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Hexer-Edition 14: Necron - Legende des Bösen

Hexer-Edition 14: Necron - Legende des Bösen

Titel: Hexer-Edition 14: Necron - Legende des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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nachgesetzten Hieb des Angreifers mit seiner eigenen Klinge.
    Es war, als hätte er auf Stahl geschlagen. Sein eigenes Schwert, ungeschickt und viel zu schnell gehoben, wurde ihm aus der Hand geprellt und der dumpfe Schmerz zuckte bis in seine Schultermuskeln hinauf. Aber wenigstens nahm er dem Hieb genug von seiner Kraft, sodass die Klinge ihn zwar noch traf und zu Boden schleuderte, sein Panzerhemd aber nicht mehr durchschnitt.
    Laguerre reagierte, ohne zu denken, blindlings den Reflexen und Reaktionen gehorchend, die er sich selbst im Laufe endloser Jahre antrainiert hatte. Als der Angreifer herumfuhr und sein Schwert mit beiden Händen hob, um den vermeintlich hilflos vor ihm Liegenden zu töten, stieß er ihm den linken Fuß vor das Knie, vollführte mit dem anderen Bein eine blitzartige, scherenförmige Bewegung und hakte seinen Fuß hinter den des Schwarzgekleideten. Der Krieger taumelte. Seine eigene Bewegung, mit der er Schwung geholt hatte, um Laguerre endgültig zu erledigen, wurde ihm zum Verhängnis.
    Er fiel. Er stürzte nicht vollends, sondern sank auf die Knie herab und fand im letzten Moment mit den Händen Halt an einem Felsen, aber der Augenblick reichte Laguerre, um auf die Füße zu kommen und mit einem Sprung hinter ihm zu sein.
    Die Gedanken des Templers überstürzten sich. Er hätte sich bücken und Devereaux’ Schwert aufheben können, aber seine rechte Schulter war noch immer verkrampft und halb gelähmt von der ungeheuren Wucht, die im Schwerthieb des Angreifers gesteckt hatte. Er wusste, dass er dem Mann mit dieser Waffe nicht gewachsen war. Wer immer sich unter dem schwarzen Mantel verbarg, musste die Körperkräfte eines Herkules haben. Aber Laguerre hatte nicht nur mit dem Schwert zu kämpfen gelernt …
    So kompliziert dieser Gedankengang gewesen war, er hatte nur den Bruchteil einer Sekunde in Anspruch genommen. Noch während der Drachenkrieger mit wild rudernden Armen um sein Gleichgewicht kämpfte, schlang Laguerre den linken Arm von hinten um seinen Hals und tastete mit den Fingerspitzen nach dem Kinn, das sich unter dem schwarzen Stoff der Gesichtsmaske verbergen musste; gleichzeitig legte sich sein rechter Arm um den Schädel des Kriegers, die Armbeuge gegen die rechte, die gespreizten Finger gegen die linke Schläfe des Mannes gepresst.
    Der Krieger bäumte sich auf, als er begriff, was Laguerre tat. Seine Hände ließen das Schwert fallen, tasteten nach oben, zerrten einen Moment lang vergeblich an Laguerres Handgelenken und glitten weiter, auf der Suche nach seinem Gesicht und den Augen.
    Sie erreichten sie nie.
    Laguerre atmete tief ein, konzentrierte sich nur auf seine Hände und stieß einen gellenden Schrei aus. Jedes bisschen Kraft, das in seinem Körper war – und es war eine Menge! - lag in dieser einen, blitzartigen Bewegung, in der er die Arme gegeneinander bewegte.
    Unter dem schwarzen Stoff in seinen Händen erscholl ein Laut, als zerbreche ein trockener Ast. Der Körper in Laguerres Armen erschlaffte.
    Aber nur für einen Moment …
     
    Oben, im Hauptturm des kleinen Wachkastells, das der Drachenburg wie ein zwergenwüchsiger Wächter vorgelagert war, bäumte sich Bruder Hayworthy plötzlich auf, als hätte er den Stich eines weiß glühenden Dolches gespürt. » Um Gottes Willen!!!«, kreischte er, mit einer Stimme, die vor Entsetzen schier überschnappte. »Ruft die Männer zurück! RUFT SIE ZURÜCK!!!«
     
    Es war schwer; unendlich schwer.
    Im ersten Moment spürte ich nichts; nichts außer Kälte und der widerlichen Feuchtigkeit der gemauerten Wand in meinem Rücken, aber beides sehr viel intensiver, als normal gewesen wäre. Dann …
    Es war, als erwache ich aus einem tiefen Schlaf und öffnete die Augen, aber wenn, dann tat ich es in einem Raum, der vollkommen finster war. Trotzdem hatte ich das Gefühl, nicht mehr in meiner Zelle zu sein, sondern …
    irgendwo
    gefangen und doch frei
    eingesperrt in einen kerker aus unendlichkeit
    gefesselt in einem netz das aus den stricken des wahnsinns gewoben war und
    in dessen herzen die spinne einsamkeit hockte lauernd und gierig und mit gigantischen fängen
    eine spinne mit necrons gesicht
    Mit einem Schrei fuhr ich hoch und krachte erneut gegen die Decke. Diesmal spürte ich den Schmerz überdeutlich und trotzdem genoss ich ihn beinahe, denn er holte mich endgültig in die Wirklichkeit zurück. Stöhnend sank ich zusammen, presste die Hand gegen meinen schmerzenden Schädel und fühlte ein wenig Blut unter den

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