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Hexer-Edition 13: Ein Gigant erwacht

Hexer-Edition 13: Ein Gigant erwacht

Titel: Hexer-Edition 13: Ein Gigant erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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aufspürte und die Belohnung dafür einstrich, die Teagarden ausgesetzt hatte. Für zehntausend Bucks schluckte er auch schon einmal eine Beleidigung herunter, wenn es sein musste.
    »Da ist was«, beharrte er. »Vielleicht Wasser.« Als hätte das Wort seinen Durst noch verstärkt, spürte er plötzlich wieder, wie heiß es war. Und der schmale Vorrat in ihren Feldflaschen war fast aufgebraucht. »Wir sehen nach«, bestimmte er.
    Craig runzelte die Stirn, widersprach aber zu Rhenrhews Erstaunen nicht mehr, sondern ritt mit einem Achselzucken weiter. Vielleicht stimmte auch ihn die Aussicht auf einen zusätzlichen Schluck kalten Wassers etwas friedlicher. Oder er hatte eine besondere Gemeinheit vor. Rhenrhew beschloss, ihn im Auge zu behalten.
    Sie erreichten den Felsspalt. Er war so schmal, dass sie nur hintereinander hindurchreiten konnten, aber Rhenrhew überließ Craig gerne die Führung. Es war ihm lieber, wenn sein Gewehrlauf auf Craigs Rücken gerichtet war, statt umgekehrt.
    Der Felsspalt führte wie ein steinerner Tunnel, von dem jemand das Dach abgenommen hatte, gut fünfzig Yards in den Berg hinein und knickte dann nach rechts ab, um sich zu einem vielleicht fünfzig Schritt messenden Krater zu erweitern.
    An seinem gegenüberliegenden Ende lag der See.
    Und das Ding.
    Craig, der noch immer an der Spitze der kleinen Truppe ritt, riss sein Pferd mit einem so harten Ruck am Zügel zurück, dass das Tier erschrocken aufschrie, und auch Rhenrhew fuhr zusammen wie unter einem Hieb, als er die riesige, braungrüne Scheußlichkeit sah, die zusammengerollt wie ein schlafender Bär am Ufer des kleinen Sees lag.
    »Zur Hölle!«, entfuhr es ihm. »Was ist das?«
    Natürlich bekam er keine Antwort. Nach und nach kamen auch die anderen vier aus dem steinernen Hohlweg heraus und jeder reagierte auf die gleiche Weise auf den unfassbaren Anblick – entsetzt, ungläubig, im ersten Moment gelähmt vor Schrecken.
    Rhenrhew zweifelte fast daran, dass es Wirklichkeit war, was er sah. Für einen Moment überlegte er ernsthaft, ob Craig vielleicht Recht hatte und er schlichtweg einen Sonnenstich hatte und phantasierte.
    Das Ding – es gelang Rhenrhew einfach nicht, eine auch nur irgendwie passende Bezeichnung dafür zu finden – war gigantisch; zehn Mal so groß wie ein Pferd – mindestens – und von grünbraunen, ölig schimmernden Schuppen bedeckt. Sein Körper war ein unförmig aufgedunsener Balg, der mehrere Tonnen wiegen mochte, der Schädel ein Albtraum, so groß wie ein Zweispänner und ebenfalls bis auf den letzten Zentimeter mit hässlichen Schuppen gepanzert. Jedes seiner im Schlaf geschlossenen Augen war so groß wie Rhenrhews Kopf.
    »Das … das gibt es nicht«, stammelte Craig. »Das muss ein Albtraum sein. So ein Tier gibt es nicht.«
    »Wenn das ein Gila-Monster ist«, sagte einer der anderen, »dann das größte, von dem ich je gehört habe.«
    »Quatsch!«, fauchte Craig. »Das ist …« Er sprach nicht weiter. Eine steile Falte erschien auf seinem Geiergesicht. »Ich hab so was schon mal gesehen«, murmelte er. »In einem Buch.«
    »Seit wann kannst du lesen?«, witzelte einer der anderen.
    Craig reagierte nicht einmal auf die Spitze. »Zum Teufel, ich dachte, die wären ausgestorben …« Plötzlich fuhr er herum und deutete heftig gestikulierend auf Rhenrhew.
    »Wir müssen das Vieh fangen, Rhen!«, keuchte er. »Lebend!«
    Rhenrhew erbleichte. »Bist du übergeschnappt?«, entfuhr es ihm. »Das Biest ist zehn Mal so groß wie ein Büffel. Es wird uns zerreißen!«
    »Unsinn!«, widersprach Craig. »Begreif doch, Mann! Das da ist ein Tier, das seit was weiß ich wie vielen tausend Jahren als ausgestorben gilt! Wenn wir es lebend fangen und zu einem dieser Universitätsheinis bringen, sind wir gemachte Leute. Wir werden zu Millionären, Rhen! Jeder Einzelne von uns!«
    Rhenrhew starrte erst ihn zweifelnd an, dann die schlafende Bestie. Allein der Anblick der gigantischen, mit mörderischen Krallen versehenen Hinterläufe ließ ihn schaudern. Ein Tritt dieser Pranken …
    »Zum Teufel, worauf wartet ihr noch?«, rief Craig aufgeregt. »Wir sind zu sechst. Wenn wir es alle zusammen angreifen, können wir das Biest mit den Lassos fangen. Ich weiß es!«
    Zwei der Männer rührten sich nicht und auch die beiden anderen starrten Craig an, als zweifelten sie ernsthaft an seinem Verstand – was sie in diesem Moment wohl auch taten.
    Mit einem wütenden Fauchen riss Craig das zusammengerollte Lasso von seinem

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