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Hexer-Edition 14: Necron - Legende des Bösen

Hexer-Edition 14: Necron - Legende des Bösen

Titel: Hexer-Edition 14: Necron - Legende des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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finstere, böse Kopie.
    »Nein«, flüsterte ich. »Nicht … nicht sie auch noch. Bitte, lass sie nicht auch noch sterben. Nicht auch noch sie!«
    Wie zur Antwort stimmte Necron hinter mir ein höhnisches Gelächter an. »Mit wem redest du, Hexer?«, kicherte er. »Mit deinem Gott? Er wird dich nicht hören.«
    Ich fuhr herum und ballte die Fäuste und Necron hob ängstlich beide Hände über sein Gesicht. Aber ich schlug ihn nicht.
    »Retten Sie sie!«, sagte ich. »Ich beschwöre Sie, Necron, retten Sie sie! Ich … ich werde tun, was immer Sie verlangen. Lassen Sie nicht zu, dass … dass sie stirbt.«
    Necron starrte mich an. »Was höre ich?«, sagte er spöttisch. »Ist das derselbe Robert Craven, der mich noch vor Augenblicken einen widerwärtigen alten Mann genannt hat?« Er kicherte böse.
    »Bitte, Necron!«, flehte ich. »Retten Sie sie! Sie … Sie können mich haben. Töten Sie mich, aber … aber geben Sie Priscylla frei!«
    »Töten?« Necron lachte hämisch. »Aber warum sollte ich so etwas tun? Das wäre zu leicht, findest du das nicht selbst, Robert? Du wirst leben. Sehr lange leben. Schließlich«, fügte er mit einem glucksenden Lachen hinzu, »sollst du die Gesellschaft deiner entzückenden Braut lange genießen können. Du hast dich genug angestrengt, sie zurückzubekommen.«
    »Bitte, Necron!«, flehte ich. »Ich -«
    Ein dröhnender Schlag traf den Turm.
    Ich spürte, wie das gewaltige Gebäude in seinen Grundfesten erbebte, sich in einer absurd langsamen Bewegung auf die Seite neigte und im letzten Moment wieder aufrichtete, bevor es vollends zerbrechen konnte. Ein Teil der südlichen Wand barst und verschwand und plötzlich war die Luft voller Staub und fliegender Steintrümmer und ungeheuerlichem Lärm. Ein zweiter, noch härterer Schlag traf den Turm und riss mich von den Füßen. Ich fiel, rollte verzweifelt herum und versuchte wieder in die Höhe zu kommen – und erstarrte.
    Die Drachenburg zerfiel. Rings um den Turm schien die Luft zu kochen – überall waren Staub und fliegende Steintrümmer, Teile der gewaltigen Wehrmauer waren bereits zusammengefallen, als wäre eine ungeheuerliche Granate hoch über der Burg in der Luft explodiert, und einer der riesigen Drachentürme begann sich in diesem Moment zu neigen und zu -
    Aber es war gar kein Turm mehr.
    Der Anblick ließ mich an meinem Verstand zweifeln.
    Der Drache war lebendig.
    Der gigantische, fünfzig Yards hohe Drache aus schwarzem Granit war zum Leben erwacht! Er bestand noch immer aus Granit – ich konnte die Fugen zwischen den einzelnen Steinen erkennen, das grauenhafte Splittern und Bersten hören, mit dem sie auseinander brachen –, aber trotzdem bewegte er sich, reckte den gewaltigen Schädel in die Luft und spreizte die Schwingen zu einem ungeheuerlichen Schlag, der die Burg verwüstete und sich selbst zermalmte. Das Leben des Ungeheuers währte nur wenige Sekunden. Seine gemauerten Schwingen zerbarsten, auseinander gerissen von einer Bewegung, für die sie nicht erschaffen waren – aber sie zerstörten dabei alles, was ihnen in den Weg kam.
    Und so wie dieser eine waren auch die drei anderen Ungeheuer zu zerstörerischem, sich selbst verzehrendem Leben erwacht!
    Hinter mir schrie Necron gellend auf – und diesmal registrierte ich die Bewegung, die dem Schrei folgte, nicht mehr schnell genug. Ich fuhr herum und griff nach ihm, aber der Magier warf sich mit einer für einen Mann seines Alters unglaublichen Behändigkeit zur Seite und entschlüpfte mir, kroch mit einer robbenden Bewegung auf Priscylla zu und umschlang sie und das Buch mit den Armen – und verschwand.
    Ein Ring grün glühenden Feuers bildete sich um die beiden aneinander geklammerten Körper und ich begriff beinahe zu spät, was Necron tat.
    Er schuf ein Tor! Er schuf, mit der puren Kraft seines Willens, ein Tor, eine magische Brücke über das Nichts, durch das er mir wieder zu entkommen drohte.
    Und Priscylla mit ihm.
    Ich sah eine Bewegung aus den Augenwinkeln, fuhr herum und sah, wie eine der gigantischen steinernen Drachenschwingen wie eine Granitsense auf den Turm zugerast kam, bereits im Zerbrechen begriffen, aber schnell genug, ihn noch zu treffen und zu zerschmettern.
    Wenn ich noch einen Grund gebraucht hätte, nicht zu zögern – jetzt hatte ich ihn.
    Mit weit ausgebreiteten Armen sprang ich hinter Necron her und krallte mich an ihm fest.
    Und das Tor verschlang die Wirklichkeit.
     
    Dunkelheit umgab mich. Für den Bruchteil einer Sekunde

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