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Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire

Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire

Titel: Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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dem Geist – oder der Seele oder wie immer man es nennen will – meines verstorbenen Vaters gehabt hatte, so glaubte ich doch nicht im Ernst daran, mich mit einem Bild unterhalten zu können. Aber ich musste einfach reden, zu irgendjemandem oder auch irgendetwas. Manchmal erleichtert es selbst, mit einem Bild zu sprechen.
    »Oder ist es der Fluch Necrons?«, fuhr ich fort.
    »Etwas von beidem, Robert«, sagte eine sanfte Stimme hinter mir.
    Ich drehte mich herum und erkannte Rowlfs massige Gestalt wie einen Berg in der Dunkelheit hinter mir.
    »Was weißt du von ihm?«, fragte ich.
    »Andara?« Rowlf überlegte einen Moment. »Nicht viel. Ich habe ihn nur ein paarmal gesehen, und da auch meist nur kurz. Aber Howard hat viel über ihn gesprochen. Ich glaube nicht, dass er ein so harter Mann war, wie du denkst, Robert.«
    »Denke ich das?«
    Rowlf nickte. »Deine Stimme klang sehr bitter gerade. Aber du tust ihm Unrecht. Und dir auch.«
    »Worte«, murmelte ich. »Worte, Rowlf. Sie bringen Priscylla nicht zurück und machen Tornhill und all die anderen nicht wieder lebendig.«
    »Aber dich trifft keine Schuld!«, beharrte Rowlf.
    »Ich werde dieses Haus verlassen«, sagte ich. »Sobald … alles vorbei ist.«
    »Vorbei?« Rowlf schüttelte den Kopf. »Es wird nie vorbei sein, Robert. Glaubst du, du könntest deinem Schicksal davonlaufen?«
    »Ich … glaube überhaupt nichts«, antwortete ich unsicher. »Ich weiß nur, dass ich Katastrophen anzuziehen scheine wie das Aas die Fliegen. Wenn das das Erbe meines Vaters ist, dann will ich es nicht.«
    »Und was willst du stattdessen? Aufgeben?« Er machte eine kurze Pause. »Aufgeben!«, sagte er dann noch einmal und diesmal hörte es sich an wie eine Beschimpfung. »Du läufst weg. Du schließt die Augen und vergräbst den Kopf im Sand, statt dich zu wehren! Und ich dachte, du könntest mir helfen!«
    »Helfen?« Ich lächelte bitter. In mir war nichts als Leere. »Wobei sollte ich dir helfen können? Auf eine besonders originelle Art und Weise ums Leben zu kommen, wie dieser Mann?«
    »Dein Selbstmitleid hilft dir auch nicht weiter«, sagte Rowlf hart.
    »Selbstmitleid? Ich glaube nicht, dass es nur das ist, Rowlf. Es sind Menschen gestorben.«
    »Dann suche die, die dafür verantwortlich sind, und bestrafe sie, verdammt noch mal!«, polterte Rowlf. »Begreifst du eigentlich nicht, dass Necron und diese … diese Ungeheuer in Menschengestalt nichts als ein Spiel mit dir spielen? Und du lässt dich herumschubsen wie eine Schachfigur und gibst dir auch noch die Schuld an allem! Verdammt, ich bin hier, weil ich deine Hilfe brauche, Robert!«
    »Und wobei?«, fragte ich. Seine plötzliche Erregung war mir unerklärlich. Aber eigentlich war es auch alles andere als normal, dass Rowlf mitten in der Nacht aufstand, um mit mir zu reden.
    »Howard«, sagte er. »Du hast mit ihm gesprochen, nicht wahr?«
    »Ich habe es versucht«, antwortete ich. »Aber ich fürchte, es hat nicht viel genutzt.«
    »Genutzt?« Rowlf lachte auf, brach abrupt ab und wandte in einer fast ängstlichen Geste den Kopf. Aber hinter der Tür von seinem und Howards Zimmer blieb es still. »Er will gehen, Robert«, sagte er.
    »Ich weiß.«
    Rowlf schüttelte fast zornig den Kopf. »Du weißt gar nichts. Der Angriff auf uns galt ihm, Robert. Und der Mann, der hinter all dem steckt, ist nicht dieser Tote hier.«
    »Du … meinst, sie könnten … sie könnten wiederkommen?«, flüsterte ich entsetzt.
    »Ich meine gar nichts«, sagte Rowlf grob. »Aber Howard hat Angst davor. Er weiß, dass wir unangreifbar sind, solange wir dieses Haus nicht verlassen. Aber er hat Angst, dass diese Ungeheuer anderswo in der Stadt auftauchen könnten. Er … er glaubt, was heute Abend passiert ist, war nur eine Warnung, verstehst du?«
    »Nein«, sagte ich ehrlich.
    Rowlf seufzte. »Wir – das heißt, Howard – glaubt, dass seine … Brüder hier in der Stadt sind. Nicht van der Groot oder dieser gedungene Mörder hier, sondern einer vom Inneren Zirkel, ein Magier wie du oder dein Vater. Er ist hier, um ihn zu holen, Robert. Der erste Anschlag ist daneben gegangen, aber er wird es wieder versuchen. Und das nächste Mal wird er vielleicht an einem Ort zuschlagen, an dem wir nicht geschützt sind. Und andere auch nicht.«
    Seine Worte ließen mich innerlich erschauern. Wie in einer blitzartigen, furchtbaren Vision liefen die grausigen Szenen noch einmal vor meinem inneren Auge ab. Die Vorstellung eines Schwarmes der

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