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Hexer-Edition 15: Der Koloss von New York

Hexer-Edition 15: Der Koloss von New York

Titel: Hexer-Edition 15: Der Koloss von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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damit?«, fragte Cody.
    Slaugther schnaubte. »Ich werde ein paar meiner Männer losschicken«, sagte er. »Möglicherweise schleichen ja draußen noch mehr von diesen … ausgestorbenen Tempelrittern herum. Dieser Wahnsinnige sprach in der Mehrzahl, haben Sie das vergessen?«
    »Eine Patrouille?« Ich erschrak. »Um Gottes willen, tun Sie das nicht, Captain.«
    Slaugthers Augen wurden zu engen, misstrauisch zusammengepressten Schlitzen. »Und warum nicht, wenn ich fragen darf, Mister Craven?«
    »Weil Sie keinen Ihrer Männer wiedersehen würden, Captain«, antwortete ich. »Glauben Sie mir – wenn dort draußen wirklich noch mehr Tempelritter sind, reiten Ihre Leute in den sicheren Tod.«
    »So?«, fragte Slaugther. »Das klingt überzeugend. Allerdings gibt es noch eine andere Möglichkeit – nämlich die, dass Sie Angst um Ihre Freunde haben, Craven. Wer weiß, vielleicht könnte einer von ihnen etwas erzählen, was Ihnen nicht in den Kram passt.«
    »Captain, ich meine es ernst!«, sagte ich. »Ihre Leute haben keine Chance!«
    »Gegen einen Haufen Verrückter in bunten Kleidern und mit langen Messern?« Slaugther lachte böse. »Dies hier ist die US-Kavallerie, Craven. Kein Kindergarten!«
    Aber wieder war es Lance, der mir beisprang. Und diesmal ignorierte er sogar Slaugthers drohende Blicke. »Sie sollten diese Warnung ernst nehmen, Captain«, sagte er ruhig. »Nach allem, was ich über die Tempelritter gehört und gelesen habe, sollen sie so gut wie unbesiegbar gewesen sein.«
    Slaugther machte ein obszönes Geräusch. »Scheiße, Professor. Gehen Sie raus. Vor dem Zelt liegt einer ihrer unbesiegbaren Tempelritter. Und er ist ziemlich tot.«
    »Das war etwas ganz anderes«, sagte ich. »Er kam freiwillig hierher und ihre Leute hatten die Waffen auf ihn angelegt. Dort draußen in der Dunkelheit haben sie keine Chance. Die Wüste ist ihr Element!«
    Slaugther antwortete gar nicht mehr. Ohne ein weiteres Wort drehte er sich herum und stampfte aus dem Zelt.
    »Dieser Narr«, flüsterte Postlethwaithe. »Wenn das dort draußen wirklich Tempelherren sind, wird er ein Gemetzel erleben, gegen das Alamo ein Spaziergang war.«
    Ich sagte nichts darauf. Aber irgendwo in meinen Gedanken war eine kleine gehässige Stimme, die mir zuflüsterte, dass Lance wohl eher untertrieben hatte.
     
    Es musste eine gute halbe Stunde vergangen sein, seit Slaugther uns allein gelassen hatte – nicht allerdings, ohne eine gleich vierfache Wache draußen vor dem Zelt zurückzulassen. Ihre Umrisse waren deutlich durch den dünnen Zeltstoff hindurch zu erkennen und manchmal drang das leise Klirren von Metall herein, wenn sie an ihren Waffen spielten. Ich glaubte ihre Nervosität beinahe riechen zu können.
    Die Aufregung draußen im Lager indes hatte sich allmählich gelegt, wie ich durch den schmalen Spalt im Eingang erkennen konnte, und auch hier drinnen im Zelt war es sehr still geworden. Wir hatten kaum ein Wort gewechselt, seit Slaugthers dramatischem Abgang. Annie und Bill hockten in einer Ecke, gegeneinander gelehnt und Annie mit geschlossenen Augen, den Kopf an Codys Schulter geschmiegt. Für einen Moment spürte ich einen Anflug absurder Eifersucht. Aber wirklich nur für einen Moment.
    Mit einem resignierenden Seufzer drehte ich mich herum und blickte wieder auf Priscylla herab. Sie schlief noch immer und auf ihren Zügen lag noch immer dieser mir Angst machende, seltsam zufriedene Ausdruck. Ich spürte einen eisigen Schauer. Ich hatte mich lange gegen den Gedanken gewehrt, aber es war so: Ganz langsam, aber unaufhaltsam, begann ich Angst vor Priscylla zu empfinden. Nicht vor ihr natürlich, aber vor dem, in was sie sich verwandelt hatte. Ihr Geist war tiefer denn je im Banne finsterer Magie. Und ich bezweifelte, dass es mir jemals gelingen würde, ihn jemals wieder ganz daraus zu lösen.
    Mein Blick fiel auf das NECRONOMICON, diese in schwarzes Leder gebundene Monstrosität, die auf ihrer Brust lag, und fast ohne mein Zutun hob ich die Hand und streckte sie nach dem Buch aus.
    Aber ich führte die Bewegung nicht zu Ende. Möglicherweise würde es mir sogar gelingen, dieses Buch zu nehmen und aufzuschlagen, und möglicherweise war es mir sogar möglich, das zu tun, was mir ein kleiner lästerlicher Kobold hinter meiner Stirn seit geraumer Weile zuflüsterte und darin zu lesen, um einen Bannspruch zu finden, der Priscylla befreite. Ja, ich war in diesem Moment sogar sicher, dass ich es gekonnt hätte.
    Aber ich war auch

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