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Hexer-Edition 19: Der abtrünnige Engel

Hexer-Edition 19: Der abtrünnige Engel

Titel: Hexer-Edition 19: Der abtrünnige Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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auf uns gewartet hatten. Aber es war kein weiteres Tentakelmonster, das da aus dem Dschungel brach, sondern gute zwei Dutzend von Madurs Männern, in deren Begleitung sich noch einmal die gleiche Anzahl der gigantischen Sree befanden. Ich hätte niemals gedacht, dass mich der Anblick dieser riesigen affenartigen Wesen erleichtern könnte. Aber er tat es. Ungemein.
    Aber es war noch nicht vorbei; ganz im Gegenteil.
    Es begann erst.
    Madur fuhr plötzlich wie von der Tarantel gestochen herum, hob den Arm und und starrte ungläubig auf die dunklen Gestalten, die förmlich vom Himmel regneten und mit ihren Schwertern auf die Sree und Krieger von Conden eindrangen. Es waren mindestens fünfzig Affenwesen, die mit hässlichem Kreischen angriffen. Sie wurden von einem gutem Dutzend Männern in dunkelgrünen Uniformen angeführt.
    Stahl klirrte auf Stahl, Keulen schlugen gegen Panzer und Knochen und nicht wenige Sree gingen mit bloßen Fäusten aufeinander oder auch auf die jeweils feindlichen Krieger los. Das Keuchen und Stampfen der Sree, das Klirren von Stahl und die gellenden Schreie der Kämpfenden schwollen zu einem entsetzlichen Chor an. Binnen Sekunden schon war das Ufer mit toten und sterbenden Sree und Menschen übersät. Nie zuvor hatte ich einen Kampf erlebt, der mit solcher Wut geführt wurde.
    Ich wich so weit zum Ufer zurück, wie es überhaupt möglich war, duckte mich hinter eine riesige Wurzel und presste Sill an mich. Wenn mich einer der Affenkrieger entdeckte, war ich verloren. Ein einziger Hieb dieser gigantischen Kreaturen musste tödlich sein.
    Der Kampf tobte mit erbarmungsloser Härte. Und langsam, zuerst unmerklich, dann immer schneller, wendete sich das Blatt. Hatte es zuerst so ausgesehen, als würden die Ancen-Krieger die Conden-Leute mit Leichtigkeit hinwegfegen, war die Lage jetzt nicht mehr so offensichtlich. Dafür sorgte vor allem Madur, der wie ein Berserker focht und es jeweils mit drei, vier Feinden zugleich aufnahm. Kämpfen konnte er, das musste ich widerwillig zugeben. Wenn ich schon entscheiden musste, dann hätte ich ihn lieber auf meiner Seite gesehen.
    Madur mähte mühelos zwei Gegner nieder, die ihn von vorne angriffen, tötete mit einer fast beiläufigen Bewegung einen schwarz behaarten Sree, der sich von hinten auf ihn stürzen wollte.
    »Tenser, wo bist du, du Honk?«, brüllte er. »Stell dich zum Kampf, wenn du nicht zu feige bist. Ich fordere dich zum Zweikampf, auf die Ehre meines Turmes!«
    Seine Worte brachten den Kampf für einen Moment zum Stillstand. Die Blicke aller Krieger und Sree richteten sich zuerst auf Madur, dann suchten sie den Ancen-Mann, dessen Name Madur geschrien hatte.
    Und tatsächlich trat der Ancen-Mann mit gemessenen Schritten vor die Linie seiner Leute. Seine grüne Uniform war zerfetzt und an etlichen Stellen angesengt; eine hässliche Wunde zierte seine Stirn. Sein Blick sprühte vor Hass.
    »Den Schwur auf die zerfallenen Steine, die ihr in eurem Größenwahn Turm nennt, kannst du vergessen, Conden-Honk. Du wirst sie eh nicht mehr sehen. Wenn ich deiner Oberhexe Mereda noch etwas ausrichten soll, dann sag es mir gleich. Später wirst du keine Zeit mehr dazu haben!« Damit riss er sein Schwert in die Höhe und drang auf Madur ein.
    Doch der Conden-Krieger wich dem Hieb aus. Er machte keine Anstalten, sich mit ihm zu schlagen.
    »Ich habe nach Tenser gefragt, eurem Sree-Hauptmann, Usern. Oder glaubst du, ich will mit einem Säugling kämpfen?«
    Madurs Spott ließ den anderen vor Zorn aufheulen.
    »Stirb«, heulte er und führte einen Hieb, der einen Elefanten in zwei Teile gespalten hätte. Madur ließ seine eigene Klinge hochschnellen. Obwohl sein Schlag weitaus weniger wuchtiger aussah, prellte er Usern das Schwert aus der Hand. Der Ancen-Mann starrte der Waffe nach, die sich überschlagend durch die Luft flog und schließlich im See versank. Es war das Letzte, was er in seinem Leben sah, denn Madur zog sein Schwert mit einer beinahe spielerischen Bewegung herum und stieß ihm die Klinge in den Leib.
    Nach während Usern zu Boden sank, stürmte Madur auf die entsetzten Ancen-Krieger und hieb seinen Leuten mit wuchtigen Schlägen Bahn. Innerhalb weniger Minuten hatte sich der Kampf völlig gedreht. Was von den Ancen-Männern und Sree noch auf den Beinen stand, kämpfte plötzlich ein verzweifeltes Rückzugsgefecht. Der Tod ihres Hauptmannes schien ihren Kampfeswillen vollkommen gebrochen zu haben.
    Und plötzlich begriff ich meine Chance.
    Wenn

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