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Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons

Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons

Titel: Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Bewusstsein, doch es gab nichts, das das entstandene Vakuum füllen konnte. Jeff Conroy fühlte sich entsetzlich leer und ausgebrannt, als wäre mit der Erinnerung auch alle Kraft aus ihm gewichen. Ein klaffender Riss erstreckte sich in seiner Seele.
    Necron erhob sich. Die beiden vermummten Schatten ließen Jeff endgültig los und verschmolzen wieder mit der Dunkelheit des Zimmers. An der Tür angelangt, drehte der Alte sich noch einmal um.
    »Dein Bericht war für mich sehr hilfreich«, sagte er mit spöttischer Stimme. »Zum Dank dafür darfst du auch noch etwas hier verweilen.«
     
    Mit zögernden, unsicheren Schritten trat ich auf den reglos am Boden liegenden Drachenkrieger zu und ging neben ihm in die Hocke. Ich griff nach seiner Hand und fühlte seinen Puls. Sein Herz schlug ruhig und gleichmäßig. Der Hieb des verkrüppelten Spinnenbeins hatte ihn betäubt, aber nicht ernsthaft verletzt. Unwillkürlich atmete ich auf. Auch wenn es unsinnig und geradezu gefährlich war, einem Todfeind auch nur eine Träne nachzuweinen, hätte ich mir Vorwürfe gemacht, wenn der Drachenkrieger von Shudde-Tuur getötet worden wäre, während ich untätig zusah.
    Ich packte den massigen Körper und wuchtete ihn mir unter Einsatz aller Kraft über die Schulter. Noch war die Gefahr nicht gebannt, der Ableger des GROSSEN ALTEN konnte sich immer noch in der Nähe aufhalten. Ich hatte ihn in die Flucht geschlagen, aber er würde sich rasch von meinem Angriff erholen.
    Außerdem bestand die Gefahr, dass der Krieger aufwachte, und wenn das geschah, bevor ich ihn gefesselt hatte, waren alle Anstrengungen umsonst.
    Ich sah mich hastig um. Als erstes musste ich mich vor der Spinnenkreatur verbergen: vor ihr und vor unliebsamen Blicken. Auch wenn in den Fabriken momentan nicht gearbeitet wurde, so würde es doch Wachen geben und es grenzte eigentlich an ein Wunder, dass der Kampflärm noch niemanden herbeigelockt hatte.
    Der Drachenkrieger schien immer schwerer zu werden. Bei jedem Schritt knickte ich ein wenig in den Knien ein. Meine Bewegungen waren mehr ein Taumeln als ein aufrechtes Gehen. Es waren nicht viel mehr als zehn, fünfzehn Yards bis zum Eingang eines der Fabrikgebäude, aber die Entfernung schien mit jedem Schritt, den ich machte, noch zu wachsen. Ich hatte das Gefühl, einen Fußmarsch von mehreren Meilen unternommen zu haben, als ich endlich das hölzerne Tor erreichte.
    Während ich den Körper des Kriegers weiterhin mit einer Hand abstützte, drückte ich mit der anderen die Klinke herunter. Die Fabrikhalle war unverschlossen und mit einem leisen Knarren schwang die Tür ins Innere auf. Kühle, übel riechende Luft schlug mir entgegen, ein Geruch wie von faulen Eiern, der mir sofort zeigte, um was für eine Halle es sich handelte. Ich war in die Färberei gelangt und der Gestank rührte von der Vielzahl an Chemikalien her, die hier verwendet wurden, um den gewobenen Stoff zu bleichen und ihm anschließend die gewünschte Farbe zu verleihen.
    Meine Augen gewöhnten sich rasch an die veränderten Lichtverhältnisse. Es gab nur eine Hand voll Fenster und diese lagen auf der der Sonne abgewandten Seite des Gebäudes. Ich ging noch einige Schritte in die Halle hinein, bevor ich den Drachenkrieger von meiner Schulter sinken ließ.
    Wahrscheinlich rettete mir diese Bewegung das Leben.
    Ohne Vorwarnung peitschte der Schuss. Eine orangefarbene Feuerlohe stach auf mich zu. Wie ein lebender Schutzschild fing der Drachenkrieger die auf meine Brust gezielte Kugel auf. Der Schwarzgekleidete bäumte sich in meinen Armen noch einmal auf und erschlaffte dann. Dumpf schlug der massige Körper auf dem Boden auf.
    Alles war so schnell und überraschend vor sich gegangen, dass ich einen Moment wie erstarrt stehen blieb, bis ich wirklich begriff, was geschehen war. Dann erst ließ ich mich fallen. Eine zweite Kugel pfiff so dicht über meinen Kopf hinweg, dass ich mir einbildete, noch den Luftzug spüren zu können. Hinter dem Leichnam des Drachenkriegers presste ich mich flach auf den Boden.
    Die gedrungene Gestalt des Schützen hob sich als Schattenriss vor dem Eingang ab. Kalte Wut über den hinterhältigen und feigen Anschlag beherrschte mein Denken … Hätte der Mörder eine Zehntelsekunde später abgedrückt, hätte die Kugel mich getroffen.
    Mit einem weiten Schritt trat der Mörder in die Halle und hielt sich gleichzeitig seitlich, sodass er sich nicht mehr gegen das helle Rechteck des Eingangs abhob.
    Auf diesen Moment hatte ich

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