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Hexer-Edition 13: Ein Gigant erwacht

Hexer-Edition 13: Ein Gigant erwacht

Titel: Hexer-Edition 13: Ein Gigant erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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über den Mund.
    »Warum kehrst du nicht einfach um, wenn du Angst hast?«, fragte er kalt.
    Der andere antwortete nicht. Seine Lippe war aufgeplatzt. Ein dünner Blutfaden lief durch den Schmutz und eingetrockneten Schweiß auf seinem Gesicht, aber das schien er nicht einmal zu bemerken. Plötzlich tat Teagarden sein sinnloser Wutausbruch Leid. Es konnte sein, dass er auf jeden einzelnen seiner Männer angewiesen war, wenn sie Craven und die anderen durch diese Hölle aus Felsen und Sonnenglut jagen mussten.
    Und er verstand die Unsicherheit des Mannes sogar. Auch er spürte, dass dieses Tal mehr war als ein Riss in der Erde, der mit Felsen und Geröll gefüllt war. Irgendetwas schien zwischen den zerborstenen Granittrümmern zu lauern, etwas Unsichtbares, Böses.
    Mit aller Macht schüttelte er den Gedanken ab. »Craven hat meinen Bruder umgebracht«, sagte er. »Und er wird dafür bezahlen.«
    »Es war Bodine, der den Lüster heruntergeschossen hat«, sagte der Gunman. »Und der ist tot.«
    »Aber es war Cravens Schuld«, beharrte Teagarden. Plötzlich fühlte er wieder den alten Zorn. »Außerdem geht dich das nichts an«, fauchte er. »Ich sage es noch einmal: Verschwinde, wenn du Angst hast. Und das gilt auch für alle anderen«, fügte er mit deutlich erhobener Stimme hinzu. »Wer von euch Schiss hat, der kann verschwinden, auf der Stelle. Und zwar endgültig. Ich will keinen von euch mehr in Frisco sehen, wenn ihr jetzt kneift.«
    Natürlich rührte sich keiner der Männer von der Stelle. Teagarden sah die Angst auf ihren Gesichtern, als sie seine Worte hörten, und für einen kurzen Moment überkam ihn ein Gefühl berauschender Macht. Jede einzelne dieser zwanzig abenteuerlich anmutenden Gestalten war ihm körperlich überlegen und die allermeisten wohl auch schneller mit dem Revolver oder Messer als er. Und trotzdem kuschten sie vor ihm, wenn er sie nur ansah.
    Und vielleicht war das auch der wahre Grund für den Hass, den er bei dem Gedanken an Robert Craven empfand. Dieser verdammte Angeber mit seiner weißen Haarsträhne war einer der wenigen Männer gewesen, die keine Angst vor ihm gehabt hatten.
    Aber er würde sie bekommen. Bald.
    Sehr bald.
    Teagarden verscheuchte auch diesen Gedanken, hob noch einmal die Hand und deutete nach Norden. »Fünf Mann dort entlang«, befahl er. »Gebt drei Schüsse ab, wenn ihr Joe oder Knife findet. Die anderen kommen mit mir.«
    Diesmal widersprach niemand mehr. Die Gruppe teilte sich und schon wenige Augenblicke später ritten sie los.
     
    Irgendetwas war nicht so, wie es sein sollte. Es war mir unmöglich, das Gefühl irgendwie zu präzisieren oder in Worte zu fassen, aber irgendetwas an diesem Tal war falsch.
    Und ich war nicht der Einzige, der das spürte. Auch Cody und Postlethwaite waren während der letzten Stunde immer schweigsamer geworden und ich sah, wie selbst Sitting Bull immer öfter den Blick wandte oder sich im Sattel herumdrehte, um die zyklopischen Felsen und Schrunde beiderseits des Weges zu betrachten.
    Eine Zeit lang hatte ich mir einzureden versucht, dass es wirklich an unserer Umgebung lag. Seit dem Moment, in dem wir Postlethwaites Lager verlassen hatten und in das Gewirr von Felsen und Schluchten eingedrungen waren, schienen wir durch eine fremde, sonderbar bizarre Welt zu reiten; eine Welt, die nur aus Stein und heißem Sand bestand und aus der alles Weiche und Runde verbannt worden war.
    Selbst die Schatten waren nicht so, wie sie sein mussten: es gab nur Flecken gnadenlos greller Helligkeit und schwarze, Licht schluckende Löcher, wie mit scharfen Tuschestrichen abgegrenzt. Es war eine Welt der Extreme – unerträgliches Licht und sengende Hitze hier, tödliche Kälte und absolute Finsternis, wo die Sonne mit ihren Strahlen nicht hinreichte, da. Alles, was dazwischen hätte sein müssen, existierte einfach nicht.
    Aber das war nicht alles. Lange nicht.
    Dieses Tal gehörte der Angst.
    Die Worte mögen sich pathetisch anhören, aber ich fand keine treffendere Bezeichnung. Alles um uns herum war Furcht, Gestalt gewordene Ablehnung und Grauen, das hinter den Umrissen der Dinge lauerte, lautlos und unsichtbar, aber überdeutlich zu fühlen. Wir hätten nicht hier sein dürfen.
    Wir waren vielleicht zwei Stunden unterwegs, als Cody, der zusammen mit Sitting Bull die Spitze unserer kleinen Kolonne bildete, plötzlich anhielt und den Arm hob. Annie, Postlethwaite und ich schlossen zu ihm auf.
    »Was ist los?«, fragte Annie.
    Cody antwortete

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