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Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Titel: Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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und lenkte seine Gedanken in ihr wohlgesonnenen Bahnen.
    Der zornige Ausdruck in seinem Blick zerbrach schlagartig. Doch sie spürte, dass sie zu schwach war, um ihn sich noch einmal ganz zu unterwerfen. Sie kam vorläufig nicht ohne direkten Kontakt aus, um ihn für längere Zeit zu bannen.
    Noch war das Fremde in ihr nicht stark genug, um mit geballter Kraft zuschlagen zu können.
    Noch.
    Sie musste sich auf anderes konzentrieren. Es gab Wichtigeres als diesen Narren, der ihr allerhöchstens für eine Weile als nützliches Werkzeug dienen konnte. Vorläufig aber konnte er ihr noch behilflich sein.
    »Was ich meine?«, stieß er hervor, unternahm aber keinen Versuch mehr, das Zimmer zu verlassen. »Das wissen Sie genau! Ich weiß nicht, wie Sie das gemacht haben, aber es wird Ihnen nichts nützen. Sie sind noch nicht gesund, das wissen Sie so gut wie ich. Warum haben Sie solche Angst vor Spiegeln, dass Sie keinen im Zimmer dulden? Ihr letzter Anfall liegt auch noch keine zwei Wochen zurück, sondern nur zwei Tage. Nein, Sie sind noch lange nicht gesund und wir werden Sie nicht entlassen. Ich werde mit Professor Jameson sprechen und ihm die Wahrheit erzählen.«
    »Aber natürlich bin ich gesund«, widersprach Priscylla sanft. »Soll ich es Ihnen beweisen? Kommen Sie.«
    Sie unterstrich ihre Aufforderung durch einen gedanklichen Hieb, der seinen Widerstand schlagartig brach.
    Gehorsam wie eine Marionette trat er zu ihr. Sie hauchte ihm einen flüchtigen Kuss auf den Mund und starrte ihm einige Sekunden lang tief in die Augen. »Ich denke nicht, dass Sie irgendwelche Dummheiten machen werden, nicht wahr?«, sagte sie. »Meine Entlassung ist doch beschlossene Sache, warum also sollte sich daran etwas ändern?«
    Statt einer Antwort presste Denham sie an sich und küsste sie leidenschaftlich. Sein Atem ging schnell. Sie spürte, wie er zu zittern begann.
    Priscylla ließ es gelangweilt über sich ergehen.
    Mochte er sich in sie verlieben, das machte es ihr nur einfacher ihn zu beherrschen. Verliebte Männer waren Dummköpfe, er würde auch weiterhin wie Wachs in ihren Händen sein.
    Nach einer Weile jedoch ging ihr seine Zudringlichkeit zu weit. Mühelos wehrte sie ihn ab. Mit einem enttäuschten Keuchen ließ er von ihr ab.
    »Gehen sie!«, befahl sie.
    Er nickte verwirrt, sah sie noch einmal leidenschaftlich an und verließ mit hängenden Schultern das Zimmer.
    Priscylla blickte ihm böse nach. Kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen, ließ sie sich im Bett zurücksinken.
    Worte, die wie zungenbrecherische, unmenschliche Laute klangen und einer uralten Sprache entsprangen, die nicht für Menschen geschaffen war, kamen ihr über die Lippen.
    Worte einer Sprache, die mehr als zweihundert Millionen Jahre alt war …
     
    Schockiert blickte ich auf meine linke Schulter. Dr. Gray hatte das Hemd aufschneiden müssen, weil es mir unmöglich gewesen war es auszuziehen. Meine Schulter und der daran hängende Arm waren gelähmt. Und jetzt sah ich auch, wieso ich solche Schmerzen hatte.
    Ein dicker Bluterguss hatte die Schulter rot und blau anlaufen lassen; zudem hing der Arm sonderbar verdreht aus dem Gelenk. Jede Bewegung tat höllisch weh.
    »Ausgerenkt«, sagte Dr. Gray nüchtern, nachdem er den Knochen abgetastet hatte. »Es wird wehtun, aber ich muss die Schulter wieder einrenken.«
    Ich verzog das Gesicht zu einem schmerzlichen Lächeln. Er packte meinen Arm und riss ihn dann ruckartig nach hinten. »Wehtun« hatte er gesagt. Es war wohl die größte Untertreibung des Jahres.
    Wie eine Feuerlohe raste der Schmerz durch meinen Arm und trieb mir die Tränen in die Augen. Ich konnte einen lauten Schrei nicht unterdrücken und schnappte nach Luft.
    »Schon vorbei«, sagte Gray. Das Wörtchen schon klang wie bittere Ironie in meinen Ohren.
    Howard hatte seine Augen zu schmalen Schlitzen zusammengekniffen. Tiefe Sorge stand in seinem Gesicht geschrieben.
    »Woher kommt das?«, fragte er scharf. »Das stammt unmöglich von deinem Sturz her. Du bist auf die andere Seite gefallen. Mein Gott, was ist passiert?«
    Ich wollte die Achseln zucken, besann mich aber noch rechtzeitig eines Besseren.
    »Ich weiß es nicht«, sagte ich lahm. Der Schmerz klang langsam ab. »Vielleicht bin ich gegen einen Stuhl geprallt, als ich ohnmächtig wurde.«
    Die Gedanken jagten sich in meinem Kopf. Ich war immer noch zu benommen, um die wahre Bedeutung des Geschehens erfassen zu können. Und es war, als sträube sich sogar etwas in mir dagegen

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