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Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire

Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire

Titel: Hexer-Edition 06: Die Chrono-Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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fest.
    Meine Lungen stachen vor Schmerz und Sterne tanzten vor meinen Augen. Halberstickt mühte ich mich, meinen Mantel und meinen Überrock abzustreifen, und stieg dann endlich mit kraftlosen Schwimmbewegungen wieder hoch.
    Endlich kam ich mit dem Kopf über die Wasseroberfläche und rang gierig nach Atem. Da beugte sich ein dunkler Schatten über das Ufer, packte mich am Genick und zog mich wie eine nasse Katze heraus.
     
    »Du willst doch nicht sagen, dass Craven euch wieder entkommen ist?«, brüllte Adurias. »Seid ihr unfähigen Narren denn zu überhaupt nichts zu gebrauchen?«
    Der Gescholtene zog den Kopf zwischen die Schultern und murmelte eine Entschuldigung.
    »Es tut mir Leid, Meister. Wir hatten Craven buchstäblich schon zwischen den Fingern. Aber das Labyrinth ist unruhig, sodass wir selbst in Schwierigkeiten geraten sind. Wir haben einfach keinen Durchgang gefunden, um Craven weiter folgen zu können. Darum hat Croff Yaccur und mich hergeschickt, um uns von Euch Cravens Spur zeigen zu lassen.«
    »Und was macht Croff?«
    »Er sucht, ob er nicht doch einen Weg findet, um Craven auf den Fersen bleiben zu können.«
    »Auf den Fersen bleiben?«, schnappte Adurias. »Fangen sollt ihr den Kerl! Fangen und zum Zentrum bringen! Und sonst nichts. Das Labyrinth ist in Aufruhr! Natürlich ist es das, du Narr! Es spürt Cravens Anwesenheit so deutlich wie ich und es will ihn haben. Und wenn es ihn nicht bekommt, wird es sich an anderen schadlos halten. Vielleicht an dem, den es für den Verlust verantwortlich macht. Hast du verstanden?«
    »Ja, Meister … aber …«, stotterte der Wächter.
    »Entweder, ihr schnappt euch Craven auf dem schnellsten Weg, oder ich muss mir neue Wächter suchen, Sidos«, antwortete Adurias leise. Aber in seiner Stimme schwang der Tod.
    Sidos’ Gesicht verlor alle Farbe. Seine Hände fuhren mit kleinen, nervösen Bewegungen, die er selbst nicht einmal spürte, über seine Kehle.
    »Wir werden Craven fangen, Meister«, flüsterte er stockend. »Aber gebt uns ein wenig Zeit. Und beruhigt vor allem das Labyrinth, sonst …«
    Sein Begleiter Yaccur stieß sich von der Wand ab, gegen die er sich gelehnt hatte, und blieb knurrend vor Adurias stehen. Auch in seinen Augen loderte die Angst vor dem, was Adurias angedeutet hatte. Aber anders als Sidos war es nur die Angst vor dem Labyrinth. Für Adurias empfand er allerhöchstens … Respekt. Wenn überhaupt.
    »Ich finde, Ihr macht ein wenig zu viel Wirbel um diesen jämmerlichen Kerl. Er kann ja sowieso nicht mehr aus dem Labyrinth heraus. Also warum sollen wir ihn jagen? Einmal kommt er ja doch dem Zentrum zu nahe und dann macht das Labyrinth so!« Er schloss mit einem saugenden Laut.
    »Idiot«, sagte Adurias ruhig. Seine Augen glitzerten tückisch, als spüre er ganz genau, was hinter Yaccurs Stirn vorging. Aber Yaccur ignorierte die wortlose Warnung. Irgendwann, dachte Adurias, würde er ihn ersetzen müssen. Yaccur war nicht der erste seiner Diener, der seine Macht überschätzte und glaubte, sich an seine Stelle setzen zu können.
    »Das Labyrinth kann nicht mehr warten«, fuhr er fort. »Es ist verdammt hungrig. Das letzte Opfer, das wir ihm gebracht haben, besaß viel zu wenig Energie, um es zu sättigen!«
    »Und ihr glaubt, dieser Craven würde ihm besser schmecken?«, fragte Yaccur hämisch.
    »Craven ist kein solcher Hohlkopf wie Morjaerd, der zwar etwas Wissen, aber kaum eigene magische Essenz besaß.«
    Adurias schwieg einen Moment und sah erst Sidos, dann Yaccur durchdringend an. Als er weitersprach, spürten seine Diener, dass er jedes einzelne Wort genoss. »Craven ist Roderick Andaras Sohn!«
    »Der Sohn des Hexers von Jerusalem Lot?« In Sidos’ Stimme war plötzlich ein neuer, beinahe Panik erfüllter Klang. Er erbleichte noch mehr.
    Adurias nickte triumphierend. »Richtig, Sidos! Richtig! Wir haben viermal vergebens versucht, Andara in das Labyrinth zu locken. Er war ein Teufel, der jeder Falle spielerisch ausgewichen ist. Doch jetzt ist sein Sohn hier, der Erbe seiner Macht. Versteht ihr jetzt, dass er so rasch wie möglich unschädlich gemacht werden muss?«
    Die beiden Wächter nickten betreten. Selbst Yaccurs Überheblichkeit war sichtlich gedämpft, wie Adurias befriedigt feststellte.
    »Gut, dann verschwindet. Ihr findet Croff an der Vachter-Gracht«, beantwortete Adurias die stumme Frage seiner Kreaturen. »Er hat ihn gerade erwischt!«, setzte er mit einem hämischen Grinsen hinzu. »Geht und helft ihm, ehe

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