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Hexer-Edition 14: Necron - Legende des Bösen

Hexer-Edition 14: Necron - Legende des Bösen

Titel: Hexer-Edition 14: Necron - Legende des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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eisigen Griff des Wahnsinns in seinem Gehirn, als sich die Gestalt vor ihm vollends aufrichtete und ihr Schwert hob, noch immer mit diesen fahrigen, fürchterlichen Bewegungen.
    Wie eine Marionette, deren Fäden durcheinander geraten waren, dachte Laguerre entsetzt.
    Taumelnd bewegte sich die Gestalt auf ihn zu, das Schwert nur halb erhoben, der Kopf pendelnd, als hätten die Muskeln nicht die Kraft, ihn allein zu halten – und dann sah Laguerre das Gesicht!
    Aus dem entsetzten Keuchen des Tempelritters wurde ein überschnappendes Kreischen, in dem nun wirklich der Wahnsinn mitschwang.
    Sein Angriff hatte das schwarze Tuch heruntergerissen, hinter dem sich das Gesicht des Kriegers bisher verborgen hatte – und was Laguerre dahinter sah, war nicht das Gesicht eines lebenden Menschen, sondern die Grauen erregende Visage eines Mannes, der vielleicht schon vor Jahrzehnten gestorben war!
    Dünne, wie ausgetrocknetes Pergament gerissene Haut spannte sich über den Knochen, sodass sein Gesicht viel mehr Ähnlichkeit mit einem Totenschädel hatte als mit den Zügen eines lebenden Menschen. Die Augen waren eingesunken, ausgetrocknet und zu zerknitterten, halb durchsichtigen Hautsäcken geworden, die wie trübe gewordene Glaskugeln haltlos in ihren Höhlen hin und her rollten, und aus dem Mund, der halb offen stand, hing ein zerfetzter Lappen, der einmal eine Zunge gewesen war.
    Torkelnd kam die entsetzliche Kreatur näher und hob das Schwert, das sie – auch das sah Laguerre erst jetzt – mit einer fast bis auf das Skelett abgemagerten Totenhand führte. Und es war das Blitzen des tödlichen Stahles, das Laguerre wieder in die Wirklichkeit zurückriss.
    Mit einem entsetzten Kreischen sprang er zurück, wich der niederpfeifenden Klinge im letzten Augenblick aus und trat nach der Waffenhand des Angreifers. Noch vor einer Minute hätte er damit sein Leben aufs Spiel gesetzt, denn der Mann (Mann???) hätte zweifellos die Gelegenheit genutzt, seinen Fuß zu ergreifen und ihn zu Boden zu schleudern. Aber seine Reaktionen waren langsamer geworden, als müsse er sich erst von diesem zweiten Tod erholen, und Laguerres Fuß traf, zerbrach sein Handgelenk und schleuderte die Waffe davon.
    Der lebende Tote wankte. Einen Moment lang suchte er mit weit ausgebreiteten Armen nach seiner Balance, dann fiel er nach hinten, prallte gegen einen Felsen und begann sich mühsam wieder in die Höhe zu stemmen. Laguerre schleuderte ihn mit einem Fußtritt zurück und versetzte ihm rasch hintereinander drei, vier harte Hiebe.
    Das Ungeheuer gab nicht einmal einen Laut von sich, sondern versuchte sofort wieder, auf die Beine zu kommen. Wie sollte er einen Gegner töten, der längst nicht mehr lebte?, dachte Laguerre verzweifelt.
    In diesem Moment fiel sein Blick auf den Leichnam Devereaux’, über den er gerade fast gestolpert wäre. Die Hand des jungen Bretonen lag noch auf dem Schwert, das zu ziehen ihm keine Zeit mehr geblieben war.
    Laguerre unterdrückte den Widerwillen, den der Anblick des enthaupteten Jungen in ihm wachrief, bückte sich blitzschnell und schloss die Hand um Devereaux’ Schwert.
    Er kam nicht einmal mehr dazu, es vollends aus der Scheide zu ziehen. Denn in diesem Moment bewegte Devereaux den Arm und schloss die Finger um Laguerres Handgelenk!
    Der Tempelherr begann zu kreischen.
    Die Töne, die aus seiner Kehle kamen, hatten nichts Menschliches mehr an sich. Aber er wehrte sich nicht mehr. Er versuchte nicht einmal mehr davonzulaufen, als sich Devereaux’ schrecklicher, kopfloser Torso vor ihm aufrichtete und mit der anderen Hand nach seiner Kehle tastete …
     
    »Das reicht«, flüsterte Shannon. »Wenn wir hier nicht sicher sind, dann nirgends.« Er drehte sich herum und sah mich einen Moment lang an – wieder mit seinem unvergleichlichen, spöttisch-freundschaftlichen Lächeln –, wurde aber sofort wieder ernst und deutete mit einer befehlenden Geste auf die niedrige Tür, durch die wir die Höhle betreten hatten. Es war eine Höhle, keine Halle, eher einem Bergwerksstollen gleich als einem gemauerten Korridor. Wäre nicht ab und zu eine Tür oder eine roh aus dem Boden geschlagene Treppe da gewesen, hätte ich kaum mehr geglaubt, dass wir uns noch im Inneren eines von Menschenhand geschaffenen Bauwerkes befanden. Aber auch so war ich mir nicht sicher, ob wir wirklich noch im Inneren von Necrons Drachenburg waren. Der Weg, den wir während der letzten halben Stunde genommen hatten, hatte fast ununterbrochen nach

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