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Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons

Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons

Titel: Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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diese seelenlose Kampfmaschinen der GROSSEN ALTEN, waren nichts, dem man mit Mut und Logik begegnen konnte. Sie waren fremd. Teile einer Welt, die nicht für Menschen war und an der der menschliche Geist zerbrechen musste. Vielleicht war das ihre stärkste Waffe überhaupt.
    Aber es war nicht nur die reine Todesangst, die mich bis ins Innerste erschreckt hatte. Längst nicht.
    Das Schlimmste war der Gedanke, dass sie mich wiedergefunden hatten.
    Für wenige, kurze Tage war ich der schrecklichen Bedrohung entronnen; oder hatte mir zumindest eingebildet, dass es so wäre. Aber dieser Angriff bewies das Gegenteil.
    Sie waren wieder da, so gefährlich wie zuvor. Und wie so oft vorher waren es wieder einmal Unbeteiligte, die in den Kampf hineingezogen wurden.
    Ich verscheuchte den Gedanken, ging in die Hocke und streckte die Hände nach Sitting Bull aus, der sich mühsam auf Händen und Knien hochstemmte.
    »Sind Sie in Ordnung, Häuptling?«, fragte ich.
    Sitting Bull sah auf, nickte und versuchte zu lächeln. Ganz gelang es ihm nicht. Er bekam noch immer nicht richtig Luft.
    »Ich muss mit Ihnen reden, Sitting Bull«, sagte ich, so leise, dass Bodine und Cody die Worte nicht hören konnten. »Da ist etwas, das -«
    »Jetzt nicht, Blitzhaar«, unterbrach mich Sitting Bull; sehr leise, aber in einem sonderbar ernsten Ton, der mich tatsächlich mitten im Wort verstummen ließ. Aber ich begriff auch, dass er verstanden hatte, worüber ich mit ihm zu reden hatte und dass er mir antworten würde; später.
    Ich nickte. Wenigstens war das ein Anfang.
    Ohne ein weiteres Wort half ich Sitting Bull auf die Beine, bückte mich nach meinem Stockdegen und schob ihn in seine Umhüllung zurück.
    Als ich mich umwandte, sah ich genau in Buffalo Bill Codys Gesicht. Und sein Blick sagte mir, dass er jeden meiner Handgriffe mit höchstem Interesse verfolgt und sich seine Gedanken dazu gemacht hatte.
    »Eine interessante Waffe haben Sie da, Robert«, sagte er.
    »Nicht halb so interessant wie die Ihre«, gab ich kurz angebunden zurück. Auch Cody hatte seine Büchse wieder aufgehoben und trug sie locker in der Armbeuge.
    »Ist das Ihre berühmte Büffelbüchse?«
    Cody nickte. »Ja. Einen ausgewachsenen Büffel erlege ich damit mit dem ersten Schuss. Aber auf dieses Ding« – er deutete mit einer Kopfbewegung auf das zerschmetterte Fenster – »hatte sie keine Wirkung. Ihr Degen erst hat ihn erledigt.« Er runzelte die Stirn. »Wie kommt es, dass Sie mit einem solchen Spielzeug eine Kreatur besiegen können, die selbst meinem Gewehr widersteht?«
    »Das kommt Ihnen nur so vor«, antwortete ich ausweichend. »Wenn One-Shot und Sie ihn nicht aus dem Fenster geworfen hätten …«
    Aber Cody reagierte nur mit einer ärgerlichen Handbewegung. »Reden Sie keinen Unsinn!«, fauchte er. »Ich habe schließlich Augen im Kopf. Das Ding war schon halb tot. Es begann sich aufzulösen, als Sie mit Ihrem Degen hineingestochen haben, nicht?«
    »Möglich«, sagte ich. »Aber -«
    Weiter kam ich nicht. Cody fauchte ärgerlich, streckte den Arm aus und ergriff mich am Kragen, dass mir die Luft wegblieb. »Verdammt, Craven, jetzt sagen Sie endlich, was hier los ist!«, befahl er. »Wir alle wären fast umgebracht worden und der Einzige, der weiß, warum, sind Sie!«
    »Lass ihn«, sagte Sitting Bull ruhig.
    Cody riss erstaunt die Augen auf, ließ aber gehorsam meine Jacke los, sodass ich mich mit einem hastigen Schritt zurückziehen konnte.
    »Dies ist nicht der Moment, zu streiten«, fuhr Sitting Bull in fast sanftem Ton fort. »Blitzhaar ist nicht unser Feind.«
    »So?«, fragte Cody ärgerlich.
    »Die Dinge sind manchmal anders, als sie scheinen«, fuhr der Häuptling geheimnisvoll fort. »Manchmal sind die, die deine Feinde scheinen, in Wahrheit deine Freunde.«
    »Oder umgekehrt«, schnappte Cody.
    »Oder umgekehrt«, bestätigte Sitting Bull. »Blitzhaar wird uns die Wahrheit sagen. Später.«
    »Später?«, wiederholte Cody gereizt. »Und warum nicht jetzt?«
    »Weil die Gefahr nicht vorüber ist«, antwortete Sitting Bull ruhig. Er deutete zum vorderen Ende des Zuges.
    Diesmal erbleichte Cody sichtlich. »Du … du meinst, es gibt noch mehr von … von diesen Ungeheuern?«
    Sitting Bull nickte. »Und Schlimmeres.«
    »Was soll das heißen?«, fragte Bodine alarmiert. Und auch ich sah erschrocken auf und starrte den alten Indianerhäuptling an.
    »Ich spüre eine Gefahr«, antwortete Sitting Bull. »Etwas, das die Götter niemals hätten erschaffen

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