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Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Titel: Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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rhythmischen Abständen Roberts Brustkorb zusammenstauchte und das Herz massierte. Minutenlang mühten sie sich verbissen ab, bis der Arzt seine Hände sinken ließ.
    »Es hat keinen Zweck«, murmelte er mit erstickter Stimme. Er schien in den wenigen Minuten um ein Jahrzehnt gealtert zu sein.
    »Machen Sie weiter!«, brüllte Rowlf ihn an und vergaß vor Aufregung sogar seinen Akzent. Sein Gesicht war weiß wie ein Laken.
    Weitere zehn Minuten versuchten sie alles menschenmögliche, um dem Tod doch noch ein Schnippchen zu schlagen, bis auch Rowlf die Sinnlosigkeit ihrer Bemühungen einsah. Tränen schossen ihm in die Augen; der kraftstrotzende Hüne, den sonst scheinbar nichts aus der Bahn zu werfen vermochte, weinte wie ein kleines Kind. Wieder und wieder murmelte er Roberts Namen.
    Plötzlich klammerte sich Gray an seinen Arm. Seine Augen waren immer noch weit aufgerissen, aber nicht mehr vor Entsetzen, sondern unbegreifliches Erstaunen hatte sich in seinen Blick geschlichen.
    »Das ist … seltsam!«, stieß er hervor. Er packte Roberts Hände und befühlte sie, schob dann in plötzlicher Hektik die Hosenbeine des Toten hoch und befühlte auch seine Waden.
    »Was ist?«, fragte Rowlf aufgeregt. Ein schwacher Hoffnungsschimmer trat in seine Augen.
    »Wann ist er zusammengebrochen?«, fragte Dr. Gray in Howards Richtung.
    Lovecraft zuckte mit den Schultern. Auch sein Gesicht war kalkweiß. Er stützte sich auf die Lehne eines Stuhls, als fürchtete er nicht mehr aus eigener Kraft stehen zu können.
    »Vor einer halben Stunde etwa«, stammelte er. »Eher etwas mehr.«
    »Eine halben Stunde«, wiederholte Gray. Noch einmal betastete er Roberts Hände und Beine, legte ihm eine Hand auf die Stirn und bog seine Finger in verschiedene Richtungen. »Er muss einen Herzschlag erlitten haben und beim Zusammenbrechen bereits tot gewesen sein, sonst wäre sein Gesicht nicht so verzerrt geblieben.«
    »Sag’n Se endlich, wasse meinen!«, fauchte Rowlf ungeduldig. Ihm war nicht entgangen, wie sonderbar der Arzt das Wort »tot« betonte.
    »In mehr als einer halben Stunde hätte das Blut bereits anfangen müssen zu gerinnen. Er müsste sichtlich bleich, seine Körpertemperatur deutlich abgesunken sein. Selbst eine Leichenstarre müsste bereits begonnen haben. Für nichts davon gibt es auch nur das geringste Anzeichen!«
    »Sie meinen …«, begann Howard, sprach aber nicht weiter.
    »Roberts Herz schlägt nicht mehr, aber er ist auch nicht tot«, murmelte Gray. »Es gibt keine medizinische Erklärung für das, was wir hier erleben. Meine Kunst ist am Ende. Hier kann es sich nur um Magie handeln.«
    Howard schloss die Augen. Er konzentrierte sich mit aller Kraft, bemühte sich seine eigenen magischen Kräfte zu erwecken, durch die er es vor vielen Jahren bis zum Time-Master des Templerordens gebracht hatte. Er war in der Lage den Ablauf der Zeit nach seinem Willen zu verändern und diese Fähigkeit wandte er nun an.
    Zumindest versuchte er es.
    Etwas störte seine Konzentration. Eine fremde Macht schien sich in seine Gedanken zu schleichen, mit seiner eigenen Kraft zu kollidieren und sie auf unbegreifliche Art zu blockieren. Er passte sich dem plötzlichen fremden Einfluss an, versuchte ihn zu ergründen und folgte ihm mühsam bis zu seinem Ursprung. Und als er die Quelle ausgemacht hatte, zuckte er wie unter einem Stromschlag zusammen. Sekundenlang blieb er zitternd und mit geschlossenen Augen stehen, bis er sich einigermaßen zur Ruhe zwingen konnte und mit einem Ruck die Augen öffnete.
    Die Quelle der fremden Macht lag bei Robert selbst!
    Wie konnte aber jemand, der tot war, magische Kraft aussenden?
    »Er lebt!«, sagte Howard stockend. »Ich weiß nicht, wie das sein kann, aber er lebt.« Sanft ergriff er Robert an den Schultern. »Nimm seine Beine, Rowlf«, sagte er. »Wir bringen ihn ins Bett.«
    Während sich Dr. Gray um Mary kümmerte, trugen sie Robert in sein Schlafzimmer und legten ihn auf das Bett. Dabei rutschte seine Uhr aus der Westentasche. Howard klappte den Deckel auf. Die Zeiger bewegten sich nicht, aber das Glas war auch nicht gesprungen und Robert war auf die andere Seite gefallen, sodass die Uhr keinen Stoß abbekommen haben konnte.
    Und plötzlich begriff er!
    Die stehende Uhr, der fehlende Puls, die konstante Körpertemperatur, die Kraft, die verhindert hatte, dass er in den Zeitablauf eingriff, das Gefühl, das ihn im ersten Moment davon abgehalten hatte den Körper zu berühren – alles bekam

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