moment hörte ich die Stimme.
    Wir kriegen dich, Robert Craven!, kicherte sie. Du bist tot! Tot! Tot!
    Ein lautloses Stöhnen kam über meine Lippen. Ich taumelte. Meine Knie gaben unter dem Gewicht meines Körpers nach. Ich tastete blindlings nach Halt, griff ins Leere und stürzte schwer.
    Vor meinem geistigen Auge entstand ein Bild. Ich sah eine Tür, klein und niedrig, gezeichnet mit flimmernden Linien aus unheimlichem grünem Licht und ich wusste, dass dahinter der Wahnsinn lauerte, das Ding aus meiner Seele, der Dämon mit Priscyllas Gesicht, der mich töten würde. Und ich spürte, dass er nahe war, ganz nahe …
    Wir kriegen dich, Robert Craven!, wisperte die Stimme. Eine verzerrte Fratze tauchte vor mir auf und durch das rasende Hämmern meines Herzens glaubte ich ein dumpfes Knarren zu hören, als bewegte sich eine Tür in uralten rostigen Angeln.
    Necron drehte sich mit einer abgehackten Bewegung herum. »Was bedeutet das, Craven?«, schnappte er. »Wenn Sie einen Trick versuchen, töte ich Sie!«
    »Er versucht keinen Trick«, sagte Howard. »Er ist krank. Schon lange.« Ich hörte seine Stimme kaum. Hinter meiner Stirn gellte das böse Kinderlachen der Schimäre. Necrons Antlitz schien immer wieder zu zerfließen und durch die grausamen Augen des alten Magiers grinste mich der Wahnsinn an.
    »Krank?« Necron starrte Howard an. »Was fehlt ihm?«
    »Was interessiert Sie das?«, antwortete Howard. »Sie haben, was Sie wollten. Jetzt nehmen Sie Ihre Mörderbande und gehen Sie!«
    Wir kriegen dich, Robert Craven!, wisperte die Stimme. Du bist tot!
    Necron zögerte. Ich begriff nicht, was Howards Worte bedeuteten, und ich begriff auch nicht, warum Necron mich nicht umbrachte. Irgendetwas musste zwischen ihm und Howard vorgefallen sein, während meiner Abwesenheit.
    Aber der Gedanke entglitt mir, als ich danach greifen wollte. Das Lachen der Schimäre wurde lauter. Wir kriegen dich!, wisperte sie. Du bist tot!
    Necron starrte noch einen endlosen Moment auf mich herab, dann fuhr er herum, klemmte sich das Buch unter den linken Arm und durchquerte mit raschen Schritten die Bibliothek. Aber sein Ziel war nicht die Tür, sondern die monströse Standuhr in der Ecke. Er trat an das uralte Möbel heran, hob die freie rechte Hand und berührte die Tür.
    Und im gleichen Moment, in dem sie mit einem hörbaren Knarren nach außen schwang, begriff ich. Aber es war zu spät.
    Die Tür öffnete sich weiter und ein unheimliches, flackerndes grünes Licht erfüllte die Bibliothek mit giftigem Schein. Necron schrie auf und prallte zurück, als sich die Uhr vollends geöffnet hatte.
    Hinter der Tür stand die Schimäre.
     
    Alles geschah gleichzeitig. Necron stieß ein markerschütterndes Brüllen aus und torkelte zurück, aber sein Schrei ging im irrsinnigen Kreischen der Albtraumgestalt unter. Das Ungeheuer sprang mit einem Satz aus der Uhr hervor und riss den Alten vom Berge von den Füßen.
    Necron brüllte vor Schmerz. Zwei, drei Drachenkrieger stürzten herbei und versuchten das tobende Ungeheuer von ihrem Herrn wegzuzerren, aber die Bestie stieß sie davon, als wären sie schwache Kinder, und fuhr fort, auf den Alten einzuschlagen. Necrons Schreie wurden spitzer. Sein schwarzes Gewand war zerfetzt und färbte sich überall rot.
    Erneut griffen die Drachenkrieger an – und diesmal waren es alle sechs, die sich gleichzeitig auf das Ungeheuer stürzten.
    Das Priscylla- Ding brüllte vor Zorn und Schmerz, als der Stahl der Krummsäbel in seinen Leib biss. Mit einem fürchterlichen Kreischen richtete es sich auf, schleuderte den Körper des Alten von sich und schlug nach den Männern, die es attackierten. Die Drachenkrieger wichen blitzartig zurück. Vier von ihnen umkreisten das Ding weiter, während die beiden anderen herumfuhren und sich um Necron kümmerten.
    Es war ein bizarrer, unwirklicher Kampf. Die Drachenkrieger bewegten sich schneller, als ich es jemals bei einem Menschen beobachtet hatte, aber sie standen einem Feind gegenüber, der nicht von dieser Welt war. Immer wieder stieß das Ungeheuer blitzschnell auf sie zu und immer wieder parierte ein irrsinnig schneller Schwerthieb die Hiebe der Bestie. Das Monster focht mit bloßen Armen gegen Schwerter, und ich sah, wie die Krummsäbel der Drachenkrieger schreckliche Wunden in seinen Leib rissen.
    Aber sie schlossen sich so schnell, wie sie entstanden, und der Schmerz schien die Wut des Ungeheuers nur noch zu steigern. Seine Schreie wurden spitzer und

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