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Hexer-Edition 18: Endstation Hölle

Hexer-Edition 18: Endstation Hölle

Titel: Hexer-Edition 18: Endstation Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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einweben, sodass er nicht mehr ausschließlich Herr über sich selbst war.
    Er hatte es mehrmals versucht, bei Tag aus der Ferne, bei Nacht aus der Nähe. Er war auf dem Weg zurückgegangen, den das Signum genommen hatte, und war auf die Verfolger und den Shoggoten gestoßen. Shoggoten waren primitive Wesen, Kunstgeschöpfe aus jenem protoplasmischen Abfall der eigentlichen Naturentwicklung der Frühzeit, für den nie jemand Verwendung gehabt hatte.
    Bis die GROSSEN ALTEN und die GROSSE RASSE VON YITH gekommen waren.
    Er war versucht, seine Gedanken abschweifen zu lassen, all das wieder heraufzubeschwören, was einst gewesen war. Aus jener Zeit kam er, unwissend und dumm, auf der Suche nach einer Botschaft oder einer Mitteilung, an der er erkennen konnte, in welcher Zeit und in welchem Raum er sich überhaupt befand. Bisher waren alle seine Bemühungen gescheitert. Aus Verzweiflung wurden seine Handlungen geboren, aus dem Versuch, sich bemerkbar zu machen, und aus dem Irrglauben, er müsste eine Antwort erhalten.
    Er hatte Solidarität bewiesen, hatte die Absicht des Shoggoten erkannt und war ihm unterstützend entgegengekommen. Gemeinsam hätten sie das Ding auf dem Wasser zerstört, doch es hatte sich ihnen entzogen.
    Von diesem Augenblick an hatte er zwischen Raserei und Trübsinn geschwankt, unklar über sich und den Sinn seiner Existenz. Er war dem Signum weiter gefolgt, hatte den direkten Weg dorthin eingeschlagen, wohin der Kurs des Signums deutete.
    Sinn oder Unsinn?
    Als das Schiff aus dem Kanal verschwand, da hatte er etwas zu spüren geglaubt. Da war für wenige Augenblicke eine Ausstrahlung gewesen, die die des Shoggoten überdeckt hatte. Sie war so fremd und gegensätzlich zu der des Protoplasmaklumpens gewesen, und doch hatte er geglaubt, sie sei ihm vertraut und bekannt.
    Aber woher?
    Er kam zur Ruhe. Er hatte den Kontinent erreicht und wartete auf das Eintreffen des Schiffes, auf dem sich der Signum-Träger befand. Er war ein leicht verletzbares Menschenwesen und konnte nicht auf die übliche Art durch Feuermimilierung befragt werden.
    Und wieder war er ratlos, erging sich in unruhiges Schwanken über einem weiten Tal. Unter ihm beugte der Regenwald seine Baumkronen im entstehenden Sturm der erhitzten Luft, nahm die Vogelwelt Reißaus vor dem gewaltigen Schatten, der in der Luft hing. Die Tiere suchten ihr Heil in der Flucht, primitiven Instinkten folgend, die denen eines Shoggoten entgegengesetzt waren.
    Und da war er, verunsichert und nicht wissend, ob seine Existenz überhaupt berechtigt war. Er war da, wiedererweckt und auf der Suche, bei der ihm niemand helfen wollte. Oder konnte?
    Nach einiger Zeit spürte er wieder die Nähe des Signums und es zog ihn zur Küste, um erneut Kontakt aufzunehmen. Sein riesiger Leib begann zu zittern und zu beben, schwankte hin und her, sank ein Stück nach unten und setzte einen Teil des Waldes in Brand. Es begann zu regnen, aber sein Körper hielt den Regen von dem Brand ab, der immer weiter um sich griff und erst dort endete, wo das milde Feuer im Wasser erstickte.
    Feuer und Wasser, die beiden unauflösbaren Gegensätze.
    Wo war jenes Wesen, jener Gott, der sie auflösen konnte, der sie kraft seiner Fähigkeiten vereinte, auf dass sie sich vertrugen?
    Er bebte stärker, stieg höher und gab den Brand für den Regen frei, der ihn in kurzer Zeit löschte. Er flatterte wild umher, ein riesiger Teppich von der ovalen Form und der Ausdehnung eines riesigen Luftschiffes, aber nur mehrere Handspannen dick. Von oben und unten silbern anzusehen, wurde sein Rand von einem Ring hauchdünner Flämmchen umspielt, die das Feuer in ihm am Leben erhielten.
    Feuer war seine Waffe, Feuer sein Leben. Aus dem Eis erweckt, war er zu seiner alten Größe wiedererwacht und hatte feststellen müssen, dass er nichts über die Zeit wusste, in der er sich befand.
    Er war hilflos, und es fehlten ihm die Eigenschaften eines Erfahrenen, gezielt nach seiner Bestimmung und seinem Platz in dieser fremden Welt zu suchen.
    Er war Cthugha, der Flammende. Cthugha, der Feurige.
    Aber Cthugha war ein Kind!
     
    Wer ihn so sah, der hätte nicht geglaubt, den ehrenwerten Mr. Phileas Fogg vor sich zu haben. Seine Hände griffen zum Hals des Constablers, die Finger krümmten sich und sein Gesicht verzerrte sich zu einer Fratze voller Wut und Angst.
    Aber Fogg hatte bei seinem Angriff den Kontakt zu dem Beutel in seiner Rocktasche verloren, und während die roten Ringe vor seinen Augen langsam

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