Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons
heranbildeten. Es gab nur ein Auge, eine irisierende Spirale von fast hypnotischer Wirkung. Ich schloss die Augen aus Furcht, mein Verstand würde mit dem schrecklichen Anblick nicht fertig werden.
Einen Augenblick zögerte ich noch, den letzten Schritt zu tun, von einer kreatürlichen Angst vor dem überwältigt, was mit mir wirklich geschehen würde. Aber der Plan, von einem anderen Wesen ersonnen, beherrschte mein Gehirn wie ein flammendes Fanal.
Ich ließ mich vorwärts fallen, auf den Gestalt gewordenen Schrecken zu, der wie unter einem inneren Feuer brodelte und pockige Blasen warf.
Und drang ein in das Wesen aus Urschlamm und totem Fleisch …
Mechanisch bewegte Jeff die Beine und ignorierte die beißenden Seitenstiche. Er wusste nicht, welchen mysteriösen Umständen er seine unverhofft wiedergewonnene Freiheit zu verdanken hatte, aber er war entschlossen, diese letzte Chance zu nutzen. Craven hatte irgendetwas gemacht und es interessierte Jeff Conroy nicht weiter, was genau es war.
Er war in einen Strudel schrecklicher Geschehnisse hineingerissen worden, mit denen er sich nicht näher beschäftigen wollte. Was er erlebt hatte, reichte aus, ihn sein ganzes Leben nicht mehr unbefangen durch die Welt gehen zu lassen.
Er dachte an Robert Craven, den geheimnisvollen Besitzer der ATC. Der Gedanke war wie ein eisiger Hauch, der seine Seele streifte. Ein finsteres Rätsel umgab diesen Mann wie eine Aura. Jeff hatte geglaubt, ihn in den gemeinsam verbrachten Stunden kennen gelernt zu haben, aber je mehr er darüber nachdachte, desto mysteriöser wurde Craven ihm.
Möglicherweise war er selber ein solches Monstrum wie das Ding, das sie in der Höhle angegriffen hatte. Eine Bestie, die sich nur durch ihre menschliche Maske von dem Ding unterschied. Und was um alles in der Welt war mit seiner Hand geschehen? Dieses Monster hatte ihn auch an anderen Stellen des Körpers berührt, ohne dass sie sich verändert hatten. Das alles war doch nur eine billige Ausrede.
Jeff rannte immer weiter. Er musste bereits mehr als eine halbe Meile zurückgelegt haben, ohne dass der Boden auch nur im Geringsten anstieg.
Jeff spielte mit dem Gedanken, umzukehren, verwarf ihn aber sofort wieder. Eine Umkehr würde bedeuten, sich erneut in die Höhle vorzuwagen, in der das krakenhafte Ungetüm lauerte. Es gab nur einen Weg – und der führte weiter nach vorn, in die Ungewissheit hinein, so schrecklich der Gedanke auch anmutete.
Seine Lungen brannten von dem anstrengenden Lauf, und jeder Atemzug schien sie mit flüssigem Feuer zu füllen. Die Beine schienen nur mehr Anhängsel seines Körpers zu sein, die ein gespenstisches Eigenleben entwickelt hatten und ihn immer weiter trugen. Jede Faser seines geschundenen Körpers schrie nach einer Pause, um zumindest kurz zu verschnaufen, aber er gab diesem Verlangen nicht nach. Weiter, immer weiter, weg von dem, was hinter ihm lauerte.
Mit einem Mal stieg der Boden an. Neue Hoffnung überflutete den Jungen. Er raffte noch einmal alle Kraft zusammen und lief noch schneller. Er war auf dem richtigen Weg! Der Stollen würde ihn zur Erdoberfläche zurückbringen, dorthin, wo es Menschen und Pflanzen und Tiere gab, und das helle Licht der Sonne!
Als er die Granitwand vor sich aufwachsen sah, war es zu spät, um den Lauf noch abzubremsen. Jeff Conroy prallte aus vollem Lauf gegen den Fels und schlug sich die Stirn blutig. Die Fackel entfiel seinen kraftlosen Händen. Benommen sank er an der Wand entlang zu Boden.
Er war in einen toten Arm gelaufen, einen Stollen, aus dem es nur den einen Ausweg gab, den er zuvor schon entsetzt von sich gewiesen hatte.
Diesmal gönnte er sich einige Minuten der Erholung. Er war nicht in der Lage, ohne eine Rast den gleichen Weg noch einmal zu bewältigen. Diesmal nicht mit der Aussicht, einen Ausweg zu finden, sondern sich der Kreatur erneut zu nähern und an ihr vorbei einen neuen Stollen zu erproben. Eine düstere Vision überfiel ihn. Was, wenn er einfach aufgab, hier liegen blieb und auf den Tod wartete?
Jeff Conroy verdrängte den finsteren Gedanken mit aller Macht und stemmte sich wieder hoch. Blut sickerte aus der Platzwunde an seiner Stirn, rann ihm in die Augen und ließ ihn die Umgebung durch einen wallenden, roten Schleier erkennen. Er wischte das Blut weg und machte sich auf den Rückweg. Immerhin bestand die Hoffnung, dass Craven das Monstrum vernichtet hatte. Dieser geringe Hoffnungsschimmer trieb ihn weiter.
Bis er im Fackelschein die
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