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Hexer-Edition 13: Ein Gigant erwacht

Hexer-Edition 13: Ein Gigant erwacht

Titel: Hexer-Edition 13: Ein Gigant erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Sattel. »Worauf wartet ihr eigentlich noch?«, brüllte er. »Überlegt doch – dieses Vieh da macht uns zu reichen Männern. Teagarden kann uns alle kreuzweise, wenn wir es zurückbringen.«
    »Es wird die Lassos zerreißen«, wandte einer der Männer ein.
    Craig fegte seine Worte mit einer unwilligen Bewegung beiseite. »Unsinn!«, schnappte er. »Das tut ein Gaul auch nicht, oder? Das Vieh da ist auch nicht viel stärker als ein Elefant und von denen hab ich schon eine ganze Menge im Zirkus gesehen. Irgendeiner hat die schließlich auch mal gefangen.«
    Zögernd griffen nun auch die anderen nach ihren Lassos, und schließlich – wenn auch als Letzter und mit sichtlichem Widerwillen – löste auch Rhenrhew das zusammengerollte Seil von seinem Sattelknauf und ließ sein Pferd antraben.
    Die Hufschläge der Tiere hallten unheimlich laut in dem kleinen Talkessel wider und als spürte es ihr Näherkommen, öffnete das Riesentier träge ein Auge, blinzelte zu ihnen hinüber und schloss es wieder. Ein tiefes, seufzendes Geräusch drang aus seiner gewaltigen Brust. Seine Klauen bewegten sich im Schlaf und schleuderten kopf große Steine zur Seite.
    Craig hob die Hand. »Vorsichtig jetzt«, sagte er. »Wir müssen es einkreisen. Und bleibt bloß aus seiner Reichweite.«
    Die Männer gehorchten. Rasch bildeten sie einen großen, weit auseinander gezogenen Kreis rings um das bizarre Tier und begannen ihre Lassos zu schwingen, während Craig seinen Colt aus dem Gürtel zog, eine Stelle dicht vor der stumpfen Schnauze der Bestie anvisierte und dreimal hintereinander abdrückte.
    Die Kugeln schwirrten als jaulende Querschläger davon, aber Rhenrhew entging auch nicht, dass eines der Geschoss über das Maul der Bestie schrammte und davon abprallte, als wäre es gegen eine Stahlplatte geschlagen.
    Diesmal flogen die Augen des Ungeheuers mit einem Ruck auf. Eine einzelne, endlose Sekunde lang starrte es die winzigen Gestalten vor sich beinahe neugierig an, dann stieß es ein tiefes, zorniges Knurren aus und stand auf.
    Und stand weiter auf.
    Und weiter.
    Und weiter.
    Rhenrhews Keuchen wurde zu einem entsetzten Schrei, als sich die Bestie immer weiter und weiter aufrichtete, die Größe eines kleinen Hauses erreichte und immer noch weiter wuchs, bis sie zu einer gigantischen, unbeschreiblich großen Scheußlichkeit geworden war, deren Schädel aus fünfzig oder mehr Fuß Höhe auf die winzigen Menschengestalten herabblickte, die es gewagt hatten, sie so roh aus ihrem Schlaf zu reißen. Ihre Augen wirkten plötzlich klein gegen den monströsen Schädel, aber ihr Blick war tückisch und voller boshafter Intelligenz.
    Der Anblick lähmte Rhenrhew. Er hatte nie zuvor etwas Hässlicheres als dieses Ungeheuer gesehen und es war groß, so unbeschreiblich groß! Alles ihm schrie danach, auf der Stelle kehrtzumachen und zu verschwinden, so schnell er konnte. Und gleichzeitig wusste er mit unerschütterlicher Sicherheit, dass es vor diesem Ungeheuer keine Flucht gab.
    Craig schrie auf, schwang sein Lasso und ließ die Schlinge fliegen und als wäre dies ein Zeichen für die anderen, senkten sich nacheinander vier weitere Lassoschlingen über den gewaltigen Schädel der Bestie und zogen sich zusammen. Nur Rhenrhew rührte sich immer noch nicht, sondern sah starr und wie gelähmt vor Schrecken und Angst zu, was weiter geschah.
    Auf einen weiteren schrillen Schrei Craigs hin rissen die Reiter ihre Tiere herum und sprengten los. Nahezu im gleichen Moment strafften sich die fünf fingerdicken Taue, die sich um den schuppigen Hals des Ungeheuers gelegt hatten.
    Craig, der Mann zu seiner Linken und der Reiter am anderen Ende der kleinen Gruppe flogen in hohem Bogen aus den Sätteln, als sich die Lassos mit einem peitschenden Knall spannten, so heftig, als hätten sie versucht, einen Berg umzureißen.
    Die beiden andern Männer hatten etwas mehr Glück. Auch ihre Pferde wurden mitten im Schritt zurückgerissen und bäumten sich auf, aber ihre Reiter blieben wenigstens in den Sätteln.
    Für die nächsten zwei Sekunden.
    Dann bewegte das Ungeheuer mit einem ärgerlichen Knurren den Schädel, griff mit einer seiner lächerlich kleinen Vorderklauen nach den Seilen, die sich um seinen kurzen Hals geschlungen hatten, und riss sie ohne sichtliche Anstrengung entzwei. Alle fünf auf einmal.
    Dieser neuerliche Ruck riss auch die beiden letzten Tiere zu Boden. Das eine begrub seinen Reiter unter sich und tötete ihn auf der Stelle, während der andere im

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