Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons

Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons

Titel: Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
Vom Netzwerk:
frei. Also? Ich nehme an, du hast die paar Scheinchen bei dir? Ich begleite dich aber auch gerne zu deiner Bank«, fügte er spöttisch hinzu. »Und meine Jungs auch.«
    Ich spürte, wie die Situation abermals gefährlich zu werden begann. Die beiden Schüsse und das überraschende Eingreifen der drei Männer hatten Teagardens Schlägertrupp eingeschüchtert, aber das Überraschungsmoment hielt nicht ewig. Hätte dieser Bill das Mädchen geschnappt und wäre mit ihr aus dem Lokal gestürmt, wäre sicher alles gut gegangen. Jetzt begannen Teagardens Killer allmählich zu begreifen, wie weit sie den drei Fremden überlegen waren.
    Und gegen eine gut dreißigfache Übermacht hatten die beiden Cowboys und der Indianer keine besonders guten Aussichten.
    Unauffällig drehte ich mich herum und sah zu dem dritten Mann zurück. Er hatte seinen Platz auf der Bar nicht verlassen, aber der Ausdruck auf seinem Gesicht hatte sich geändert. Seine Hände lagen ein wenig fester an Kolben und Lauf der Winchester. Ganz offensichtlich war er zu den gleichen Überlegungen gelangt wie ich.
    »Was ist jetzt?«, fauchte Teagarden. »Hast du das Geld? Wenn nicht, wäre es besser, wenn du und diese dreckige Rothaut hier verschwindet, solange ihr es noch könnt.«
    Der alte Indianer versteifte sich, als er diese Worte hörte, und ich sah, wie es in seinen Augen aufblitzte.
    Rasch, noch bevor Teagarden seine offenkundige Absicht wahrmachen und endgültig einen Streit vom Zaun brechen konnte – der nur in einem Blutbad enden konnte –, trat ich zwischen ihn und den Indianer und wandte mich mit einem entschuldigenden Lächeln an Annie und ihren schnauzbärtigen Freund.
    »Verzeihen Sie, wenn ich mich einmische«, sagte ich. »Es geht mich ja nichts an, aber wenn es hier nur um das Geld geht, das Sie diesem Gentleman schulden …« Ich deutete auf Teagarden.
    »Was mischen Sie sich ein, Craven?«, fauchte der Spieler. »Das hier geht Sie nichts an. Wir beide unterhalten uns nachher noch.«
    Ich lächelte ihm zu, so freundlich ich konnte, und deutete dann mit einer Kopfbewegung auf den Spieltisch und die Jetons, die sich wie bunt gefärbter Schnee über ihn verteilt hatten.
    »Wenn ich richtig rechne, liegen dort Jetons im Wert von zehntausendvierhundert Dollar, die mir gehören«, sagte ich. »Das dürfte genug sein, den Verpflichtungen der jungen Dame nachzukommen.«
    Teagarden starrte mich an und auch Annies und Bills Augen wurden groß vor Unglauben.
    »Das … das ist -«, keuchte Teagarden.
    »Etwas zu viel«, unterbrach ich ihn. »Ich weiß. Nehmen Sie den Rest als Schmerzensgeld.«
    Teagarden schien plötzlich einen faustgroßen Stein im Hals zu haben, denn er schluckte ununterbrochen, aber ich gab ihm keine Gelegenheit, auf meine Worte zu reagieren, sondern drehte mich mit einer raschen Bewegung wieder zu Annie und ihrem Freund herum und deutete zum Ausgang.
    »Dann wäre ja alles erledigt, nicht wahr?«, fragte ich ruhig. Und so leise, dass nur Bill und allenfalls noch der alte Indianer es hören konnten, fügte ich hinzu: »Zum Teufel, lasst uns hier verschwinden, solange wir noch können.«
    Endlich verstand der Aushilfscowboy. Er nickte, ergriff Annie am Arm und schob sie vor sich her in Richtung Ausgang, während seine Linke drohend auf dem Colt lag. Der Indianer und ich folgten ihm dichtauf.
    Niemand hielt uns auf. Als wir den Raum durchquert hatten, sprang Bills Begleiter von der Bar herunter und schloss sich uns an, allerdings rückwärts gehend und das Gewehr noch immer drohend erhoben.
    »Heda!«, brüllte Teagarden plötzlich. »So geht das nicht. Ihr bleibt gefälligst -«
    Der Rest der Worte ging in einem peitschenden Knall unter, als Bills Begleiter seine Winchester abfeuerte.
    Genauer gesagt waren es drei Schüsse, aber sie erfolgten so rasch aufeinander, dass sie wie eine einzige, berstende Explosion klangen. Jeder einzelne traf.
    Aus der Verfolgung, die Teagarden mit seinen Worten hatte einläuten wollen, wurde eine Panik, als gleich drei der riesigen Kristalllüster auseinander platzten und den Raum mit einem Hagel von Glassplittern überschütteten.
    Der Fremde schoss noch einmal, aber ich sah nicht mehr, worauf er gezielt hatte, denn in diesem Moment hatten wir die Straße erreicht und ehe ich auch nur Zeit fand, einen klaren Gedanken zu fassen, packten mich Bill und der alte Indianer bei den Armen, begannen zu rennen und zerrten mich mit sich, so schnell sie nur konnten.
    Die beiden ließen mich erst los, als wir

Weitere Kostenlose Bücher