Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons

Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons

Titel: Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
Vom Netzwerk:
sich gegenseitig zu verdreschen.
    Aber mir blieben nicht einmal diese zwei Sekunden. Denn in diesem Moment stemmte sich Teagarden keuchend in die Höhe und deutete wild gestikulierend in meine Richtung.
    »Packt ihn!«, brüllte er mit überschnappender Stimme. »Schlagt das Schwein tot!«
    Und im nächsten Augenblick stürzten sich an die zwanzig Mann gleichzeitig auf mich, um seinem Wunsch nachzukommen …
     
    Es wartete.
    Sein Opfer war entkommen; zumindest, solange es sich in dieser Gestalt befand und auf die beschränkten Sinne eines menschlichen Körpers angewiesen war.
    Trotzdem wusste es, wo das Opfer war.
    Es spürte seine Nähe und die bohrende Gier in seinem Inneren flammte zu neuer Wut auf, erreichte fast die Stärke eines wirklichen körperlichen Schmerzes und beruhigte sich nur langsam.
    Das Opfer war in jenem Gebäude auf der gegenüberliegenden Seite der Straße. Es hätte ihm folgen können, unerkannt und in der Gestalt eines Menschen, aber es spürte, dass es nicht richtig wäre.
    Das Opfer war ein Mensch, und doch …
    Er war gefährlich.
    Irgendwie spürte er die Nähe des Jägers, das wusste es. Sein Auftrag lautete, ihn zu erlegen, so, wie es zahllose andere Opfer zuvor erlegt hatte.
    Dann geschah etwas. Irgendetwas dort drüben in dem großen, abgedunkelten Gebäude.
    Es spürte Erregung; eine Gewalt, die sich in einer unsichtbaren knisternden Woge im Inneren dieses Menschenhauses ausbreitete. Vielleicht wäre dies der Moment, hinüberzugehen und seinen Auftrag zu erfüllen, unerkannt und blitzschnell, wie es seine Aufgabe war.
    Aber dann, als es schon darangehen wollte, die Straße zu überqueren, der nagenden Gier in seinem Inneren nachzugeben und das Wild endlich zu stellen, fühlte es die Nähe eines anderen, gefährlicheren Dinges.
    Etwas, das es nicht verstand, das aber stark und gefährlich war und schnell näher kam.
    Der Shoggote verharrte einen Moment reglos. Der Blick seiner dunklen Augen, perfekte Nachbildungen wirklicher menschlicher Augen in der perfekten Nachahmung eines wirklichen menschlichen Gesichtes, tastete über die Straße und blieb an einer kleinen, in helles Leder gekleideten Gestalt haften, die sich mit raschem Schritt dem Eingang des Spielsalons näherte.
    Einen Moment lang starrte das Ungeheuer den schwarzhaarigen Menschen an und fast – nur fast – wurde das finstere Etwas in ihm übermächtig, das ihn zwingen wollte, seinen eigentlichen Auftrag zu vergessen und sich auf diesen neuen, lohnenderen Gegner zu stürzen.
    Aber dann wandte es sich um, trat auf den Gehsteig zurück und verschwand in einer Lücke zwischen zwei Gebäuden.
    Wäre jemand dem unauffällig gekleideten, mittelgroßen Mann mit dem Dutzendgesicht nachgegangen, wäre er in diesem Moment sehr verwundert gewesen, denn die Gasse, in die er eintauchte, endete nach wenigen Schritten vor einer senkrechten Mauer ohne irgendeinen Durchgang.
    Nichtsdestotrotz war der Mann verschwunden, als hätte es ihn niemals gegeben.
     
    Wie ein Mann stürzten sich Teagardens Schläger auf mich. Ich riss die Arme hoch, schlug und trat nach Leibeskräften um mich und traf mehr als einmal, aber es war aussichtslos. Die Übermacht war zu groß. Ich wurde gepackt, ein Schlag traf meine Rippen und trieb mir die Luft aus den Lungen, dann verdrehten kräftige Hände meine Arme auf den Rücken. Schwielige Finger packten mein Haar und bogen meinen Kopf zurück.
    Ein Schuss peitschte. Irgendwo hoch über mir klirrte Glas und wie ein bizarres Echo aus einem Dutzend Kehlen gellte ein überraschter Schrei durch den Saal.
    Mit einem Male war ich frei, denn die Männer, die mich gerade noch gepackt hatten, hatten es plötzlich sehr eilig, aus meiner Nähe zu entkommen.
    Genauer gesagt, aus der Nähe des gewaltigen Kristalllüsters, der wie ein Geschoss einen halben Yard neben mir niederkrachte, dort, wo Teagarden und der Muskelprotz standen …
    Auch die beiden hatten die Gefahr im letzten Moment bemerkt und versuchten sich mit einem verzweifelten Satz in Sicherheit zu bringen.
    Teagarden schaffte es.
    Der Viertel-Dollar-Grinser nicht.
    Neben mir schrie einer von Teagardens Killern zornig auf und riss ein Gewehr an die Wange. Wenigstens versuchte er es.
    Ein zweiter Schuss krachte. Ein Stück des Gewehrkolbens platzte auseinander. Der Kerl brüllte auf und brach in die Knie.
    Keiner der anderen versuchte mehr, eine Waffe zu heben. Selbst Teagarden erstarrte mitten in der Bewegung, und wieder breitete sich eine tiefe, diesmal sehr

Weitere Kostenlose Bücher